Über zwei Brücken, die noch in Stand gesetzt werden müssen, könnten Besucher auch während der Bauarbeiten den berühmten Blautopf in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) erreichen. Das sagte Blaubeurens Bürgermeister Jörg Seibold am Mittwoch beim offiziellen ersten Spatenstich.
Brücken könnten Blautopf ab dem Frühjahr zugänglich machen
Die Bauarbeiten sind schon in vollem Gange. Von den umliegenden Felswänden hallt der Spezialbohrer wider, der bei der Sanierung des Wehrs, der ersten großen Baustelle, eingesetzt wird. Unweit des Klosters sind Arbeiter in orangefarbenen Kitteln zugange. Dort versperren Baustellenfahrzeuge und Zäune den Blick auf die tiefblaue Karstquelle.
Seit Ende August ist der Blautopf gesperrt. Die Stadt Blaubeuren erntete zum Zeitpunkt der Sperrung scharfe Kritik für die Vollsperrung. Immerhin sollen die Arbeiten vier Jahre dauern. Gastronomen und Geschäftsleute befürchteten, dass die Touristen ausbleiben. Die Stadtverwaltung hat sich das zu Herzen genommen - und macht einen Vorschlag, so Bürgermeister Jörg Seibold: Zwei marode Holzbrücken, die über die Blau führen und einen Zugang zum Rundweg verschaffen, könnten vorübergehend ertüchtigt werden.
Die Reparatur der Holzbrücken koste die Stadt zwar zusätzliches Geld, der Betrag halte sich jedoch in Grenzen. So könnte der Blautopf im Frühjahr auch wieder aus der Nähe bewundert werden. Bei der Gemeinderatssitzung am 22. Oktober wolle man den Vorschlag einbringen.
Spatenstich am Blautopf in Blaubeuren als offizieller Baustart
Schon zuvor hatte das Gremium über Ideen beraten, wie der Blautopf auch während der Bauzeit besucht werden kann. Immerhin kommen pro Jahr bis zu 500.000 Besucher. Erst im September hatte sich der Rat gegen eine provisorische Aussichtsplattform entschieden, welche die Stadt geschätzt 160.000 Euro gekostet hätte. "Wir haben verstanden aufgrund des Dialogs auch mit der Gastronomie, dass es nicht reicht, Sichtbarkeiten herzustellen, sondern Zugänglichkeiten" - und zwar durch Brücken, meint Blaubeurens Bürgermeister Seibold.
Bis Dezember 2028 soll der Blautopf attraktiver, verkehrsarm und barrierefrei gestaltet werden. Die Kosten liegen bei 17 Millionen Euro. Die Arbeiten sind in zwölf Bauabschnitte aufgeteilt, die vom Umbau der historischen Hammerschmiede bis zur Sanierung des Rundwegs reichen.