Hallöchen, ich bin Luca Bauer vom SWR Studio Heilbronn und blicke mit euch zusammen mal auf die zurückliegende Woche. Da wurde seit Langem mal wieder viel über den Wolf diskutiert und spekuliert, nachdem es Sichtungen im Neckar-Odenwald-Kreis und im Hohenlohekreis gegeben hatte. Eindeutiger war die Sachlage für die Polizei. Die musste sich in zwei Fällen nur noch um die Festnahme kümmern. Und dann wären da noch mögliche Handyverbote an Schulen. Jetzt aber erst mal eins nach dem anderen…
Leichtes Spiel für die Polizei
Wirbel um den Wolf
Lange Zeit ist es bei uns in der Region still gewesen um den Wolf. Das lag aber nicht daran, dass CDU-Politiker Guido Wolf seit 2021 kein Justizminister mehr ist, sondern viel eher, dass kein Wolf mehr in eine Fotofalle tappte. In den vergangenen Tagen meldeten dann viele Menschen aus den Kreisen Hohenlohe und Neckar-Odenwald, dass dort derzeit ein Wolf unterwegs sei.
Aufnahmen aus dem Jahr 2015 verunsichern User Wolf in Hohenlohe gesichtet: Diskussionen auf WhatsApp mit alten Bildern
Das baden-württembergische Umweltministerium hat eine Wolfssichtung im Hohenlohekreis bestätigt. In den sozialen Medien wurde bereits darüber spekuliert - mit alten Bildern.
Die Behörden halten die Hinweise für glaubhaft. Am Dienstag gab die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg bekannt, dass auf den Fotos, die in Großeicholzheim (Neckar-Odenwald-Kreis) gemacht wurden, eindeutig ein Wolf zu sehen sei. Danach wurde der wohl selbe Wolf bei Ingelfingen (Hohenlohekreis) bestätigt.
Trotzdem verbreiteten sich über die sozialen Netzwerke einige falsche Informationen. Zum Beispiel beim Video eines Wolfes in einer Hofeinfahrt, was angeblich in Schöntal-Oberkessach (Hohenlohekreis) aufgenommen wurde, führt die Spur nach Ostfriesland. Ähnlich skurril ist die Geschichte bei einem Bild, das angeblich einen Wolf in der Nähe eines Aussiedlerhofes bei Schöntal (Hohenlohekreis) zeigt. SWR-Recherchen ergaben, dass das Bild aus dem Jahr 2015 stammt und im Kreis Segeberg aufgenommen wurde.
Aufgrund der gemeldeten Sichtungen gehen die Behörden trotz der falschen Bilder von einem Wolf in der Region aus. Es soll sich dabei um einen einzelnen Wolf handeln, der möglicherweise auch schon weitergezogen ist.
Leichtes Spiel für die Polizei
Mit komplizierten Abgleichungen von Bildern hatte es das Polizeipräsidium Heilbronn in den vergangenen Tagen dagegen weniger zu tun. Dank der Geistesgegenwärtigkeit eines Ehepaars mussten die Beamten in Heilbronn drei Schockanrufer nur noch festnehmen.
Drei Tatverdächtige in Untersuchungshaft Ehepaar in Heilbronn reagiert blitzschnell: Festnahme nach "Schockanruf"
Weil ein Ehepaar schnell und korrekt reagiert hatte, konnte die Polizei einen Betrug verhindern und drei Personen festnehmen. Es handelte sich um einen sogenannten Schockanruf.
Eine 57-jährige Frau bekam von einem angeblichen Polizeibeamten den Anruf, dass ihre Tochter in einen schweren Unfall verwickelt sei und nun dringend eine Kaution von 20.000 Euro gezahlt werden müsse, damit sie nicht hinter Gitter kommt. Die Frau durchschaute die Masche schnell, sodass ihr Mann gleichzeitig die Polizei alarmieren konnte.
