Ab Samstag gilt Stallpflicht

Vogelgrippe-Fälle im Kreis Karlsruhe - 133 Vögel sind in Forst getötet worden

Stand

Von Autor/in Heiner Kunold, Laura Bisch

Die Vögel aus Forst, Hambrücken und der Ortenau waren mit der Geflügelpest infiziert. Das hat Folgen für Geflügelhalter. 133 Vögel sind in Forst getötet worden.

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133 Vögel in Forst nach Ausbruch von Vogelgrippe getötet

Nach dem landesweit ersten Vogelgrippefund dieses Jahr im Tierpark Hambrücken hat das Landratsamt Karlsruhe weitere Fälle aus dem Tier- und Vogelpark in Forst (Kreis Karlsruhe) bestätigt.

In Forst sind 133 Tiere getötet worden

Am Donnerstag gab die Gemeinde Forst bekannt, dass in zwei Vogelparks Tiere getötet werden müssen. Am Freitag sind insgesamt 133 Tiere getötet worden, darunter Gänse, Enten, Fasane und Pfaue. Laut Landratsamt Karlsruhe wurden davon 51 Tiere positiv auf das Virus getestet.

Die beiden Parks sind derzeit geschlossen. Sie liegen Luftlinie nur rund fünf Kilometer von Hambrücken entfernt, wo Ende vergangener Woche die beiden ersten Fälle in Baden-Württemberg nachgewiesen worden waren.

Außerdem wurde in der Gemeinde Appenweier-Urloffen (Ortenaukreis) bei einem toten Storch das Geflügelpestvirus H5N1 nachgewiesen. Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit warnt vor einer hohen Ansteckungsgefahr und einer möglichen Ausbreitung bei Wildvögeln.

Stallpflicht für Geflügel in Hambrücken und Forst

Aufgrund der weiteren Nachweise des Virus in Forst verschärft das Landratsamt Karlsruhe die Auflagen für Geflügelhalter in den beiden betroffenen Gemeinden Forst und Hambrücken. Geflügelhalter sollen dort nach Angaben des Landratsamtes ab Samstag aufstallen. Das heißt: Tiere wie Hühner, Truthühner, Perlhühner, Enten und Gänse müssen dann in ihrem Stall bleiben.

Außerdem sind laut dem Landratsamt Geflügelausstellungen und -Märkte erst einmal verboten. Zudem müssen die Geflügelhalter demnach darauf achten, dass ihre Tiere nicht in Kontakt mit Wildvögeln kommen. Einzelheiten will das Landratsamt am Freitag auf seiner Webseite bekanntgeben. Neben den Auflagen für Geflügelhalter in den betroffenen Gemeinden rät das Landratsamt auch anderen Vogelhaltern im Bereich der Rheinschiene, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Im Tier- und Vogelpark Forst gibt es zwei weitere Tiere mit Verdacht auf die Vogelgrippe.
Im Tier- und Vogelpark Forst gibt es zwei weitere Tiere mit Verdacht auf die Vogelgrippe.

Tote und kranke Wildvögel melden

Das Veterinäramt Karlsruhe bittet die Öffentlichkeit außerdem, tote und kranke Wildvögel unter Telefon 0721 936 83020 oder per Mail an veterinaeramt@landratsamt-karlsruhe.de zu melden. Sie sollten demnach weder berührt noch vom Fundort entfernt werden, um eine Verschleppung der Seuche zu verhindern. Auch Hunde und Katzen sollen nicht in Kontakt mit betroffenen Vögeln kommen.

Nachweis von Geflügelpest: 200 Vögel in Hambrücken gekeult

Am Montag mussten im Vogelpark Hambrücken 200 Tiere getötet werden, um eine Ausbreitung des hochansteckenden Virus zu stoppen. Das Virus war bei einem Schwan und einer Wildente entdeckt worden. Beide Tiere waren an der Krankheit eingegangen. Vermutlich hat die Wildente die Krankheit eingeschleppt. Nach der Keulung von 200 Vögeln in Hambrücken will der Walderholungspark zunächst die weitere Entwicklung der Vogelgrippe im Landkreis Karlsruhe abwarten.

Wir werden zunächst nur innerhalb der Volieren mit kleineren Vögeln wie Wellensittichen neu starten. Im Außenbereich werden wir erst einmal vorsichtig bleiben.

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Vogelparks in der Region mit Schutzmaßnahmen gegen die Geflügelpest

Auch andere Tier-und Vogelparks in der Umgebung haben bereits Vorsichtsmaßnahmen gegen die Vogelgrippe ergriffen. Der Kleintierpark in Bad Schönborn hat seine Winterpause vorgezogen. Der Vogelpark Waldbrücke bei Weingarten bleibt ebenfalls bis auf Weiteres geschlossen.

In Östringen im Vogelpark wurde ein Rundweg zu den Volieren der rund 120 Vögel gesperrt. Die Tiere werden jetzt in Ställen und Volieren untergebracht. Die Außenbereiche der Vogelgehege wurden mit Plastikfolie abgedeckt, um möglichst jeden Kontakt zu Wildvögeln zu unterbinden. Die Parks folgen damit einer Empfehlung der Landesregierung für erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen.

Zoo Karlsruhe zunächst noch entspannt in Sachen Vogelgrippe

Der Zoo in Karlsruhe hat nach eigenen Angaben noch keine besonderen Schutzvorkehrungen getroffen. Man sei wachsam, aber noch entspannt, erklärte ein Sprecher. Vogelgrippefälle gebe es das ganze Jahr über, im Sommer würden sie nur seltener bekannt. Außerdem seien Wildvögel im Winter eher geschwächt und damit anfälliger für die Krankheit.

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