"Mit UHU vebindet man Bühl"

Es hat sich ausgeklebt für Bühl: UHU will nach Rheinmünster ziehen

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Autor/in
Sven Huck
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Die Marke UHU verbinden viele Menschen mit ihrer Schulzeit. Die gelben Kleber waren und sind in vielen Schulmäppchen zu finden, produziert werden sie in Bühl. Von dort will das Unternehmen jetzt aber weg.

Die Entscheidung ist gefallen: Das Traditionsunternehmen UHU will Bühl (Kreis Rastatt) verlassen - zumindest mit der Produktion und einem Teil der Verwaltung. Der Klebstoffhersteller plant, im Chemiepark Rheinmünster (Kreis Rastatt) ein neues Werk zu bauen. Das gab das Unternehmen bekannt. Derzeit arbeiten bei UHU in Bühl nach Unternehmensangaben rund 350 Menschen.

2022 wurde von Bolton Adhesives, zu dem UHU gehört, das Projekt "Horizont" ins Leben gerufen. Es wurde geprüft, welcher Standort die besten Zukunftschancen bietet. Vor allem Nachhaltigkeit, Wachstumschancen und Optimierung der Lieferketten standen im Fokus. Jetzt steht das Ergebnis fest: das Werk soll Bühl verlassen.

Eine Zukunft am langjährigen Standort in Bühl ist nicht möglich.

Bolton habe grünes Licht für den Neubau eines Werks im Chemiepark Rheinmünster gegeben, heißt es von UHU. Die Weichen seien gestellt, das Projekt gehe in die Umsetzung.

UHU: Standort in Bühl hätte Wachstum eingeschränkt

Der derzeitige Standort hätte laut Unternehmen unter anderem das zukünftige Wachstum eingeschränkt. Auch aufwendige Produktionsprozesse werden als Grund genannt. Sie seien verteilt auf zahlreiche Gebäude, die sich zudem in einem Wohngebiet befänden. Die Gebäude entsprächen außerdem nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das Unternehmen betont, dass es dankbar ist für die jahrzehntelange Unterstützung.

UHU will Bühl verlassen und ein neues Werk in Rheinmünster bauen.
Firmenzentrale und Produktionsstätte von UHU Kleber in Bühl (2019)

Im Chemiepark Rheinmünster soll ein modernes und energieeffizientes neues Werk entstehen. Dort befindet sich bereits ein Logistikzentrum von UHU. Und das bedeutet laut Mitteilung auch logistische Verbesserungen. Zum Beispiel entfalle der Pendelverkehr zwischen Fabrik und Lager.

Umsetzung bis Ende 2027 geplant

Die Produktion soll bis Ende 2027 verlagert werden. Die Investitionen bewegen sich laut UHU im zweistelligen Millionenbereich. Jetzt soll die Umsetzung starten - man sei bereits in Kontakt mit Planern, Baufirmen und Genehmigungsbehörden. Auch mit der Gemeinde Rheinmünster und dem Chemiepark stehe das Unternehmen im engen Austausch.

Oberbürgermeister: Imageverlust für Bühl

Für Bühl sei das ein Imageverlust, sagt Oberbürgermeister Hubert Schnurr (parteilos). Die Stadt verliere eine bekannte Marke.

Mit UHU verbindet man Bühl.

Schnurr betont, dass die Arbeitsplätze mit dem geplanten neuen Werk-Standort Rheinmünster zumindest in der Region bleiben. Rheinmünster sei nicht weit von Bühl entfernt. Er selbst wurde nach eigenen Angaben am Dienstag über die Pläne informiert. Die Entscheidung sei nicht überraschend gekommen, denn: Die Überlegungen seien schon länger bekannt.

Hoffnung in Bühl auf UHU-Verwaltungsstandort

Umziehen soll auch die produktionsnahe Verwaltung. Für die nichtproduktionsnahe Verwaltung wird ebenfalls ein neuer Sitz gesucht - da ist Bühl noch im Rennen. Die Stadt sei weiterhin eine Option, so UHU. Oberbürgermeister Hubert Schnurr hofft, dass dieser Sitz in Bühl bleibt. Die Stadt sei dabei, geeignete Vorschläge zu machen. Fest steht, dass UHU das derzeitige Verwaltungsgebäude nicht mehr nutzen will. Es sei nicht mehr wirtschaftlich renovierbar.

Wir werden alles daran setzen, dass ein Teil der Verwaltung in Bühl bleibt.

Dass Bühl mit dem Wegzug von UHU größere Probleme mit fehlenden Gewerbesteuer-Einnahmen bekommen könnte, damit rechnet der Oberbürgermeister nicht. "Es ist nicht so, dass es uns umwerfen würde." Die Stadt habe das Glück, dass es eine breite Palette an mittelständischen Unternehmen gebe.

Für das derzeitige Werksgelände soll es eine Lösung geben, wenn UHU es verlässt. Stadt und Unternehmen sind nach eigenen Angaben in Gesprächen. Denkbar seien Büros und Wohnungen, so Schnurr.

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