Die World Games sollen im Jahr 2029 in Karlsruhe stattfinden. Der Gemeinderat erneuerte am Dienstag seine Zustimmung grundsätzlich, nachdem er bereits vor fast einem Jahr für die Ausrichtung stimmte. Dieses Mal stimmten allerdings deutlich mehr Stadträte gegen die Veranstaltung. Zu den Spielen für nicht-olympische Sportarten werden Hundertausende Besucherinnen und Besucher erwartet.
Gemeinderat zeigt Unterstützung für World Games
25 Stadträtinnen und Stadträte stimmten dafür, 16 dagegen, drei enthielten sich. Bei der letzten Abstimmung über die Ausrichtung der World Games im April 2024 gab es nur sechs Gegenstimmen. Mit der wegen steigender Kosten notwendig gewordenen erneuten Abstimmung wollte die Stadt ein deutliches Zeichen für die World Games setzen. Befürworter betonen die große Strahlkraft der Spiele für nicht-olympische Sportarten. Kritiker fürchten weiter steigende Kosten für die Stadt.
Das ist eine Mehrheit, mit der man arbeiten kann.
Der städtische Eigenanteil liegt jetzt schon bei über 22 Millionen Euro. Insgesamt liegt der aktuelle Kostenrahmen derzeit bei rund 120 Millionen Euro. Verbindliche Zusagen für unbedingt notwendige Zuschüsse von Bund und Land gibt noch nicht.
Gemeinderat muss erneut entscheiden World Games als Zerreißprobe - Karlsruhe zwischen Finanzkrise und Großprojekten
Die World Games sollen 2029 in Karlsruhe stattfinden. Angesichts der Finanzkrise und steigender Kosten stehen die Stadträte vor einer weiteren Entscheidung massiv unter Druck.
Nur die Hälfte der Grünen-Fraktion für World Games
Unter den großen Fraktionen im Gemeinderat war vor allem bei den Grünen Skepsis zu spüren. Es gehe darum, die Kosten für die World Games mit notwendigen Sanierungen zum Beispiel in den Schulen der Stadt abzuwägen, so der Fraktionsvorsitzende Aljoscha Löffler. In besseren finanziellen Zeiten hätte es die Diskussion gar nicht gegeben. Angesichts der Finanzkrise stimmten vier von 12 Grünen-Stadträten gegen die Spiele, zwei enthielten sich.
Wenn wir World Games bezahlen, werden wir Schulen sanieren können?
CDU und SPD sehen große Chance für Karlsruhe
Deutliche Zustimmung kam dagegen von der CDU und der SPD. Man müsse sich in schwierigen Zeiten für Dinge einsetzen, die der Stadt gut tun, betonte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Detlef Hofmann.
In vier Jahren schaut die ganze Welt auf Karlsruhe.
Der städtische Beitrag für die World Games 2029 sei gut angelegtes Geld, so Mathias Tröndle von der SPD. Ablehnung dagegen kam von der Fraktion der Linken. Man plane keine Party, wenn das Haus brennt, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anne Berghoff angesichts der tiefen Finanzkrise der Stadt. Ihre Fraktion lehnte die Pläne ab. Auch die gemeinsame Fraktion der Freien Wähler und der FDP stimmte gegen die World Games.
Finanzierung nicht gesichert Meinung: World Games in Karlsruhe trotz Finanzkrise – Da ist Druck im Kessel!
Der Gemeinderat Karlsruhe hat sich erneut für die World Games 2029 ausgesprochen, trotz mieser Finanzen. Doch die Skepsis wächst. Aber die Kritik ist zu leise, meint Rebekka Plies.
Oberbürgermeister Mentrup geht von geringeren Kosten aus
Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) betonte, dass die Stadt die finanziellen Herausforderungen, die durch die World Games 2029 entstehen, meistern könne. Man werde sicherstellen, dass die Spiele nicht auf Kosten beispielsweise von Schulsanierungen stattfinden. Er sprach von einem großen und nachhaltigen Gemeinschaftsereignis.
Das ist keine Wunderkerze, die nach drei Sekunden wieder aus ist.
Der aktuelle Kostenrahmen von 120 Millionen Euro werde nicht überschritten, so Mentrup weiter. Er halte es für möglich, dass die World Games am Ende sogar weniger Geld kosten und zusätzliche Einnahmen über Sponsoren gewonnen werden können.
Nachdem sich die Verantwortlichen der Stadt von der erneuten Abstimmung im Gemeinderat ein deutlicheres Zeichen für die World Games erhofft hatten, zeigte sich Oberbürgermeister Mentrup am Ende auch mit diesem Ergebnis zufrieden.