Hallo, ich bin Nicole Heidrich und ich werfe mit euch zusammen einen Blick auf die zurückliegende Woche. Da waren die Menschen mal mehr, mal weniger schnell unterwegs. Rasend ging es durch Heilbronn. Manch einer wurde vom Bahnstreik ausgebremst. Ansonsten braucht man mittlerweile wohl nicht mal mehr jemanden, der das Steuer übernimmt? Das machen die Fahrzeuge schon selbst. Und ein Führerschein der besonderen Art darf da auch nicht fehlen. Aber der Reihe nach...
Die Themen der Woche im Überblick:
In Heilbronn wird weiter gerast
Bahnstreik beeinflusst auch die Wirtschaft
Autonom unterwegs - aber später
Von Vierbeinern, Fellnasen - und einem Führerschein
Das Phänomen ist nicht neu – und auch die Warnungen gingen schon durch alle Medien. Wer rast, läuft nicht nur Gefahr, harte Strafen zu kassieren, sondern gefährdet auch Menschenleben. So manchen Raser (und ja, es sind eben meist junge Männer) schreckt das offenbar nicht ab. Im Februar jährt sich zum Beispiel die mutmaßliche Raserfahrt in Heilbronn mit tödlicher Konsequenz: Damals soll ein junger Mann mit seinem Auto durch die Wollhausstraße geprescht sein. Ein Familienvater starb. Der Prozess gegen ihn läuft immer noch am Landgericht. Aber die Raserei geht weiter: In Heilbronn fuhr am vergangenen Wochenende ein junger Mann mit 90-Sachen durch eine Tempo-40-Zone. Auch vor einer roten Ampel machte er nicht halt. Der Zufall wollte es, dass das alles unter den Augen einer Polizeistreife passierte.
Video der rasanten Autofahrt ging viral Fahndungserfolg: Polizei schnappt wieder Raser in Heilbronn
Mit rund 115 Kilometern pro Stunde sind zwei Brüder in einem gemieteten Sportwagen durch die Heilbronner Innenstadt gerast. Durch ein Video kam ihnen die Polizei auf die Spur.
Auch diese Woche wurde bekannt, dass die Polizei jetzt einem Brüderpaar auf die Spur kam, das im Herbst mit 115 Stundenkilometern in einem gemieteten PS-Boliden durch die Heilbronner Innenstadt gerast sein soll. Wie die Ermittler dann auf sie kamen? Die jungen Männer stellten das Video ihrer Berserker-Fahrt ins Netz. Die Ermittlungen in beiden Fällen laufen.
Führerschein weg Mit Tempo 90 statt 40 durch Heilbronn: Polizei schnappt Raser
Ob in der Allee oder am Europaplatz - in Heilbronn sind Autofahrer gerne mal zu schnell unterwegs. Am Wochenende hat die Polizei einen jungen Mann erwischt.
Laut Stadt Heilbronn und Polizei sind derzeit viele Maßnahmen aktiv, die das Rasen in Heilbronn unterbinden sollen. Nach dem Unfall im Februar hatte die Polizei weitere Kräfte speziell geschult und Kontrollen verstärkt. So wurde noch im März 2023 die mittlerweile als "AG PuR" (Poser und Raser) bezeichnete Arbeitsgruppe beim Polizeipräsidium Heilbronn eingerichtet, heißt es beim Präsidium. Viele Konzepte der Behörden sollen längerfristig greifen.
Bahnstreik hat auch auf die Wirtschaft Einfluss
Bewegt hat uns diese Woche ebenfalls der Stillstand - mal wieder - bei der Bahn. Der längste in der Geschichte. Vom Streik betroffen sind auch in Heilbronn-Franken haufenweise Pendlerinnen und Pendler und Reisende. Aber auch bei der Wirtschaft läuft es dann nicht mehr so rund: Die Neuwagen beim Autobauer Audi in Neckarsulm rollen zwar weiterhin vom Band - für die Weiterfahrt aber muss sich das Unternehmen etwas ausdenken. Denn: Die Fahrzeuge, die per Schiene abtransportiert werden sollten und sollen, müssen umgeleitet werden. So heißt es von einem Audi-Sprecher, dass "Logistikkonzepte flexibel an die aktuelle Situation im Transportmarkt" angepasst werden. Dazu gehört beispielsweise die "Umstellung von Volumina auf Lkw-Transporte". Wie viele Fahrzeuge bei Audi in der Regel per Schiene auf den Weg gebracht werden oder wie hoch der Anteil ist, dazu macht das Unternehmen keine Angaben.
Kundgebung vor Heilbronner Hauptbahnhof Güterzug-Lokführer: "Nach einem 14-Stunden-Arbeitstag bin ich platt"
Fast 20 Lokführer haben am Mittwochvormittag vor dem Heilbronner Hauptbahnhof gestreikt. Sie fordern vor allem bessere Arbeitsbedingungen.
Selbstfahrende Autos sollen kommen - aber später
Der Streik ist für manche gerechtfertigt, für einige aber auch ein großes Ärgernis - vor allem für diejenigen, die mal wieder auf eine andere Fortbewegungsart umsteigen mussten. Im Mittelpunkt steht da vor allem das Auto.