Bei der vereinbarten Geldübergabe auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants gab es dann den Schock für die Schockanrufer. Sie wurden von der echten Polizei festgenommen. Doch damit nicht genug: Die Frau blieb am Telefon, sollte zu einer weiteren Übergabe fahren und dann dort einer Frau das Geld übergeben. Kurz danach konnten die Beamten auch die besagte Frau festnehmen.
Noch leichter hatten es die Ermittler in Schrozberg (Kreis Schwäbisch Hall). Dort trank ein Mann das ein oder andere alkoholische Getränk zu viel, setzte sich hinters Steuer und überfuhr am Ortseingang einen Kreisverkehr. Dabei zerstörte er mehrere Verkehrsschilder. Ohne den Schaden zu melden, fuhr er weiter. Dummerweise verlor er aber am Unfallort sein Nummernschild. Die Beamten mussten nur noch bei dem Mann zu Hause klingeln und begleiteten ihn dann zur Blutabnahme. Den Führerschein war er nach der Aktion direkt los.
Betrunken über den Kreisverkehr Schrozberg: Flüchtiger verliert Nummernschild am Tatort
Nach einem Unfall in Schrozberg ist ein 33-Jähriger einfach weitergefahren. Noch in derselben Nacht hat die Polizei ihn aufgespürt und zur Blutentnahme begleitet.
Handyverbot an Schulen
Für das Referat dicke Wälzer in der Bücherei ausleihen und sich für die Klassenarbeit Spickzettel schreiben, an den Schulen im Land liegt das schon lange nicht mehr im Trend. Heute regeln Internet und Handy vieles. Zum Teil zu viel, meinen einige Lehrer. Unter anderem deswegen wird in einigen europäischen Ländern momentan hitzig über ein Handyverbot an Schulen debattiert. An mehreren Schulen im Raum Heilbronn sind Handys teilweise auch verboten.
Wissenschaftler spricht sich für Verbot aus Handyverbot an Schulen: So denken Schüler aus Heilbronn darüber
Einige europäische Länder möchten strikte Handyverbote an Schulen einführen. Wie sieht es an den Schulen in der Region aus und was denken Schülerinnen und Schüler selbst darüber?
Der Leiter des Heilbronner Schulamtes, Markus Wenz, will kein generelles Handyverbot an Schulen. Er ist der Meinung, dass man Handys im Unterricht gut für Recherchezwecke verwenden und damit auch Kommunikation trainieren könne. Professor Martin Korte ist Neurobiologe und Experte zum Thema digitale Reizüberflutung. Er begründet seine Meinung für eine eingeschränkte Handynutzung an Schulen wissenschaftlich. Er sagt, dass Kinder und Jugendliche die Pausen bräuchten, um sich zu bewegen und um sich und die Augen zu entspannen und auch mal in die Weite zu blicken.
Die Auszeit gilt aber nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Wir haben in Heilbronn deswegen eine nicht repräsentative Umfrage gestartet, ob Erwachsene im Alltag überhaupt noch auf ihr Handy verzichten können:
Ich würde jetzt aber gerne auch von euch wissen:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Vergangene Woche hat euch meine Kollegin Juliane Pyper gefragt, welche KI mit welchen Fähigkeiten Bäckereien noch einsetzen sollten, um den Backprozess zu verbessern. Die Mehrheit von rund 44 Prozent hatte sich für eine KI ausgesprochen, die mit ihrem Aroma-Sensor die perfekte Backzeit für jedes Gebäck erkennt. Knapp 31 Prozent halten eine KI, die Bäckerei-Witze erzählt, um die Stimmung aufzuhellen, während die Kundinnen und Kunden anstehen, für eine tolle Idee. Genau ein Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmte für die Fähigkeit ab, den Teig mit telekinetischen Kräften zu kneten und in jede beliebige Form zu bringen. Aha! Wie immer ist das Ergebnis nicht repräsentativ und zeigt nur ein Stimmungsbild.
Das war diese Woche sonst noch los:
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