Suchthilfeverbände und der Paritätische Wohlfahrtsverband fordern vom Land, dass es mehr Geld für die Betreuung von suchtkranken Häftlingen bereitstellt. Grund dafür sei, dass immer mehr der rund 7.000 Strafgefangenen in den baden-württembergischen Gefängnissen Suchtprobleme hätten. Das Justizministerium teilt dazu jedoch mit, mehr Geld sei derzeit nicht möglich.
Mehr als 4.000 abhängige Häftlinge in BW-Gefängnissen
Suchtberatungen in baden-württembergischen Gefängnissen müssen den Angaben zufolge immer mehr leisten. Im vergangenen Jahr hätten sie 4.200 Häftlinge mit Suchtproblemen betreut, teilt der Paritätische Wohlfahrtsverband mit. Das sei eine Zunahme von acht Prozent innerhalb eines Jahres.
Dennoch sei im aktuellen baden-württembergischen Haushaltsentwurf kein zusätzliches Geld vorgesehen. Stattdessen liege die dafür bereitgestellte Summe des Landes nach wie vor bei 2,79 Millionen Euro pro Jahr. Die Verbände fordern deshalb Nachverhandlungen im neuen Landeshaushalt.
Sie argumentieren aber auch damit, die Kosten für ihr Suchtberatungspersonal nähmen immer weiter zu. Daher sei es insgesamt unvermeidbar, Stellen abzubauen. Das führe dazu, dass die Beratung von abhängigen Häftlingen eingeschränkt werden müsse.
Zusammenhang mit Schuss-Serie Drogenschmuggel ins Gefängnis - sechs Festnahmen im Raum Stuttgart
Der Konflikt rivalisierender Banden in der Region Stuttgart beschäftigt weiter die Polizei. In diesem Zusammenhang gab es nun in mehreren Orten eine Razzia - diesmal ging es um Drogen.
Justizministerium: Kein zusätzliches Geld
Das Justizministerium räumt auf SWR-Anfrage ein, dass mit gleichbleibenden Mitteln weniger Stellen als bisher finanziert werden können. Aufgrund der angespannten Haushaltssituation könne allerdings nicht mehr ausgegeben werden. Dem Land steht laut der Herbst-Steuerschätzung wegen niedrigerer Steuereinnahmen weniger Geld für Verfügung als erwartet.