In Schwäbisch Hall kam jede Hilfe zu spät

Schwanennester in Heilbronn und Offenau vor Hochwasser gerettet

Stand
Autor/in
Juliane Pyper

Die Pegelstände von Neckar und Kocher sind hoch, was auch für die Schwanennester in Ufernähe zur Gefahr werden kann. In Heilbronn und Offenau musste die Tierrettung eingreifen.

In den Flüssen im Land sind die Pegelstände hoch. So auch im Neckar in Heilbronn und Offenau (Kreis Heilbronn), wo vergangenes Wochenende zwei Schwanennester vor dem Hochwasser gerettet werden mussten. In Schwäbisch Hall kam jede Hilfe zu spät. Ein Nest wurde hier von den Fluten des Kochers mitgerissen.

Schwanennester drohten unterzugehen

Am vergangenen Freitag musste ein Schwanennest an einem Holzsteg im Heilbronner Neckarbogen versetzt werden. Das Nest mit fünf Eiern lag an einer ungünstigen Stelle und rund einen halben Meter unterhalb des vorhergesagten Scheitelpunktes, wie die Tierrettung Unterland e. V. berichtet. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverband Heilbronn wurde das Nest mittels einer stabilisierenden Unterbauplatte zuerst auf einen Schwimmkörper gehoben und dann auf einen höheren Absatz versetzt. Das Nest blieb intakt, das Schwanenpaar kam zurück und brütet die Eier jetzt weiter aus.

Das Wasser drohte sogar noch weiter zu steigen; dann hätte das Nest noch höher gesetzt werden müssen, erklärt Jan Franke, Leiter des Einsatzdienstes der Tierrettung. Für diesen Fall liegt unter dem Nest noch ein Brett, mit dem das Nest einfach höher gesetzt werden könne. Momentan bestehe aber keine akute Gefahr mehr für die Tiere. Beim Schwanennest am Kocher in Schwäbisch Hall ist die Tierrettung nicht gerufen worden - hier konnte niemand mehr helfen und das Nest wurde von den Fluten fortgespült.

Rettung eines Schwanennestes bei Hochwasser in Heilbronn
Fünf Eier liegen im Nest, das Wasser droht dieses davonzuspülen. Höchste Zeit für die Tierrettung einzugreifen. Bild in Detailansicht öffnen
Rettung eines Schwanennestes bei Hochwasser in Heilbronn
Mit einem Schwimmkörper hat die Tierrettung das Schwanennest zunächst einmal gesichert. Bild in Detailansicht öffnen
Rettung eines Schwanennestes bei Hochwasser in Heilbronn
Während die Tierrettung in Heilbronn das Nest sicherte, waren die Schwaneneltern immer in der Nähe. Bild in Detailansicht öffnen
Rettung eines Schwanennestes bei Hochwasser in Heilbronn
Zurück "zuhause": Das neue Nest in Heilbronn liegt etwas höher. Hier sind die Eier auch vor Hochwasser geschützt. Bild in Detailansicht öffnen
Rettung eines Schwanennestes bei Hochwasser in Heilbronn
Ab ins Wasser: Die Rettung in Offenau (Kreis Heilbronn) gestaltete sich etwas komplizierter. Bild in Detailansicht öffnen

Normalerweise suchen sich Schwäne geschützte Plätze, wie auch in diesem Fall, aber die Hochwassergefahr können die Tiere eben nicht erkennen, so Franke. Das Problem komme immer wieder vor. Falls die Schwäne im nächsten Jahr wieder an der gleichen Stelle nisten wollen, müsse man sich überlegen, ob man direkt den Nestbau verhindert, sagt Harald Wild vom Ordnungsamt für Jagdrecht bei der Stadt Heilbronn.

Brütende Schwäne werden immer öfter angegriffen - von Menschen

Damit die Schwäne in Ruhe brüten können, wurde das Nest auch am neuen Standort mit Bauzäunen abgesperrt. Immer häufiger komme es zu Gewalt gegenüber Wasservögeln und Tieren allgemein, sagt Jan Franke.

Die Distanzlosigkeit der Menschen kennt mittlerweile kaum noch Grenzen.

In den vergangenen Jahren sei immer wieder gezielt Müll in die Nester der Tiere geworfen worden. Deswegen habe die Stadt in der Vergangenheit Zäune um die Nester aufgestellt, um den Tieren eine gewisse Schutzzone zu bieten.

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