Die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter. In Stuttgart hat die Gewerkschaft IG Metall die Beschäftigten bei Porsche am Dienstagvormittag zu einem Demonstrationszug aufgerufen, in Mannheim wurden Tausende zu einer Kundgebung erwartet. Auch bei Mercedes-Benz in Rastatt und beim Automobilzulieferer Witzenmann in Pforzheim waren die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Geld, die Arbeitgeber bieten deutlich weniger.
Tübingen und Umgebung: Warnstreik bei sieben Firmen
In der Region rund um Tübingen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sieben Betrieben am Streik teilgenommen. Dazu zählen die Firmen Erbe Elektromedizin in Tübingen und Rangendingen, Walter Maschinenbau, Walter AG und Himmelwerk in Tübingen, MAG IAS in Rottenburg sowie Innomotics in Kilchberg. Rund 200 Beschäftigte haben sich vor dem Betriebsgelände von Erbe in Tübingen-Derendingen mit Fahnen, Trommeln und Trillerpfeifen versammelt.
Zudem wurde die Belegschaft von science + computing in Tübingen von der Gewerkschaft zum "Solidaritäts-Warnstreik" aufgerufen.
Gewerkschaft macht im Tarifstreit Druck IG Metall setzt Warnstreiks fort: Aktionen in mehreren Orten in BW
Die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg gehen weiter. Am Montag haben unter anderem Aktionen in Straubenhardt, Karlsbad und Sindelfingen stattgefunden.
In Stuttgart streiken Beschäftigte von Mercedes-Benz und Porsche
In der Nacht auf Dienstag streikten bereits Beschäftige von Mercedes-Benz in Sindelfingen (Kreis Böblingen). Rund 2.000 Beschäftigte folgten laut Gewerkschaft dem Aufruf zum Warnstreik.
In Stuttgart ist außerdem Porsche vom Streik betroffen. Die Beschäftigten haben sich am Dienstagvormittag zu einem Demonstrationszug getroffen.
Vier Unternehmen in Mannheim zum Streik aufgerufen
Auch in Mannheim wurde am Dienstag eine große Kundgebung erwartet. Bestreikt wurden dabei die Unternehmen John Deere, Thyssen Krupp Materials Processing Europe, Rhenus Logistik und ZF Wabco. Im Voraus rechnete die Gewerkschaft mit rund 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Auch in Betrieben in Rastatt und Pforzheim haben die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren zum Beispiel Mercedes-Benz in Rastatt und in Pforzheim der Automobilzulieferer Witzenmann. Dazu gab es eine Kundgebung, an der laut IG Metall 2.000 Menschen teilnahmen.
Bisher keine Einigung der Metall-Industrie im Tarifkonflikt
Am vergangenen Donnerstag war die dritte Tarifrunde der Metall-Industrie ohne Annäherung gescheitert. Nach etwa zwei Stunden wurden die Gespräche in Böblingen vertagt - ein neuer Termin steht bisher allerdings noch nicht.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Harald Marquardt, plädiert für eine schnelle gemeinsame Lösung und verweist auf die prekäre Situation in der Metall- und Elektrobranche: "Zahlreiche Betriebe stehen aufgrund stark gestiegener Kosten für Material und Energie sowie gravierender Lieferengpässe schon jetzt mit dem Rücken zur Wand."
Die Gewerkschaft will weiter Druck machen, heißt es von IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch. Die Arbeitgeber seien ohne Verbesserung ihres Angebots in die Verhandlungen gekommen: "Für uns heißt das: Wir brauchen mehr Warnstreiks, wir machen mehr Druck."
Warnstreiks sollen fortgesetzt werden Keine Einigung in der Metall- und Elektroindustrie in BW
Die Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie sind vertagt worden - ein neuer Termin steht bislang nicht fest. Die Gewerkschaft IG Metall will mehr Druck machen.
Was fordert die Gewerkschaft IG Metall?
Die IG Metall fordert
- sieben Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten
- eine höhere Vergütung für Auszubildende
Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber boten zuletzt eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten an.