Ei! Schon ist die Woche wieder rum! Ich bin Christoph Schöneberger aus dem SWR Studio Heilbronn und möchte die nach dem Ostermontag kurze KW 14 mit euch Revue passieren lassen. In der Kürze liegt bekanntlich ja die Würze und so war doch einiges los: Unter anderem hat der Klau eines würzigen Wildgemüses für Schlagzeilen gesorgt. Ein Gespräch über Joghurt hatte durchaus ein "Gschmäckle". Zudem haben sich viele von euch tierisch über ein Homeoffice-Thema aufgeregt.
Die Themen der Woche im Überblick:
Kupferzell: Das Bärlauch-Blatt wendet sich
Es war tatsächlich das Thema, das in den vergangenen Tagen landesweit am meisten geklickt wurde: der Bärlauch-Klau von Kupferzell (Hohenlohekreis). Am Dienstag meldete die Polizei, bereits vor zwei Wochen hätten mehrere Personen in einem Wald 2,5 Tonnen Bärlauch gepflückt. Weil unklar war, ob die Bande auch anderswo gegrast hat, suchte die Polizei zu Beginn vor allem weitere Geschädigte.
Eine Spaziergängerin aus Kupferzell-Füßbach hatte die pflückenden Diebe auf "frischer" Tat ertappt. Was sie genau erlebt hat, hat sie mir erzählt:
Auf SWR-Anfrage rückte die Polizei am Mittwoch mit weiteren Informationen heraus und der Fall bekam eine Wendung. Zwar sind die dreisten Langfinger vor Ort vom Eigentümer des Waldes ertappt worden. Dann kam es aber wohl zu einem "Deal". Am Ende kauften die mutmaßlichen Diebe ihm die grüne Ware ab und fuhren mit den 2,5 Tonnen davon.
Die Bande war wohl gewerblich unterwegs und hatte auch dementsprechend professionelle Fahrzeuge, wie einen kleinen LKW und eine Art Raupenfahrzeug, dabei.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln dennoch weiter in Sachen Diebstahl. Denn der steht auch weiterhin im Raum, unabhängig vom Deal mit dem Waldbesitzer. Bundesweit gibt es derzeit übrigens viele Fälle von Bärlauch-Klau - unter anderem in Leipzig. 2,5 Tonnen scheinen aber rekordverdächtig zu sein.
Wir haben euch in Heilbronn gefragt, was ihr vom Bärlauch-Diebstahl haltet. Die meisten von euch finden das ziemlich unanständig, wenn man sich in dieser Größe an der Natur bedient.
Heilbronn und Schefflenz: Joghurt-Krimi dauert an
Wie geht es weiter mit den Landliebe-Standorten Heilbronn und Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis)? Diese Frage stellen sich nicht nur die Beschäftigten vor Ort. Denn Milchprodukte haben in der Region Tradition. Ende Februar sagte der Müller-Konzern aber, er wolle die beiden Werke schließen.
Anfang der Woche hat es nun erste Gespräche zwischen der Unternehmensgruppe Theo Müller auf der einen und dem Betriebsrat und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf der anderen Seite gegeben. Die beiden Parteien, die für die Arbeitnehmer am Tisch saßen, waren nach dem Gespräch eher ernüchtert. Die Müller Gruppe habe weiterhin erklärt, die Standorte seien nicht mehr wirtschaftlich. Eine Antwort von Müller auf eine SWR-Anfrage steht weiterhin aus.
Betriebsrat und Gewerkschaft geben deswegen den Löffel aber nicht ab. Sie versuchen alles, um den metaphorischen Joghurt-Becher noch irgendwie auszukratzen. Jetzt aber mit der gebotenen Ernsthaftigkeit: Es geht nun etwa darum, verschiedene Möglichkeiten zur Rettung der Standorte aufzuzeigen. Darunter fällt etwa der Verkauf der Werke an eine andere Firma. Möglich sei aber auch, andere Produkte an den Standorten herzustellen und so die finanzielle Situation zu verbessern, heißt es. Bei einem nächsten Treffen soll sich der Konzern die erarbeiteten Vorschläge dann anhören.
Zudem hatte die NGG eine Petition zum Erhalt der beiden Standorte gestartet. Inzwischen haben gut 4.200 Menschen unterschrieben.
Jetzt würde ich gerne von dir wissen:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Vergangene Woche hat euch meine Kollegin Juliane Pyper gefragt, ob bei euch schon so langsam EM-Stimmung aufkommt. Anlass dafür waren die erfolgreichen Spiele der Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich und Holland. Außerdem verkauft sich das pinke Auswärtstrikot für die EM überraschend gut! Und siehe da: Die meisten von euch (57 Prozent) sortieren lieber ihre Sockenschublade nach Farben als EM zu gucken. Nur 18 Prozent sagen, sie können die Europameisterschaft im eigenen Land kaum erwarten. Das Viertel dazwischen will zumindest das ein oder andere Spiel verfolgen. Wie immer ist die Umfrage nicht repräsentativ und zeigt nur ein Stimmungsbild unserer Leserinnen und Leser.
Rege Diskussionen im Homeoffice-Tierheim-Komplex
Das Thema, über das ihr auf Social Media rege diskutiert habt, war ein tierisches. Und zwar werden gerade nicht nur im Heilbronner Tierheim besonders viele Hunde abgegeben. Ein Grund dafür könnte sein, dass inzwischen viele Menschen wieder ins Büro dackeln müssen und nicht mehr so viel aus dem Homeoffice heraus arbeiten können. Das mutmaßt zumindest Anja Fischer vom Heilbronner Tierheim.
Mögliche Spätfolgen der Corona-Zeit Überfüllte Tierheime: Weniger Homeoffice nach der Pandemie?
Homeoffice ist nach der Corona-Pandemie inzwischen eher wieder out - manche Unternehmen fordern wieder mehr Präsenz. Die Folgen der Entwicklung spürt auch das Tierheim Heilbronn.
Auf Instagram etwa ärgern sich viele darüber, dass sich manche anscheinend aus einer tierischen Laune heraus ein Haustier angeschafft haben. Sobald es dann Schwierigkeiten gibt, wird das Tier einfach abgegeben. Nicht nachvollziehbar für viele von euch. Ihr sagt, eine solche Anschaffung sollte man gründlicher überdenken. Sich ein Tier zu holen, bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und so etwas sollte nicht einfach nach Lust und Laune wieder enden.
Auch auf Facebook ahnten schon viele User, wohin der Tier-Boom während der Pandemie mittelfristig führen wird:
Bei allen Themen ist die Messe nicht gelesen und es sind noch Fragen offen. Wird die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die mutmaßlichen Bärlauch-Diebe erheben? Und war der "Deal" mit dem Waldeigentümer vor Ort überhaupt rechtens? Welche Pläne kann der Landliebe-Betriebsrat erarbeiten und stoßen sie beim Müller-Konzern auf offene Ohren? Wie geht es weiter in den Tierheimen? Holt sich der ein oder die andere zum Frühling und Sommer doch einen treuen Wegbegleiter aus dem Tierheim nach Hause?
Wir bleiben dran! Das verspreche ich! Ich wünsche euch erst einmal ein frühsommerliches Wochenende! Die Temperaturen sollen die 25-Grad-Marke knacken. Klingt doch erst einmal nach Dolce Vita! Ciao!
Das war diese Woche sonst noch los:
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