Kurz vor Weihnachten ging's noch mal öffentlichkeitsträchtig vors Heilbronner Arbeitsgericht. Kurz zum Fall: Da wurde einem Beschäftigten der Künzelsauer Würth-Gruppe (Hohenlohekreis) fristlos gekündigt. Er soll als Vertrauensmann der Gewerkschaft IG Metall Unterschriften gesammelt haben. Für die Würth-Gruppe war das ganz klar ein Täuschungsvorgang, eine Kündigung alternativlos. Auch zwei Betriebsräten erging es ähnlich. Ein Urteil gibt es noch nicht, wir berichten über die Aufreger-Story. Tierisch aufgeregt hat man sich übrigens auch bei ebm-papst in Mulfingen (Hohenlohekreis). Denn es sind Ventilatoren in China aufgetaucht - mit ebm-papst-Logo, aber die Etiketten stammten nicht wirklich aus Mulfingen. Dreist gefälscht. Die Piratenwerkstatt flog auf.
Wenn ihr übrigens ganz spontan und schnell noch Bastelmaterial für eure ganz eigene kleine Weihnachtswerkstatt braucht, dann ab in den Wald. Klar, am Fest der Feste soll's ja recht grün werden im Wohnzimmer. Aber Achtung - zu viel Tannenreisig und Zapfen dürft ihr nicht mitnehmen. Wieso? Ich erzähl's euch. Mein Name ist Ulrike Schirmer und ich darf euch wieder das "What is What" der Woche näherbringen. Auf geht's!
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Gekündigt: Mit der Würth-Gruppe im Klinsch - war die Kündigung rechtens?
Gefälscht: Erheblicher wirtschaftlicher Schaden - ebm-papst deckt Fälschungen auf
Gesammelt: Eine handvoll Tannenreisig aus dem Wald - mehr aber bitte nicht
Kündigungen bei Würth: Keine gütliche Einigung vor dem Arbeitsgericht
Lange 27 Jahre war der Mitarbeiter bei Würth beschäftigt - und zwar als Kommissionierer im Hochregallager - dann wurde ihm eine Unterschriften-Sammelaktion quasi zum Verhängnis. Denn der 51-Jährige soll als IG-Metall-Vertrauensmann die anderen Mitarbeiter nicht richtig darüber aufgeklärt haben, was sie da unterschreiben. So lautet zumindest der Vorwurf der Würth-Anwälte.
Es waren übrigens 287 Unterschriften. Und die wurden dem Schraubenkönig Reinhold Würth persönlich bei einer Betriebsversammlung überreicht. Tja, und dieser war "not amused". Ein Anwalt benutzte vor Gericht auch das Wort "empört". Laut IG Metall ging es etwa um Arroganz von Führungskräften in der Logistik und fehlende Wertschätzung.
Würth-Betriebsräte ziehen vor Heilbronner Arbeitsgericht Fristlose Kündigungen bei Würth: Keine gütliche Einigung vor Arbeitsgericht
Laut IG Metall hat die Würth-Gruppe zwei Betriebsräten und einer weiteren Person fristlos gekündigt. Vor dem Arbeitsgericht gab es bei einem ersten Gütetermin keine Einigung.
Nun ja, vor dem Heilbronner Arbeitsgericht war der Gütetermin am Montagnachmittag schnell wieder vorbei. Gerade mal 15 Minuten hat er gedauert, denn geeinigt haben sich die beiden Parteien nicht. Nun soll es im März dann einen ausführlichen Kammertermin vor dem Arbeitsgericht geben.
Im neuen Jahr geht's weiter: Weitere Würth-Kündigungen vor Gericht
Übrigens wurde auch zwei weiteren Mitarbeitern, beide Betriebsräte, in dieser Sache gekündigt. Auch hier soll es im neuen Jahr Gütetermine geben.
Nach Angaben der IG Metall handelt es sich bei allen drei gekündigten Beschäftigten um Mitarbeiter aus der Logistik-Abteilung. Man wolle sie mit dem Rausschmiss "mundtot" machen, so lautet der Vorwurf der Gewerkschaft. Glaubt man ihr, dann hat es schon früher bei Würth "völlig sinnlose Abmahnungen" gegeben. Damals ging es um ein Thermometer mit IG Metall-Logo. Hmmm... dann lieber alle Kugelschreiber mit Gewerkschaftslogo in die Schublade packen? Entscheidet ihr.
Jetzt seid ihre gefragt!
Schon wieder: ebm-papst deckt Fälscherwerkstatt in China auf
Also, da kommt eine Beschwerde eines Kunden rein, der sagt: Eure Ventilatoren sind deutlich schlechter, als ich es von euch gewohnt bin. Wie? Was ist da los? "Da stimmt was nicht", war dem Unternehmen mit Sitz in Mulfingen schnell klar und es ging auf Spurensuche. Und das Bauchgefühl passte. Die Spur führte ebm-papst in die chinesische Millionenstadt Foshan. Was man vorfand, war kurios: Eine Fälscherwerkstatt, die vorgab, eine ebm-papst- Niederlassung zu sein. Gefunden wurden 500 ebm-papst-Etiketten und 300 Ventilatoren. Heftig, oder?
