Wochenrückblick für die Region Freiburg

Von leeren Geldbeuteln der Freiburger und vollen Flüssen in Südbaden

Stand
Autor/in
Charlotte Schönberger
Charlotte Schönberger, Redakteurin und Reporterin beim SWR

Warum Freiburgerinnen und Freiburger deutschlandweit mit am wenigsten Geld ausgeben können und wie es um den Hochwasserschutz in Südbaden steht - das und mehr im Wochenrückblick.

Hallo zusammen, ich bin Charlotte Schönberger, Reporterin im SWR-Studio in Freiburg, und schaue mit euch auf die drei Themen der Woche, die mich beschäftigt haben:

1. Neue Studie zur Kaufkraft - so leer sind die Geldbeutel der Freiburger
2. Wie steht es um den Hochwasserschutz in Freiburg und Südbaden?
3. Weiße Weihnachten in Südbaden?

Studie: Freiburgerinnen und Freiburger - "arm, aber sexy"?

Innenstadt Freiburg

Diese Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat mich diese Woche überrascht: Demnach ist in nur vier Kreisen in Deutschland die Kaufkraft der Menschen noch geringer als in Freiburg. Bedeutet: Hier können sich die Leute vergleichsweise nur wenig leisten. Rund 20.000 Euro stehen den Freiburgerinnen und Freiburgern im Schnitt im Jahr zu Verfügung. Beim Schlendern durch die Altstadt, vorbei an Boutiquen und vollen Cafés, in denen ein Cappuccino schon mal 3,80! Euro kostet, hätte ich eher das Gegenteil vermutet.

Der stellvertretende Geschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein Alwin Wagner erklärt sich das Ergebnis der Studie folgendermaßen: In Freiburg leben viele Studierende, die kaum Einkommen haben, außerdem sei Freiburg insgesamt eine extrem junge Stadt und höheres Gehalt gebe es häufig mit steigendem Alter. Und im Vergleich zu anderen Städten gebe es hier wenig Industrie mit hohen Löhnen. Und zu guter Letzt: die hohen Mieten. Auch die führten dazu, dass die Menschen weniger im Geldbeutel haben. Eine weitere Studie des IW bestätigt das: Freiburg ist demnach der sechsteuerste Kreis in ganz Deutschland. Das macht sich auch bei der Freiburger Tafel bemerkbar. Die musste zuletzt einen Aufnahmestopp verhängen. Ist alles nicht wirklich schön und sollte dringend politisch angegangen werden. Vielleicht hilft das aber derweil: Laut Reiseführer "Lonely Planet" gehört Freiburg (zumindest noch 2022) zu den drei schönsten Städte weltweit. Hier gebe es eine "beneidenswert hohe Lebensqualität". Das füllt zwar die Geldbeutel der meisten Menschen in Freiburg nicht wirklich, aber vielleicht tröstet es ein bisschen.

Über die Situation an der Tafel in Freiburg berichtete Dreiland Aktuell am 11.11.2023.

So steht es um den Hochwasserschutz in Freiburg und Südbaden

Ergiebiger Dauerregen hat zu einem massiven Anstieg des Pegels der Dreisam geführt.

Wie schnell aus der ruhig plätschernden Dreisam ein reißender Strom werden kann, hat mich diese Woche wieder einmal erstaunt. Bei solchen Bildern, wie in diesem Video zu sehen, frage ich mich: Wie gut ist Freiburg und wie gut ist Südbaden eigentlich gegen Überflutungen geschützt? Die aktuelle Situation an der Dreisam und anderen Flüssen in Südbaden sei im November und Dezember normal, erklärt mir der Freiburger Wasserexperte Nikolaus Geiler. Am Rhein habe sich dafür der Begriff "Adventshochwasser" eingebürgert.

Und auch die Stadt Freiburg zeigt sich nicht beunruhigt von dem vielen Wasser, das da die Dreisam herunterrauscht. Ich habe dazu mit Matthias Heigold, Abteilungsleiter im Garten- und Tiefbauamt gesprochen:

Die Situation kann aber nach Einschätzung von Nikolaus Geiler sehr schnell ganz anders aussehen. Nämlich dann, wenn es zu großflächigen Niederschlagsereignissen kommt. Ein Jahrtausendereignis, wie das im Ahrtal 2021, sei auch hier jederzeit möglich. Alle Schwarzwaldtäler seien gefährdet, zum Beispiel das Kapplertal in Freiburg. Dreisam, Wiese und Murg könnten bei Starkregenereignissen zu reißenden Flüssen werden. Geiler fordert, dass die Kommunen Evakuierungspläne für den Fall der Fälle erstellen. Das sei bislang nur unzureichend passiert, kritisiert er.


Über das Hochwasser in Südbaden berichtete SWR4 Baden-Württemberg am 17.11.2023.

Weiße Weihnachten in Südbaden?

Innenstadt Freiburg

Ich weiß nicht, wie es euch geht - aber langsam kommt bei mir Weihnachtsstimmung auf. Das mag an den Lebkuchen liegen, die sich jetzt unüberschaubar im Supermarkt türmen. Oder einfach daran, dass ich zu diesen Menschen gehöre, die nicht genug kriegen können von Weihnachtsliedern und Weihnachtsbrötle (für Nicht-Badenerinnen und Badener: Weihnachtsplätzchen) - und die auf weiße Weihnacht hoffen. Jedes Jahr aufs Neue. Also habe ich voller Hoffnung auf die ersten, zugegebenermaßen sehr vagen, Prognosen für Weihnachten gelinst. Und die gehen leider zu 80 Prozent von grünen Weihnachten aus. Das liegt wohl an den Tiefdruckgebieten, die über den Atlantik liegen und warme Luft zu uns strömen lassen, heißt es vom Meteorologen Dominik Jung.

Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend, ähm Weihnachtsabend und nur ein Trend. Denn wenn sich über Skandinavien ein Hochdruckgebiet ausprägt, dann würde kalte Ostluft zu uns strömen und auch weiße Flocken zu uns bringen.Vielleicht, sagt Jung.

Sollten sich die Vorhersagen bestätigen, heißt es immerhin: keine kalten Füßen auf dem Weihnachtsmarkt! Die Redaktion hat hier für euch ihre liebsten Weihnachtsmärkte und -stände gesammelt:

Über das Thema berichtete SWR4 Baden-Württemberg am 17.11.2023.

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