Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie hat zum Wochenbeginn weitere Warnstreiks gegeben. Die Gewerkschaft IG Metall hatte unter anderem zu Aktionen bei nVent Schroff in Straubenhardt (Enzkreis), bei Harmann Becker Automotive Systems in Karlsbad (Kreis Karlsruhe) und bei Mercedes Benz in Sindelfingen (Kreis Böblingen) aufgerufen. In Straubenhardt hatte sich am Nachmittag eine Menschenkette gebildet.
Die IG Metall Pforzheim plant in dieser Woche in Pforzheim und im Enzkreis jeden Tag mit Warnstreiks und Kundgebungen ihre Forderungen unterstreichen. Die IG Metall Gaggenau informiert über das weitere Vorgehen und weitere Warnstreiks. Bereits vergangene Woche hat es Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie gegeben. Gestreikt wurde zum Beispiel bei Daimler Truck in Gaggenau (Kreis Rastatt).
Warnstreiks der IG Metall auch in Sindelfingen
Bei Mercedes-Benz in Sindelfingen (Kreis Böblingen) hatten die Beschäftigten am Montagmorgen die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft IG Metall bezeichnete den Warnstreik als Erfolg. Rund 10.000 Menschen seien am Mercedes-Benz-Werk gestanden, um den Forderungen der Gewerkschaft Nachdruck zu verleihen. Diese verlangt unter anderem sieben Prozent mehr Gehalt für alle Beschäftigten.
Trotz der angespannten Lage in der Automobilbranche hält die Gewerkschaft die Forderung für gerechtfertigt. Die Inflation gehe zurück, doch die hohen Lebenshaltungskosten seien ein Problem für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gestiegene Lebenshaltungskosten
Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde im laufenden Tarifstreit erfolglos geblieben war, zeigte der Vorsitzende des Mercedes-Benz-Betriebsrats in Sindelfingen Ergun Lümali wenig Verständnis für die Position der Arbeitgeber. Die Lebenshaltungskosten seien in den vergangenen Jahren gestiegen und immer noch hoch. Außerdem sei ein guter Abschluss wichtig, um die Kaufkraft zu stärken, so Lümali.
Gewerkschaft fordert mehr Geld für Beschäftigte
Die IG Metall fordert unter anderem sieben Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine höhere Vergütung für Auszubildende. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten an.
Warnstreiks sollen fortgesetzt werden Keine Einigung in der Metall- und Elektroindustrie in BW
Die Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie sind vertagt worden - ein neuer Termin steht bislang nicht fest. Die Gewerkschaft IG Metall will mehr Druck machen.
Vergangenen Donnerstag wurden die Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg ohne greifbare Annäherung in Böblingen vertagt - nach nicht einmal zwei Stunden. Ein neuer Termin sei bislang nicht vereinbart worden, teilte der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Harald Marquardt, nach der dritten Runde mit. "Die Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand", so Marquardt. Die IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch sagte dagegen, die Arbeitgeber seien ohne Verbesserung ihres Angebots in die Verhandlungen gekommen.