In den Flüssen im Land sind die Pegelstände hoch. So auch im Neckar in Heilbronn und Offenau (Kreis Heilbronn), wo vergangenes Wochenende zwei Schwanennester vor dem Hochwasser gerettet werden mussten. In Schwäbisch Hall kam jede Hilfe zu spät. Ein Nest wurde hier von den Fluten des Kochers mitgerissen.
Schwanennester drohten unterzugehen
Am vergangenen Freitag musste ein Schwanennest an einem Holzsteg im Heilbronner Neckarbogen versetzt werden. Das Nest mit fünf Eiern lag an einer ungünstigen Stelle und rund einen halben Meter unterhalb des vorhergesagten Scheitelpunktes, wie die Tierrettung Unterland e. V. berichtet. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverband Heilbronn wurde das Nest mittels einer stabilisierenden Unterbauplatte zuerst auf einen Schwimmkörper gehoben und dann auf einen höheren Absatz versetzt. Das Nest blieb intakt, das Schwanenpaar kam zurück und brütet die Eier jetzt weiter aus.
Das Wasser drohte sogar noch weiter zu steigen; dann hätte das Nest noch höher gesetzt werden müssen, erklärt Jan Franke, Leiter des Einsatzdienstes der Tierrettung. Für diesen Fall liegt unter dem Nest noch ein Brett, mit dem das Nest einfach höher gesetzt werden könne. Momentan bestehe aber keine akute Gefahr mehr für die Tiere. Beim Schwanennest am Kocher in Schwäbisch Hall ist die Tierrettung nicht gerufen worden - hier konnte niemand mehr helfen und das Nest wurde von den Fluten fortgespült.
Normalerweise suchen sich Schwäne geschützte Plätze, wie auch in diesem Fall, aber die Hochwassergefahr können die Tiere eben nicht erkennen, so Franke. Das Problem komme immer wieder vor. Falls die Schwäne im nächsten Jahr wieder an der gleichen Stelle nisten wollen, müsse man sich überlegen, ob man direkt den Nestbau verhindert, sagt Harald Wild vom Ordnungsamt für Jagdrecht bei der Stadt Heilbronn.
Brütende Schwäne werden immer öfter angegriffen - von Menschen
Damit die Schwäne in Ruhe brüten können, wurde das Nest auch am neuen Standort mit Bauzäunen abgesperrt. Immer häufiger komme es zu Gewalt gegenüber Wasservögeln und Tieren allgemein, sagt Jan Franke.
In den vergangenen Jahren sei immer wieder gezielt Müll in die Nester der Tiere geworfen worden. Deswegen habe die Stadt in der Vergangenheit Zäune um die Nester aufgestellt, um den Tieren eine gewisse Schutzzone zu bieten.