Aber einfach reinsetzen, aus dem Fenster schauen und nebenbei noch in Ruhe mit dem Handy während der Fahrt rumspielen, das wird auch in den nächsten Jahren beim Autofahren nicht möglich sein. Denn beim Thema "autonomes Fahren" ist in Sachen Entwicklung alles etwas schwieriger als gedacht und dauert somit länger. Insbesondere im stressigen Stadtverkehr mit engen und unübersichtlichen Straßen kommen die autonomen Fahrzeuge noch nicht so zurecht wie erhofft. Aber an Verzögerungen haben wir uns in inzwischen ja gewöhnt.
2040 soll es endlich so weit sein. Dann wollen die Forscherinnen und Forscher sowie Entwicklerinnen und Entwickler autonomes Fahren im Straßenverkehr salonfähig gemacht haben. Bis dahin werden auch auf dem Testfeld zwischen Heilbronn und Karlsruhe weiter wichtige Erkenntnisse gesammelt.
Dass das autonome Fahren nicht vorankommt wie erhofft, hat auch beim Autozulieferer Bosch Auswirkungen. Dort sollen Stellen abgebaut werden - auch in Abstatt (Kreis Heilbronn). Grund sind wohl die schlechten Aussichten fürs Geschäft mit dem autonomen Fahren, heißt es.
Führerschein zum Halten von Fellnasen
Tierisch ging es in Heilbronn-Franken diese Woche ebenfalls zu. Eine kleine Auswahl von Artikeln findet ihr hier:
SWR-Recherchen bestätigen Ausbruch in vielen Teilen von BW Tödliches Virus für Hunde und Katzen: Aujeszkysche Krankheit breitet sich aus
Von der Aujeszkyschen Krankheit bei Wildschweinen sind 20 Kreise in Baden-Württemberg betroffen. Weil das Virus für Hunde und Katzen tödlich ist, sind Halter in Sorge.
Tierschutzverein und Katzenbesitzer in Sorge Heilbronn und Hohenlohe: Weitere Fälle von gequälten Katzen werden geprüft
Nach Fällen von Tierquälerei im Hohenlohekreis prüft die Polizei nun auch Fälle bei Heilbronn. Die Katzen wurden schwer misshandelt. Zwei weitere Fälle könnten ins Schema passen.
Prüfung soll bis 2026 eingeführt werden Hundeführerschein stößt in Heilbronn-Franken auf Kritik
Bis 2026 soll der Hundeführerschein für alle Hundehalter kommen. So will es der grün-schwarze Koalitionsvertrag. Eine Hundeschule in Bad Wimpfen befürchtet noch mehr Zulauf.
Bis 2026 soll der Hundeführerschein für alle Hundehalterinnen und -halter im Land kommen. So will es der grün-schwarze Koalitionsvertrag. Und die Regierung entfacht damit mal wieder eine Diskussion. Denn selbst Expertinnen und Experten halten ihn nicht unbedingt für sinnvoll - zumindest ohne ausgeklügeltes Konzept. Manche Menschen halten ihn gar für eine "Schnapsidee". Denn der Lappen für "Labbi" und Co. bedeutet viel Aufwand, nicht nur bürokratischen. Dennoch ist eine ausgiebige Beratung schon vor Anschaffung des Tieres sinnvoll, sagen auch Hundetrainerinnen und -trainer.
Dazu hätte ich doch noch eine Frage an euch:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Wetter, Wetter, Wetter
Und was sicher jeden und jede bewegt hat, ist wie immer das Wetter. Na gut, es ist nun mal Winter. Für Frostbeulen und Sonnenanbetende nicht die beste Jahreszeit. Für Freunde des gepflegten - und rechtmäßigen - Iglubaus wohl doch eine schöne Angelegenheit:
Stadt Lauda-Königshofen setzt auf Tauwetter "Baugenehmigung" abgelaufen - Kinder-Iglu in Lauda darf trotzdem bleiben
Obwohl die befristete "Baugenehmigung" für das Iglu vor dem Rathaus in Lauda-Königshofen abgelaufen ist, darf das von Kindern gebaute Schnee-Häuschen stehen bleiben.
Apropos Wetter: Vergangene Woche haben wir euch in unserem Wochenrückblick gefragt, auf was ihr bei der Auswahl eures Reiseziels achtet. Wie immer sind die Ergebnisse nicht repräsentativ. Dennoch scheint eine deutliche Mehrheit der Leserinnen und Leser nicht in die Ferne schweifen zu wollen, denn das Gute... ach, ihr wisst schon. 70,8 Prozent entschieden sich für "Ich muss nicht unbedingt weit weg, ich mache auch gerne Urlaub in der Heimat. Ich finde es hier schön!" Den richtigen Tapetenwechsel wollen 16,7 Prozent Grenzgängerinnen und -gänger mit der Antwort: "Ich möchte die exotischsten und fernsten Länder bereisen und so viel sehen von der Welt wie möglich!" Und für die umweltfreundliche Reise haben sich 12,5 Prozent entschieden: Sie achten "schon darauf, möglichst nachhaltig Urlaub zu machen" - möglichst mit Bahn und selten per Flugzeug. Also für diejenigen der 12,5 Prozent, die gerarde unterwegs sind: Viel Glück am Bahnsteig.
Das war noch wichtig diese Woche:
Auch die Region Heilbronn-Franken machte diese Woche mobil gegen Rechtsextremismus:
Global Player wie Audi, Bosch und Lidl positionieren sich Auch Schwarz-Gruppe äußert sich gegen Rechtsextremismus
Große Arbeitgeber in der Region Heilbronn-Franken finden klare Worte gegen rechtsextreme Tendenzen und Rassismus in Deutschland. Bundesweit gibt es derzeit große Demonstrationen.