Hallo zusammen, ich bin Juliane Pyper, Reporterin im SWR Studio Heilbronn, und wir blicken gemeinsam auf die bewegendsten Themen der Woche zurück. Auch in dieser Woche hat es sich viel ums Wasser gedreht: Vor der kommenden Badesaison wurde die Wasserqualität der Seen in Heilbronn-Franken getestet und die Nester von Schwänen am Neckarufer mussten vor dem Hochwasser gerettet werden. Leider gab es nicht überall ein Happy End. Zudem bewegt der Ärztemangel weiterhin viele Leute: Ein Arzt in Satteldorf (Kreis Schwäbisch Hall) möchte mehr Patienten behandeln und bekommt dafür kein Geld und tausenden Kindern in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) droht, keinen Arzt mehr zu haben.
Die Themen der Woche im Überblick:
Die Badesaison in Heilbronn-Franken steht vor der Tür - Wie steht es um die Wasserqualität?
Ab spätestens nächstem Wochenende geht es wieder an den Badesee - denn am 1. Juni geht am Breitenauer See offiziell die Badesaison los! Deswegen wurde dort diese Woche die Wasserqualität getestet.
Wir erinnern uns nur ungern zurück an die vergangene Badesaison, als uns die Badefreude in der Region teilweise von kleinen Tierchen und Bakterien versaut wurde. Bei einigen Badeseen in Heilbronn-Franken gab es mehrmals Zerkarienalarm (das sind Saugwurmlarven) und am Badesee Ehemtsklinge in Zaberfeld (Kreis Heilbronn) wurde das Baden einmal sogar untersagt, weil das Wasser durch den Kot von Nilgänsen verunreinigt wurde! Daraufhin wurden die Nilgänse dort zum Abschuss freigegeben.
Gute Nachrichten zum baldigen Saisonstart: Die Wasserqualität im Breitenauer See und in den meisten anderen Badeseen in Baden-Württemberg ist gut. Jedoch setzt der Klimawandel auch den Seen zu - bei längeren Hitzeperioden bilden sich immer häufiger Blaualgen.
Mein Kollege Thorsten Weik hat sich diese Woche schon mal am Breitenauer See umgeschaut und war bei der Entnahme der Wasserproben mit dabei:
EU schreibt regelmäßige Wasserproben vor Badeseen in BW: Wasserqualität wird getestet - drei Seen gesperrt
Die Wasserqualität in Badeseen in Baden-Württemberg ist überwiegend sehr gut. Trotzdem werden Badeseen immer wieder vorübergehend gesperrt.
Baden gegangen sind in dieser Woche auch beinahe die Eier von Schwänen, die fast vom Hochwasser überschwemmt wurden:
Alles nass: Den Schwänen in Heilbronn-Franken steht das Wasser bis zum Hals
Wieder eine Woche mit sehr durchwachsenem Wetter und teilweise starken Regenfällen liegt hinter uns. In Gemmingen (Kreis Heilbronn) sind die Einwohnerinnen und Einwohner immer noch mit Aufräumarbeiten des Jahrtausend-Unwetters beschäftigt, das letzte Woche für Überflutungen sorgte.
Geschäfte teils noch geschlossen Eine Woche nach "Jahrtausend-Unwetter": Gemmingen räumt weiterhin auf
Gut eine Woche nach dem großen Unwetter in Gemmingen laufen die Aufräumarbeiten weiter auf Hochtouren. Für die kommenden Tage ist zudem weiterer Regen angekündigt.
Auch den Schwänen in Heilbronn-Franken stand das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals: Zwei Nester am Ufer des Neckars drohten vom Hochwasser weggespült zu werden! Aufmerksame Fußgänger, die am Neckarbogen in Heilbronn und in Offenau (Kreis Heilbronn) unterwegs waren, riefen daraufhin die Tierrettung Unterland, die zusammen mit dem Technischen Hilfswerk die Nester höher gesetzt hat. Leider kam in Schwäbisch Hall jede Hilfe zu spät...
In Schwäbisch Hall kam jede Hilfe zu spät Schwanennester in Heilbronn und Offenau vor Hochwasser gerettet
Die Pegelstände von Neckar und Kocher sind hoch, was auch für die Schwanennester in Ufernähe zur Gefahr werden kann. In Heilbronn und Offenau musste die Tierrettung eingreifen.
