Das Blautopfareal in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) wird umfangreich saniert, der direkte Zugang zum Blautopf ist für Jahre erschwert, zu den meisten Zeiten erst garnicht möglich. Am Dienstagabend war eine geplante Besucherplattform im südlichen Bereich des Blautopfs Thema im Gemeinderat. Die Entscheidung darüber wurde jedoch vertagt. Nun sucht die Stadt Blaubeuren Lösungen, wie der Blautopf für Touristen zugänglich sein kann, auch wenn das Gelände jahrelang umgebaut wird.
Rundweg am Blautopf zeitweise geöffnet
Beispielsweise will die Stadt auf ihrer Internetseite ankündigen, wann sie den Rundweg - zumindest zu Teilen - für Touristen öffnet. So ist der Weg am Quelltopf bis zum Albwasserdenkmal vom 13. bis 15. September zugänglich, bevor er wieder einen Monat lang bis 16. Oktober geschlossen wird.
Blick auf Baustelle statt auf Blautopf
Wie Bürgermeister Jörg Seibold (parteilos) am Mittwoch dem SWR sagte, will die Stadt jetzt prüfen, ob Stege und Brücken errichtet werden können, die einen Zugang zum Blautopf ermöglichen würden.
Die Besucherplattform, die am Dienstag im Gemeinderat zur Diskussion stand, hätte zwar einen Blick auf das gesamte Baufeld am Blautopf ermöglicht. Der Blick auf die azurblaue Karstquelle, die vor den Bauarbeiten jährlich rund 500.000 Gäste besuchten, wäre jedoch kaum möglich gewesen. Für Touristen wäre das weniger attraktiv.
Beliebte Touristenattraktion Blautopf in Blaubeuren ab sofort für vier Jahre gesperrt
Der Blautopf in Blaubeuren ist ab sofort wegen Bauarbeiten gesperrt. Die tiefblaue Karstquelle zieht jährlich bis zu 500.000 Besucher an. Für die nächsten Jahre sind sie nur Zaungäste.
Laut Vorlage an den Gemeinderat war eine etwa dreieinhalb Meter hohe Plattform geplant, teils vor der Klostermauer, teils dahinter. 160.000 Euro geschätzte Kosten für einen Blick auf die Baustelle - das wollte der Gemeinderat offenbar so nicht beschließen.
Gastronomen befürchten: Ohne Blautopf - keine Einnahmen
Der Stadtverwaltung ist wichtig, dass die Bauarbeiten auf dem Blautopfareal nicht behindert werden. Deshalb kam nach Darstellung von Bürgermeister Seibold zunächst kein anderer Standort für eine Besucherplattform in Frage, als der an der Klostermauer. Jetzt müssen neue Ideen her.
Man habe bislang vor allem den schnellen Umbau des Areals und die Baukosten im Blick gehabt, erklärte Seibold. Wann der Gemeinderat das Thema Aussichtsplattform erneut auf die Tagesordnung nimmt, ist noch nicht bekannt.
Das Thema, wie der Blautopf weiterhin für Touristen zugänglich sein kann, ist auch eine Reaktion auf Kritik von Blaubeurer Gastronomen, aber auch Ladeninhabern beziehungsweise -inhaberinnen. Diese befürchten massive Umsatzverluste, sollte der Blautopf in den nächsten Jahren wegen der Bauarbeiten nicht zu sehen sein. Der Umbau des Blautopfs soll den Planungen zufolge 2028 abgeschlossen sein.