Seit Freitag stehen ein 18-Jähriger aus Mannheim und zwei 25-Jährige aus dem Raum Heilbronn vor dem Heilbronner Landgericht. Sie sollen nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen Anschlag auf eine Synagoge in Heidelberg oder eine jüdische Einrichtung in Frankfurt am Main geplant haben. Der erste Prozesstag mit den drei Angeklagten ging schnell zu Ende.
Die Verteidiger erklärten dem Gericht, alle drei Angeklagten seien bereit, Angaben zur Person zu machen. Zudem wurden Geständnisse in Aussicht gestellt - damit soll es dann beim nächsten Termin weitergehen.
Verhandlung vor der Jugendkammer in Heilbronn
Der Fall wird vor der Jugendkammer des Landgerichts verhandelt, weil einer der Angeklagten erst 18 Jahre alt ist. Ihm wird Beihilfe zur Anschlagsplanung sowie ebenfalls die Verabredung zum Mord vorgeworfen. Dennoch muss das Gericht bei den zwei 25-Jährigen das Erwachsenenstrafrecht anwenden. Die drei Angeklagten wollten sich erst am 10. Januar nächsten Jahres zu den Vorwürfen äußern. Der Vorsitzende Richter ließ aber erkennen, dass die Kammer dann mit Geständnissen rechnet.
Am Freitag waren die Angeklagten weitgehend regungslos und verfolgten das Geschehen. Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand und Wohnort - das war das Einzige, was am Freitag von ihnen zu hören war.
Hauptangeklagter wollte sich wohl der IS anschließen
Dem Hauptangeklagten, einem der beiden 25-Jährigen, wird vorgeworfen, er habe sich nach Syrien absetzen und dort islamistischen Kämpfern anschließen wollen. Doch die Reise misslang, er kam nur bis in die Türkei. Die beiden Hauptangeklagten wollten die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel torpedieren, das war laut Anklage ihr Ziel. In einem Chat sollen sie zum 1. Mai in diesem Jahr einen Terroranschlag auf eine jüdische Einrichtung geplant haben.
Gegen den Hauptangeklagten läuft außerdem noch ein Prozess wegen versuchten Totschlags. Im Mai hatte die Polizei seine Wohnung in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) durchsucht. Da ging er laut Staatsanwaltschaft mit mehreren Messern auf einen der Beamten los.