Ich habe mir das neue "Zuhause" der Schwäne in Heilbronn einmal von Nahem angeschaut und habe Jan Franke von der Tierrettung Unterland interviewt:
Die Tiere bauen übrigens jedes Jahr an der gleichen Stelle ihr Nest - leider lernen sie nicht aus den Fehlern, die sie im Vorjahr gemacht haben...
Ärztemangel: Praxis in Satteldorf wird überrannt und einziger Kinderarzt in Neckarsulm schließt
Im Herbst vergangenen Jahres wollte die Hausarztpraxis von Dr. Simsch in Satteldorf (Kreis Schwäbisch Hall) dem Ärztemangel auf dem Land etwas entgegensetzen und bot an, neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen. Daraufhin gab es einen regelrechten Ansturm auf die Praxis und 1.000 neue Patienten wurden aufgenommen! Dadurch gab es aber so viel zu tun, dass zwei Mitarbeiterinnen das Handtuch warfen. Durch die vielen neuen Patienten wurde auch das Budget der Praxis überschritten, sodass Christoph Simsch für umgerechnet 133 behandelte Patienten nun kein Geld von den Kassen bekommt. Obwohl er also viele neue Patienten hat, bleibt ihm auch nicht mehr Geld als vorher übrig:
Ärztemangel auf dem Land 1.000 neue Patienten in Satteldorf: Arzt bleibt auf Kosten sitzen
Im Herbst hatte die Hausarztpraxis Simsch in Satteldorf angeboten, neue Patienten aufzunehmen. Es folgte ein Ansturm, für den die Praxis nun finanziell regelrecht bestraft wird.
Passend zum Thema wurde vergangene Woche bekannt, dass in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) die einzige Kinderarztpraxis schließt und rund 4.700 Kinder dann keinen Arzt mehr hätten. Ein Nachfolger konnte bisher nicht gefunden werden. Die Stadt will sich nun darum bemühen, bis zum 1. Januar 2025 einen neuen Kinderarzt zu finden. Am Donnerstag gab es einen Krisengipfel, um eine Übergangslösung zu finden. Das Ergebnis: statt bis zum 30. Juni soll die Praxis noch bis Ende des Jahres geöffnet bleiben.
Erleichterung nach Krisengipfel Neckarsulmer Kinderarztpraxis macht erstmal weiter
In Neckarsulm wird es weiterhin eine Kinderarztpraxis geben. Das ist das Ergebnis eines sogenannten Krisengipfels der Stadtverwaltung und der Neckarsulmer Ärzte.
Jetzt würde ich gerne von euch wissen:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
P.S.: Vergangene Woche hat euch mein Kollege Timo Leiß gefragt, ob ihr mit dem Auto lieber möglichst vor der Haustür parken oder Parkplätze anders nutzen und die Ruhe genießen wollt. Anlass war das neue, hochmoderne Parkhaus in Heilbronn im Stadtteil Neckarbogen, um in diesem Quartier weniger Verkehrslärm und mehr Lebensqualität zu haben. Für die Mehrheit von rund 51 Prozent ist das eine klare Sache: Sie sind der Meinung, dass es sich direkt vor der Haustür am besten parkt. Die Parkplätze würden nicht für andere Zwecke gebraucht werden. Rund 32 Prozent finden freie Räume für sich oder Kinder wichtiger und möchten weniger Verkehrslärm ausgesetzt sein. Nur rund 12 Prozent sind froh, wenn sie überhaupt irgendwo einen Parkplatz finden. Wie immer ist die Umfrage nicht repräsentativ und zeigt nur ein Stimmungsbild unserer Leserinnen und Leser.
Das war diese Woche sonst noch los:
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Täter weiterhin auf der Flucht Geldautomat gesprengt: Sicherheitsmaßnahmen in Satteldorf haben nicht geholfen
In Satteldorf ist ein Geldautomat gesprengt worden. Die Täter sind auf der Flucht. Laut Bürgermeister hatten die Banken Vorkehrungen getroffen. Doch die haben wohl nicht geholfen.
Experiment mit unwissenden Zuschauern in Heilbronn Heimlich KI verwendet: Erschrockene Zuschauer beim Poetry Slam
Bei einem Experiment haben Poetry Slammer ihre Texte von ChatGPT schreiben lassen - und die Zuschauenden haben es nicht gemerkt. Das zeigt, wie schwer es ist, KI zu erkennen.