Seit einer Woche ist der Blautopf in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) für eine umfangreiche Sanierung gesperrt - und schon jetzt sprechen Gastronomen in der Stadt von Umsatzeinbußen. Bürgermeister Jörg Seibold (parteilos) verweist auf andere Attraktionen im Ort, hat aber auch Ideen für den Blautopf.
Blautopf für vier Jahre gesperrt: Gastronomen sind besorgt
"Der Blautopf muss während der Bauzeit jederzeit besichtigt werden können." Dieser Satz ist seit kurzem in vielen Schaufenstern in Blaubeuren zu lesen. Das Plakat mit der Forderung findet sich vor allem in den Fenstern der Gastronomen in Blaubeuren.
"Normalerweise sind die letzten zwei Wochen der Ferien die Stärksten," sagt zum Beispiel Cafébesitzer Frank Bader. Er verkauft Eis und Kaffee. Rund 90 Prozent seiner Gäste sind Touristen, sagt er. "Dieses Jahr ist ähnlich gutes Wetter wie vergangene Saison, trotzdem habe ich einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent oder mehr."
Auch Züleyha Gül sieht seit letzter Woche immer weniger Gäste in ihrem Restaurant. Ihre Familie betreibt eine Pizzeria, nicht weit entfernt vom Blautopf. "Es ist eine Katastrophe. Vielleicht müssen wir schließen", sagt sie knapp.
Bürgermeister Seibold hat Ideen für den Blautopf
Die Sorgen der Geschäftsleute könne er gut nachvollziehen, so Bürgermeister Jörg Seibold. "Wir versuchen Antworten zu finden." Denkbar seien ein Tag der offenen Baustelle, ein Ampelsystem, das online anzeigt wann der Blautopf in welchem Maß sichtbar ist, sowie geführte Touren durch die Baustelle. Außerdem stimme der Gemeinderat bald über eine Aussichtsplattform am Blautopf ab.
Vor allem wegen des abrutschenden Hanges und der maroden Mauer an der Blau seien Sanierungsarbeiten notwendig, so Seibold. "Die Option, hier nichts zu machen, die gibt es gar nicht." Außerdem gebe es auch andere Attraktionen die Menschen nach Blaubeuren locken. "Wir haben das Urgeschichtliche Museum, die Altstadt, das Badhaus der Mönche, das Kloster und vieles mehr."
Beliebte Touristenattraktion Blautopf in Blaubeuren ab sofort für vier Jahre gesperrt
Der Blautopf in Blaubeuren ist ab sofort wegen Bauarbeiten gesperrt. Die tiefblaue Karstquelle zieht jährlich bis zu 500.000 Besucher an. Für die nächsten Jahre sind sie nur Zaungäste.
Blautopf war am Wochenende geöffnet
Die Attraktion mit den meisten Besuchern bleibt jedoch mit großem Abstand der Blautopf - bis zu 500.000 Touristinnen und Touristen kommen jedes Jahr. Am Wochenende war er - für viele in Blaubeuren überraschend - teilweise wieder geöffnet. "Wir versuchen, Dinge möglich zu machen, wenn sie möglich sind," so Jörg Seibold.
Für die Gastronomen sei die Öffnung am Wochenende im Grunde gut gewesen. Sie hätte aber mehr gebracht, wäre sie auch vorab kommuniziert worden, so die Betreiber.