Weltweit bekanntes Opfer des "Schwarzen Donnerstag"

Durch Wasserwerfer fast erblindet: S21-Gegner Dietrich Wagner ist tot

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Dietrich Wagner, vermutlich bekanntester S21-Gegner, ist tot. Er starb am Mittwoch in Stuttgart. Beim "Schwarzen Donnerstag" am 30. September 2010 hatte er durch Wasserwerfer schwere Augenverletzungen erlitten.

Dietrich Wagner ist das Gesicht des Widerstands gegen das umstrittene Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 gewesen - eine führende Rolle spielte er aber nie. Bekannt wurde er nach dem sogenannten Schwarzen Donnerstag. Jetzt starb Wagner im Alter von 79 Jahren. Das bestätigte die Initiative Parkschützer dem SWR.

Bei der Räumung des Stuttgarter Schlossgartens am 30. September 2010 war Dietrich Wagner vom Strahl eines Wasserwerfers der Polizei im Gesicht getroffen worden. Deutsche und internationale Medien veröffentlichten damals Fotos, die zeigten, wie Wagner mit blutenden Augen von zwei Mitdemonstranten gestützt wird. Der Ingenieur erblindete fast vollständig.

Einsatz fünf Jahre später von Gericht als unrechtmäßig eingestuft

In der Nacht Ende September wurden die ersten Bäume im Oberen Schlossgarten gefällt. Insgesamt wurden bei dem Einsatz am "Schwarzen Donnerstag" nach offiziellen Angaben 160 Menschen verletzt. Wagner zeigte den damaligen Innenminister Heribert Rech (CDU) wegen Körperverletzung an. Das Verwaltungsgericht Stuttgart bezeichnete 2015 den Polizeieinsatz im Schlossgarten als unrechtmäßig.

Dieses Bild aus dem Schlossgarten ging 2010 um die Welt und steht wie kein anderes für die Polizeigewalt am "Schwarzen Donnerstag": Verletzt von der Wucht des Strahls eines Wasserwerfers verlor Dietrich Wagner ein Auge und erblindete fast vollständig (Archivbild).

Schwarzer Donnerstag in Stuttgart

Wagner wollte, dass "das Ganze mal befriedet ist"

Nach langem juristischem Kampf nahm Dietrich Wagner zusammen mit Daniel Kartmann, der ebenfalls durch Wasserwerfer am "Schwarzen Donnerstag" verletzt worden war, im Dezember 2016 die Entschädigungsangebote des Landes Baden-Württemberg an. Kartmann sagte, es sei ihm nicht um das Geld gegangen, sondern um eine Entschuldigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Wagner war es wichtig, dass "das Ganze mal befriedet und vorbei ist".

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