Im aktuellen Fall kauften die Fälscher gebrauchte Original-Ventilatoren aus Übersee. Die haben sie dann neu etikettiert und als neue Produkte weiterverkauft. Der Betreiber der Werkstatt war wohl schon im vergangenen Jahr mit genau derselben Masche erwischt worden, konnte damals aber fliehen. Jetzt konnten vier Verantwortliche festgenommen werden, heißt es von ebm-papst.
Das kann teuer werden! Produktfälschungen sorgen für hohen Schaden
Ja, das kann teuer werden. Denn nicht nur den Fälschern drohen Geld- und Haftstrafen, sondern vor allem die Unternehmen haben dadurch einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden. Das sind mehrere Hunderttausend Euro, sagt Ralf Duckeck. Er ist bei ebm-papst für Patent- und Markenrecht zuständig. Auch die mit den Fälschungen einhergehende Rufschädigung sei echt ein Problem.
Und die, also die Produkte von ebm-papst und ebm-papst selber, gibt es übrigens schon eine ganze Weile. Erst in dieser Woche hat nämlich Unternehmensgründer Gerhard Sturm seinen 90. Geburtstag gefeiert. Wahnsinn. Ich selbst durfte ihn vor ein paar Jahren mal interviewen und war sehr beeindruckt. Ein Mann, der sehr klar sagt, was er denkt und dabei immer nett ist. Ich zieh' den Hut vor einer langen und vor allem erfolgreichen Unternehmensgeschichte. Hier könnt ihr gerne nochmal alles nachlesen:
Die Entwicklung eines Weltmarktführers Der Motoren-Erfinder aus Mulfingen: ebm-papst-Gründer Gerhard Sturm wird 90
Ein Weltmarktführer im sonst so beschaulichen Hohenlohekreis. Wäre Mulfingen ohne ebm-papst dasselbe? Ein langjähriger Weggefährte von Gründer Gerhard Sturm denkt: Sicher nicht!
Und auf Facebook wurde Gerhard Sturm, übrigens Ehrenbürger in Mulfingen, auch gewürdigt - und zwar von Bürgermeister Sören Döffinger (CDU). Er schreibt: "Über zwei Milliarden Euro Umsatz bei über 14.000 Mitarbeitern. Lieber Herr Sturm, was Sie aus dem Seitental der Bachmühle gegründet haben, ist durch und durch beeindruckend."
Von einer Werkstatt zur anderen: Basteln und Dekorieren mit Reisig
Aber bitte nicht zu viel davon mit nach Hause nehmen, okay?! Klar, wer bei einem Spaziergang im Wald eine Handvoll Reisig, Moos oder ein paar Zapfen für die Deko mit nach Hause nehmen möchte, sehr gerne. Aber der Heilbronner Förster Jörn Hartmann bittet darum, es nur "in Maßen" aus dem Wald zu schaffen.
Meine Kollegin Ines Hennings hat Jörn Hartmann getroffen. Was er ihr so alles erzählt hat, könnt ihr im folgenden Beitrag anhören:
Im Wald gilt: Die "Handstraußregel"
Also, ihr müsst definitiv nichts abwiegen oder abzählen. So viel steht schon mal fest. Denn es gibt keine Gewichtsvorgabe. Man kann soviel mitnehmen, wie man auch zum Beispiel für einen Adventskranz oder die Tischdeko zu Hause braucht, meint der Förster. Es gilt die sogenannte "Handstraußregel". Und wer beim Spazierengehen Zweige oder Zapfen findet, die schon am Boden liegen - die dürft ihr selbstverständlich einpacken.
Eines ist aber absolut tabu: Zweige dürft ihr niemals direkt vom Baum abschneiden. Das kommt wirklich nicht gut an beim Förster. Und Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, wie zum Beispiel das jetzt zu Dekozwecken beliebte "Gemeine Weißmoos", sollte auch lieber im Wald bleiben.
Mit viel Glück findet man stattdessen Douglasienreisig. Die Nadeln haben beim Zerreiben in der Hand einen leicht zitronigen Geruch. Oder wie wäre es mit einem Ast Weymouthkiefer oder einer Weißtanne? Fichtenreisig wäre auch noch okay. Die Nadeln sind übrigens ziemlich spitz und stechen. Wer sich unsicher ist, was er da gerade mitnehmen möchte, für den hat Förster Hartmann einen Merksatz parat.
Aber - mitnehmen oder nicht? Und wenn ja, wie viel darf ich überhaupt? Für Jörn Hartmann steht vor all den Verboten und Geboten das Schöne im Vordergrund: Für ihn als Förster sei das eine schöne Sache, wenn die Leute sagen, der heimische Wald biete viele Sachen zum Sammeln, denn dann identifizieren sich die Menschen auch mit dem heimischen Wald.
Darf gerne gesammelt werden Reisig und Zapfen aus dem Wald: Was für die Weihnachtsdeko erlaubt ist
Vom Spaziergang darf man sich gerne eine Handvoll Reisig oder ein paar Zapfen mitnehmen. Den Heilbronner Förster Jörn Hartmann freut's. Nur bitte in Maßen.
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