Rund 100 Fußballfans haben am Freitagmittag in Ulm die Stars von Bayern München empfangen. Das Donaustadion ist mit rund 17.000 Zuschauern restlos ausverkauft. Anpfiff ist um 20:45 Uhr.
Die Hürde für den SSV Ulm 1846 Fußball könnte in der ersten Runde des DFB-Pokal kaum höher sein. Mit Bayern München kommt der Rekordsieger des geschichtsträchtigen Wettbewerbs am Freitag ins Donaustadion. Hürden könnte es auch für die Fans geben, die für das Spiel Tickets ergattern konnten. Aber nicht nur wegen des drohenden Verkehrschaos.
Ulm im Fußballfieber
Wenn selbst die, die mit Fußball sonst nichts am Hut haben, wissen, dass am Freitag in Ulm ein wichtiges Spiel ansteht, dann fiebert wohl (fast) die ganze Stadt diesem Ereignis entgegen. So zumindest der Eindruck bei einer kleinen Umfrage in der Ulmer Innenstadt, zwei Tage bevor der "große" FC Bayern München ins Donaustadion kommt.
Die Befragten drücken natürlich eher den Spatzen die Daumen, auch wenn sich die meisten einig waren: die Ulmer Fußballer, die werden es schwer haben gegen den "besten Verein Deutschlands der letzten Jahrzehnte", wie Cheftrainer Thomas Wörle die Bayern bei der Pressekonferenz am Mittwoch nannte. Doch Vereinzelte trauen dem Underdog durchaus auch die Überraschung zu.
Schwarzmarkt für Tickets boomt
Ein Teil der Passanten hatte sogar Glück und konnte sich ein Ticket sichern, die innerhalb von nur wenigen Minuten vergriffen waren. Das Donaustadion mit seinen etwas mehr als 17.000 Plätzen - natürlich ausverkauft. Wer letztendlich tatsächlich den Pokalkracher vor Ort anschauen wird, ist noch nicht so sicher, denn einige der Eintrittskarten werden unerlaubterweise über Online-Portale deutlich teurer angeboten.
SSV-Pressesprecher Max Rieck appelliert deshalb an alle, die Eintrittskarten wenn, dann nur zum Originalpreis zu kaufen und verkaufen. Der Verein habe ein Auge auf sämtliche Ticketplattformen. Bei Auffälligkeiten gibt es Konsequenzen, "die Tickets können dann entsprechend auch gesperrt werden," erklärt Max Rieck. So könnte es dann auch sein, dass der Käufer, der viel Geld für die Karte ausgegeben hat, nicht mal ins Donaustadion hinein kommt.
Verkehrschaos wird erwartet
Ins Stadion kommen wird ohnehin so eine Sache. Die Straßenbahnstrecke wird saniert, ersatzweise fahren Busse. Hinzu kommt ab Freitag eine Sperrung der B10 durch Ulm, die die Anreise mit dem PKW durchaus erschwert. Für den Verein keine "ideale" Situation, so Rieck, deshalb rät er "frühzeitig anzureisen und die Verkehrsführung zu beachten." Entsprechende Umleitungen und Zufahrtsempfehlungen seitens der Stadt sind bereits eingerichtet.
Die Stadtwerke Ulm empfehlen den Fans, wenn möglich, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Stadion zu kommen. Alternativ werden zehn Busse von privaten Unternehmen eingesetzt, die im Shuttleverkehr ohne Taktung zwischen Bahnhof und Donaustadion pendeln - auch bis rund zwei Stunden nach Spielende, um die Zuschauer auch wieder zurück zu bringen.
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Die Polizei wird den ganzen Tag über mit einer angemessenen Anzahl von Beamten im Einsatz sein, bestätigte ein Sprecher des Präsidiums Ulm. Allerdings wird die Pokalpartie nicht als Risikospiel eingestuft. Von einem Marsch der Ulmer oder der Bayernfans durch die Innenstadt ist auch nichts bekannt. Der Verein aus München rechnet ohnehin damit, dass die meisten Fans individuell und direkt zum Stadion anreisen werden, so die Antwort auf eine entsprechende SWR-Anfrage.
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Spiel wird live im Free-TV übertragen
Das Spiel wird um 20:45 Uhr angepfiffen und läuft live im frei empfangbaren Fernsehen bei den Kollegen des ZDF. Es wird auch gleichzeitig in mehr als 180 Ländern weltweit übertragen. Somit spielen die Spatzen am Freitagabend gewissermaßen auch "international." Für Thomas Wörle und sein Team kein extra Druck. "Dass wir jetzt überhaupt so eine Bühne bekommen, das muss uns einfach nur mit großer Freude erfüllen."
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Der besondere Anreiz: Gewinnen die Ulmer am Ende den DFB-Pokal, dann spielen sie in der kommenden Saison auch tatsächlich international und zwar in der Europa League. Dazu müssten sie nun aber erstmal die wohl größtmögliche Hürde gleich in der ersten Runde nehmen, den FC Bayern München. Der ist immerhin vergangene Pokalsaison schon mal über einen Underdog gestolpert und in der zweiten Runde gegen den Drittligisten Saarbrücken ausgeschieden.