Es war ein einstimmiger Beschluss am Dienstagabend in Gerabronn (Kreis Schwäbisch Hall), als im Kreistag über die Übernahme des Diakonieklinikums in Schwäbisch Hall durch den Landkreis entschieden wurde. Ab dem 1. Januar gehört die verlustbringende Klinik dem Kreis. Jetzt muss ein Konzept her.
"Die Gesundheitsversorgung ist das Wichtigste"
Auch nach der Entscheidung sind sich die Kreisrätinnen und Kreisräte einig: Die Gesundheitsversorgung ist das Wichtigste. Eine Alternative gebe es nicht, hieß es in Gerabronn. Ein Rat äußert, dass der Betrieb ein Kraftakt werde. Das Diak schreibt schon lange rote Zahlen. Zwar wurde ein sogenannter negativer Kaufpreis von 21 Millionen Euro mit dem bisherigen Träger, dem Diakoneo in Neuendettelsau (Kreis Ansbach, Bayern), vereinbart. Zusätzlich gibt es 15 Millionen von der evangelischen Landeskirche und dem Diakonischen Werk Württemberg sowie weitere 2,2 Millionen vom Land Baden-Württemberg obendrauf.
Doch das wird den Rätinnen und Räten zufolge nicht lange reichen, um die Verluste der Klinik zu kompensieren. Daher wünschen sich viele einen erfahrenen Partner. Als nächstes soll ein medizinisches Konzept für die beiden Landkreiskliniken Crailsheim und Diak erarbeitet werden, um Geld zu sparen.
Meinungen aus verschiedenen Fraktionen:
Bürgerinnen und Bürger froh über Entscheidung
Auch diejenigen, die hauptsächlich vom Weiterbetrieb des Diaks profitieren werden, die Bürgerinnen und Bürger, sehen die Entscheidung zur Übernahme positiv. Auch sie sehen einer nichtrepräsentativen Umfrage des SWR zufolge die Entscheidung als alternativlos an. Doch auch sie wissen, dass das Krankenhaus Verluste einfährt. Zuletzt war eine Partnerschaft mit der SRH aus Heidelberg im Gespräch, die war aber vorerst nicht realisierbar. Wie es damit weitergeht, ist noch offen.
Mit Partnern wäre es wohl aber deutlich einfacher, das Klinikum zu betreiben, glauben auch die Bürgerinnen und Bürger. Manch einer fragt sich, wieso diese Lösung, auch die beiden Kliniken in Schwäbisch Hall und Crailsheim gemeinsam zu betreiben, nicht schon viel früher umgesetzt wurde.