Schon wieder hat's bei uns in der Region Heilbronn-Franken gebrannt: Dieses Mal hat es die Kleinsten erwischt. Nach dem Brand in einem Kindergarten in Wüstenrot-Neulautern (Kreis Heilbronn) ist das Erdgeschoss unbenutzbar. Flammen und Rauch haben die Räume zerstört, das Inventar ist verrußt und verbrannt. Groß war der Schock bei den Erzieherinnen, den Eltern, aber auch bei den Kindern. Und die stehen jetzt erst mal ohne Kiga da. Aber - eine Lösung scheint in Sicht, denn die evangelische Kirchengemeinde hat schnelle Hilfe angeboten. Klappt da noch ein Kita-Betrieb vor Weihnachten?
Apropos Weihnachten. Wichtelt ihr? Schrottwichteln ist ja total im Trend. Wenn ihr da Material zum Verschenken braucht, dann ab nach Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis). Für zehn Euro gibt's da ein Paket aus dem "Secret Packs"-Automaten. Ihr wollt wissen, was da drin ist? Keine Ahnung. Es sind Retourenpakete, bei denen niemand weiß, womit sie gefüllt sind. Könnte was Cooles drin sein oder eben "Schrott". Wer weiß das schon?! Und da wir gerade beim Thema "Wissen" sind - das hat angeblich bei den Azubis im Handwerk abgenommen. Immer mehr junge Menschen fallen durch die Prüfung. Wir haben da mal für euch nachgehakt.
Mein Name ist Ulrike Schirmer, Reporterin im SWR Studio Heilbronn, und bei mir gibt's die Details zu den wirklich wichtigen Themen der vergangenen Woche. Los geht's!
Hier könnt ihr direkt zu den Themen switchen:
Kinder ohne Kiga: Ein Feuer in Wüstenrot zerstört den Kindergarten
Azubis ohne Abschluss: Immer mehr Auszubildende schaffen nicht ihre Prüfung
Automat voller Pakete: "Secret Packs" für's Weihnachtswichteln?
Nach dem Brand: Kinder ziehen ins Wüstenroter Pfarrhaus
Hey, ich will mir das überhaupt nicht vorstellen. Man bringt das eigene Kind morgens in die Kita, weiß es eigentlich gut aufgehoben und kurze Zeit später brennt es - genau dort. So passiert am vergangenen Freitag: Feuer im Erdgeschoss im Kindergarten in Wüstenrot-Neulautern. Der Schreck steckt so manch einer Erzieherin sicher auch gut eine Woche später noch immer in den Knochen. Auch wenn alles gut ausgegangen ist. Niemand wurde verletzt, alle Kinder und auch Erwachsene konnten rechtzeitig aus dem Gebäude flüchten.
Nur, naja, der Kiga selbst ist jetzt nicht mehr so gut zu gebrauchen: Ruß, Rauch, Dreck, Trümmer - das Feuer hat das Erdgeschoss verwüstet. Der Kiga ist also unbenutzbar. Wohin? Erst mal müssen die Kleinen zu Hause bleiben, beziehungsweise die Eltern müssen sich erst mal selbst um die Betreuung ihrer Kinder kümmern. Aber eine Lösung ist in Sicht. Hilfe kommt von der evangelischen Kirchengemeinde.
Übergangslösung gefunden Nach Feuer im Kindergarten Wüstenrot: Kinder ziehen ins Pfarrhaus
Für den ausgebrannten Kindergarten von Wüstenrot zeichnet sich eine Übergangslösung ab: Die evangelische Kirchengemeinde hat Räume in ihrem leer stehenden Pfarrhaus angeboten.
Wenn das leerstehende Pfarrhaus zum Kindergarten wird: Der Einzug steht kurz bevor
"Es ist ein Notfall", sagt Ramona Schäfer, da sei es keine Frage, dass die Kirchengemeinde helfend zur Seite steht - zumal das Pfarrhaus derzeit nicht bewohnt ist. Ramona Schäfer ist die Mesnerin der Gemeinde und freut sich schon auf die Kinder.
Dass es klappt, darauf freut sich auch Bürgermeister Timo Wolf (parteilos). Doch bis es soweit ist, müssen noch ein paar Handwerker durchs Pfarrhaus huschen und nach dem Rechten sehen. Und ein paar Kindermöbel braucht's auch noch. Aber dann kann es losgehen. Geht es nach der Gemeindeverwaltung, könnte der Kindergartenbetrieb schon nächste Woche wieder starten. Wir bleiben auf jeden Fall dran und sagen euch, wenn die Kinder das Pfarrhaus rocken.
Weihnachten ist zum Greifen nah: Backen oder packen?
Schon gebacken? Ich schon. Vanillekipferl, die meine Tochter übrigens "Mond-Hörnchen" nennt, und Liebesaugen. Kennt ihr die? Das sind Plätzchen mit einer kleinen Öffnung oben, in der fruchtige Marmelade steckt - werden manchmal auch Engelsaugen oder auch Husarenkrapfen genannt. Super lecker. Aber egal, was ihr gerade so alles zaubert, an Weihnachten schmeckt süßes Gebäck gleich doppelt lecker. Nur bei Rosinen scheiden sich ja die Geister:
Am Wochenende werden jetzt übrigens noch mehr Plätzchen bei uns daheim das Licht der Welt erblicken. Klar, da braucht's nicht nur Mehl, Nüsse, Eier und vielleicht auch Rosinen in der Küche, sondern auch jede Menge Zucker. Doch die Ernte der Zuckerrüben war aktuell gar nicht gut, berichten Zuckerrübenbauern aus der Region. Schuld ist ein Bakterium, heißt es. Aber seht selbst!
