Eine Anzeige weist am Heilbronner Hauptbahnhof auf einen Zugausfall hin.

Kein Unterrichtsausfall an Heilbronner Schulen

GDL-Streik: Auswirkungen auf Industrie in Heilbronn-Franken

Stand
Autor/in
Juliane Pyper

Schon wieder streiken die Lokführer. Die Industrie in Heilbronn-Franken bereitet sich auf den tagelangen Streik vor, Heilbronner Schulen sind dagegen wohl kaum betroffen.

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB) streikt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) von Mittwoch, 2 Uhr, bis kommenden Montag um 18 Uhr erneut - also sechs Tage lang. Bereits ab 18 Uhr am Dienstagabend soll der Güterverkehr lahmgelegt werden, was die Industrie in Heilbronn-Franken vor Herausforderungen stellt. In Heilbronn wird es schon am Dienstagabend auch bei den Stadtbahnen zu Einschränkungen kommen.

Streik im Güterverkehr: Auswirkungen auf die Industrie

Sechs Tage lang soll gestreikt werden - das beeinträchtigt auch die Lieferketten von Unternehmen in Heilbronn-Franken. Eine kurzfristige Verlagerung von der Schiene auf die Straße sei außerordentlich schwierig, heißt es vom Verband der Automobilindustrie (VDA).

Der angekündigte sechstägige Bahnstreik belastet die Transportlogistik in Deutschland und Europa und damit auch Unternehmen der deutschen Automobilindustrie.

Schon in den vergangenen Jahren hätten viele Unternehmen in der Branche ihre Transporte auf die Straße verlagert. Auch der Automobilhersteller Audi mit einem Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) behält sich aufgrund des Bahnstreiks vor, Transporte von der Schiene auf Lkw zu verlagern, teilt ein Sprecher des Audi-Standorts Neckarsulm auf SWR-Anfrage mit.

Audi setzt alles daran, die Logistikketten auch während des angekündigten Bahnstreiks aufrecht zu halten.

Um die Logistikketten aufrechterhalten zu können, steht Audi in engem Austausch mit seinen Logistikpartnern und passt seine Logistikkonzepte jeweils flexibel an die aktuelle Situation im Transportmarkt an, so das Unternehmen. Mögliche Auswirkungen des jetzigen Bahnstreiks ließen sich für Audi momentan noch nicht abschätzen.

Erste Stadtbahnausfälle bereits ab 22 Uhr

Ab Dienstag um 22 Uhr kann es bei den Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bereits zu Zugausfällen kommen, insbesondere auf den Linien S4, S41 und S42. Bei der Linie S4 müssen Fahrgäste während des gesamten Streiks mit vielen Ausfällen rechnen, hauptsächlich zwischen Eppingen (Kreis Heilbronn), Heilbronn und Öhringen (Hohenlohekreis). Auch auf den Stadtbahnlinien S41 und S42 werden Einschränkungen und Zugausfälle erwartet - die Bahnen sollen aber alle zwei Stunden fahren, heißt es von der AVG. Fahrgäste werden gebeten, vor Fahrtantritt die Verbindungen auf der AVG-Homepage zu prüfen.

Wenige bis gar keine Fahrten könnte es auf der Tauber- und der Hohenlohebahn geben. Eine Bahnsprecherin sagte, einzelne Fahrten würden möglicherweise mit Bussen ersetzt werden. Züge der SWEG und GoAhead zwischen Heilbronn-Franken und Stuttgart sollen nicht ausfallen. Allerdings kann es auch hier durch den Streik zu Problemen kommen.

Keine Auswirkungen auf den Schulunterricht im Raum Heilbronn

Trotz der Einschränkungen findet der Unterricht an den Schulen im Raum Heilbronn regulär statt. Wer im Schulzentrum Weinsberg (Kreis Heilbronn) wegen des Streiks nicht zum Unterricht kommen kann oder zu spät kommt, kann das zum Beispiel durch die App der Bahn nachweisen. Wer den Unterricht wegen des Streiks verpasse, dem stehe Material auch online zur Verfügung. Auch am Berufsschulzentrum in Heilbronn-Böckingen findet der Unterricht wie gewohnt statt. Nur wenige Schülerinnen und Schüler würden dem Unterricht fernbleiben oder die Streiks ausnutzen, um zu schwänzen, heißt es von der Christiane-Herzog-Schule.

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