Viele Firmen in der Region Heilbronn-Franken sind weltweit aktiv, exportieren ihre Produkte in viele Länder. In den Werkshallen und Büros arbeiten Menschen aus vielen verschiedenen Nationen als Kolleginnen und Kollegen zusammen. Firmenchefs beziehen auf SWR-Anfrage jetzt klar Stellung gegen rechtsextremes Gedankengut und Rassismus.
Schwarz-Gruppe mit Lidl: Kein Platz für Hetze und Ausgrenzung
Für den größten Arbeitgeber in der Region, die Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland in Neckarsulm und Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) ist klar, "dass der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland und seiner international agierenden Unternehmen maßgeblich von der Offenheit unserer Gesellschaft und ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung abhängt." Ausgrenzung, Hass und Hetze dürften keinen Platz haben, heißt es in einem Statement.
Die Schwarz Gruppe beschäftigt in ihren verschiedenen Unternehmen weltweit über 575.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz über alle Geschäftsfelder hinweg bei 154 Milliarden Euro. Die Gruppe gilt als größtes Handelsunternehmen Europas.
Audi: Gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit
Der Autobauer Audi mit einem Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und über 15.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa betont: "Audi steht als Unternehmen des Volkswagen-Konzerns für eine offene Gesellschaft, Respekt und Toleranz. Wir stellen uns Hass und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegen", so eine Sprecherin. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten sei es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, statt zu spalten.
Audi lebe Vielfalt, heißt es in einer Stellungnahme. Als weltoffenes Unternehmen beschäftige der Autobauer alleine in Deutschland Menschen aus mehr als 100 Nationen. "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und fühlen uns einer Kultur des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung verpflichtet", so eine Audi-Sprecherin. Das Unternehmen setze sich für eine freie Gesellschaft ein: "Wir wissen auch aus unserer eigenen Geschichte, wie wichtig eine klare Haltung gegen Unterdrückung ist."
ebm-papst gegen Links- und Rechtspopulismus
Für den Chef des Ventilatorenbauers ebm-papst in Mulfingen (Hohenlohekreis), Klaus Geißdörfer, steht fest: "Bei ebm-papst fördern wir Weltoffenheit und Vielfalt, hier ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Abschottung und wir stellen uns gegen jegliche Art von Links- wie Rechtspopulismus."
Die ebm-papst Gruppe beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es gibt 27 Produktionsstätten und 49 Vertriebsstandorte. Als internationale Unternehmensgruppe pflege das Unternehmen eine Kultur des Miteinanders, Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung. Egal in welchem Land der Welt, es arbeiteten stets viele unterschiedliche Nationalitäten respektvoll und erfolgreich in der ebm-papst Familie zusammen, heißt es in einem schriftlichen Statement.
Bosch-Standort Abstatt sehr international
Am Bosch-Entwicklungsstandort in Abstatt (Kreis Heilbronn) arbeiten rund 6.200 Menschen aus 50 Nationen. Sie tüfteln dort gerade etwa an Innovationen wie einem digitalen Autoschlüssel für das Handy. Der oberste Bosch-Chef, Stefan Hartung, spricht ebenfalls Klartext.
Jeglicher Position zur Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung erteilt der Bosch-Chef eine klare Absage. "Für die enormen Herausforderungen unserer Zeit gibt es keine einfachen Lösungen - wir werden sie nur bewältigen können, wenn wir als Gesellschaft zusammenstehen und wesentliche Werte wie Vielfalt, Chancengerechtigkeit und die Teilhabe aller aufrechterhalten", betont Hartung.
Bechtle-Chef fordert "Haltung"
Thomas Olemotz, der Chef des IT-Dienstleisters Bechtle mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) findet es "erschreckend und verstörend", dass man die Grundwerte und Demokratie schützen muss. Die Situation dürfe einen aber nicht sprachlos machen, man müsse jetzt "Haltung zeigen".
Es gehe jetzt darum, so Olemotz, ein spürbares Gegengewicht zu schaffen und sich klar und kompromisslos für eine pluralistische, offene, menschenwürdige und zukunftsbejahende Gesellschaft einzusetzen. Das tue er mit tiefer Überzeugung als Privatperson und als Vorstandsvorsitzender von Bechtle.
Der IT-Dienstleister sei ein europäisches Unternehmen mit gut 15.000 Mitarbeitenden aus mehr als Hundert Nationen und vielen Tausend internationalen Kunden.