Tja, was heißt das jetzt? Eigentlich sind nur die Landwirte direkt davon betroffen, in geringem Maße auch Südzucker mit Sitz in Offenau (Kreis Heilbronn). Dort kommen nämlich aktuell rund zehn Prozent weniger Rüben an. Teurer wird der Zucker deshalb aber nicht. Puh. Da bleibt der Zehner im Geldbeutel dann vielleicht für was anderes übrig. Denn dafür bekommt ihr ein Paket aus dem "Secret Packs"-Automaten in Bad Mergentheim.
Inhalt streng geheim! Für 'nen Zehner gibt's ein "Secret Pack"
Doppelt so viele Pakete wie sonst haben die Betreiber bestellt. Denn Bastian Dieterle und Jan Faulhaber wollten sich für das Weihnachtsgeschäft rüsten. Pakete für zehn Euro gibt es aus ihrem Automaten in Bad Mergentheim - allesamt Retourenpakete von DHL, Hermes oder Amazon. Der Inhalt? Unbekannt! Keiner weiß, was drin ist. Etwas Wertvolles oder doch vermutlich eher Schrott? Egal. Die Versuchung ist groß, mit nur zehn Euro das große Los zu ziehen. Und wenn's nix ist, hat man wenigstens was fürs weihnachtliche Schrottwichteln - Kopfhörer, Faschingskostüme oder vielleicht sogar eine Rückfahrkamera.
Gerade jetzt vor dem Fest der Feste spüren die beiden Betreiber, dass die Leute mehr wollen - mehr Pakete und mehr Überraschung. Täglich müssen sie gerade den Automaten neu befüllen. Immerhin könnte ja was für rund 200 Euro im Paket stecken oder vielleicht auch nur etwas für fünf Euro - so groß ist die preisliche Spanne.
Also, was will man mehr? Wenn am Ende jeder glücklich ist, dann hat der Automat doch seinen Zweck erfüllt. Oder wie seht ihr das?
Jetzt seid ihr gefragt!
In der vergangenen Woche wollten wir von euch wissen, wie ihr die Aktion einer Frau aus Igersheim (Main-Tauber-Kreis) fandet, die aus Protest Kleingeld auf der Straße verteilt hat. Die Antwort war eindeutig: Über 70 Prozent von euch konnten der kuriosen Aktion nichts abgewinnen. Also, eure Münzen bleiben auf jeden Fall im Geldbeutel. Knapp 23 Prozent können aber die Frau verstehen und sagen, "die wird schon ihre Gründe gehabt haben". Und nur 6,5 Prozent der Userinnen und User, die bei unserer kleinen Umfrage mitgemacht haben, meinen: "Jep, so macht man auf Missstände aufmerksam".
Azubis ohne Abschluss: Warum fallen denn so viele durch die Prüfung?
Die Abschlussprüfung steht bevor - und dann das: Nach jahrelanger Vorbereitung und intensivem Lernen schafft man sie doch nicht. Immer häufiger fallen in Baden-Württemberg Auszubildende durch. Auch bundesweit werden fast 30 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst. Höchststand. Vor allem im Handwerk sei die Durchfallquote hoch. In Industrie und Handel sehe es da besser aus.
Woran liegt's? Ja, die Anforderungen seien komplexer geworden - aber es gibt noch andere Gründe, heißt es. Viele junge Menschen, die eine Ausbildung beginnen, seien vor allem durch ihre Herkunft und auch ihr Elternhaus benachteiligt, mahnt der Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg (BLV BW). Und er sieht Handlungsbedarf. Förderung muss her, heißt es. Man dürfe diese Auszubildenden "nicht hinten runterfallen lassen".
Berufsschulen sehen Handlungsbedarf Baden-Württemberg: Immer mehr Auszubildende fallen durch
In Baden-Württemberg fallen seit einigen Jahren immer mehr Auszubildende durch die Abschlussprüfungen. Die Anforderungen sind komplexer geworden, doch es gibt auch andere Gründe.
Prüfung? Oh nein, bitte nicht. Schülerinnen und Schüler tun sich schwerer
Jeder kennt's: Angst vor einem Blackout, Angst vor dem Versagen, wenn's drauf ankommt. Christoph Franz, Schulleiter an der Peter-Bruckmann-Schule in Heilbronn, sagt, die Anforderungen werden für manch einen zu groß: "Wir stellen fest, dass sich die Schülerinnen und Schüler heute mit den Prüfungen schwerer tun".
Sprachliche Defizite tun dann ihr Übriges. Da kann einer praktisch noch so begabt sein, am Ende scheitert's an der Theorie, sagt Franz: "Da schwingt ein Bäcker-Azubi gigantisch die Brezeln, aber versteht die Aufgabe für die Berechnung der Rezeptur nicht". Hier brauche es gezielte Sprachförderkurse - nicht nur für Ausländerinnen und Ausländer.
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