Das Wieslauftal im Rems-Murr-Kreis - hier im Bild die Laufenmühle zwischen Welzheim und Rudersberg - war besonders stark vom Starkregen und dem Hochwasser Anfang Juli betroffen. Der Starkregen hat Privathaushalte, Firmen und öffentliche Gebäude getroffen. Die Aufräumarbeiten laufen.

Nach Hochwasser im Juni in Teilen von BW

Landesregierung rechnet mit hunderten Millionen Euro für Wiederaufbau

Stand

Anfang Juni hat ein Hochwasser mehrere Teile von BW geflutet. Sechs Wochen danach gibt die Landesregierung eine erste Schadenseinschätzung ab.

Knapp sechs Wochen nach den Unwettern Anfang Juni hat die baden-württembergische Landesregierung eine erste Einschätzung zur Schadenshöhe abgegeben. "Wir müssen nach aktuellem Stand davon ausgehen, dass sich die Gesamtschadenssumme auf über 500 Millionen Euro belaufen wird", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart.

Wie viel davon allerdings über Versicherungen abgedeckt ist, sei bislang noch unklar. Für diese Schäden wäre das Land dann nicht in der Pflicht. Dennoch rechnet Strobl mit einem "robusten dreistelligen Millionenbetrag" für den Wiederaufbau der betroffenen Regionen.

Allein in Rudersberg Schäden von 120 Millionen Euro durch Hochwasser

In der besonders vom Hochwasser betroffenen Gemeinde Rudersberg im Rems-Murr-Kreis wurden die Schäden von der Kommune auf mehr als 120 Millionen Euro geschätzt. Darin eingerechnet seien Schäden an der öffentlichen Infrastruktur, bei Gewerbetreibenden und bei privaten Haushalten. Praktisch alles - von der Kläranlage bis zum Jugendhaus - sei beschädigt worden, hatte der Bürgermeister Raimon Ahrens (parteilos) damals erklärt.

Förderprogramme auch für Hochwasser-Wiederaufbau?

Statt wie beispielsweise der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Soforthilfeprogramme für die betroffenen Regionen anzukündigen, wollte BW-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) andere Geld-Töpfe anzapfen. So hatte die Landesregierung zuletzt geprüft, inwieweit 29 bestehende Förderprogramme auch für den Wiederaufbau nach den Flutschäden verwendet werden können. Für Schäden an einer Kreisstraße hätte beispielsweise ein Förderprogramm für den kommunalen Straßenbau infrage kommen können.

Wie Innenminister Strobl nun jedoch mitteilte, sei deutlich geworden, dass diese Programme in manchen Fällen nicht griffen oder nicht ausreichen.

Strobl kündigt Hochwasser-Hilfspaket für Kommunen an

Zusätzlich zu den möglichen Förderprogrammen werde deshalb kurzfristig ein Hilfspaket für Kommunen in Höhe von 25 Millionen Euro auf den Weg gebracht. "Darüber werden kommunale Schäden behoben - je hälftig durch Land und die kommunale Familie finanziert", erklärte Strobl weiter. 

Allerdings mahnte er auch zur Geduld: "Solche Schäden sind nicht in wenigen Tagen oder Wochen beseitigt, das dauert Jahre." Die Schäden des Hochwassers von Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) im Jahr 2013 und der Sturzflut drei Jahre später bräuchten bis zu zehn Jahre, um vollständig finanziell abgewickelt zu werden.

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