Bei der Behandlung von Menschen mit Schlaganfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Deshalb bezeichnen Expertinnen und Experten die Mobile Schlaganfalleinheit, die nun im Rhein-Neckar-Raum an den Start geht, als Meilenstein in der Notfallversorgung. Möglich wird er durch die Nutzung des 5G-Netzes.
Computertomograph im Einsatzfahrzeug ermöglicht optimale Diagnose
Das Besondere an dem neuen Einsatzfahrzeug: Es verfügt über ein CT-Gerät, also einen Computertomographen. Mit ihm ist es nach Auskunft von Notfallmedizinern möglich, bereits vor Ort die richtige Diagnose zu stellen. 80 Prozent der Schlaganfälle würden durch Gefäßverschlüsse ausgelöst, 20 Prozent durch Blutungen. Und für die Behandlung sei es entscheidend zu wissen, um welche Art von Schlaganfall es sich handelt.
Bessere Versorgung nicht zuletzt auch im ländlichen Raum
Initiiert worden sei die mobile "Stroke-Unit" vom Uniklinikum Mannheim. Realisiert werden konnte sie aber nur durch die Kooperation vieler unterschiedlicher Partner im gesamten Rhein-Neckar-Raum, so Hans-Jürgen Hennes. Und das heißt, dass das Einsatzfahrzeug länderübergreifend unterwegs sein wird.
Auf diese Zusammenarbeit könne man stolz sein, so der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht. Die mobile Stroke-Unit, die nur dank 5G-Technik möglich ist, hebe die Unterschiede zwischen Stadt und ländlichem Raum auf. Weil sie in jedes Dorf in der Metropolregion fahren könne.
Aushängeschild für den Medizintechnik-Standort
Neben einer besseren Patientenversorgung sei das neue Einsatzfahrzeug auch ein Aushängeschild für den Medizintechnik-Standort, so der Mannheimer Oberbürgermeister. Es zeige, dass ein großes und kompliziertes Projekt über Ländergrenzen hinweg gestemmt werden könne - trotz Bedenken und bürokratischer Hürden.
Ermöglicht wurde das 5G-Rettungsnetz nicht zuletzt durch eine Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.