Eine Woche mit Hochs und Tiefs war das, die uns gezeigt hat, wie schnell es jeden Einzelnen von uns auch hart treffen kann und dass nichts selbstverständlich ist. Weder die "gefühlte Sicherheit", dass das nahende Unwetter schon an uns vorbeiziehen wird, noch der weit verbreitete Glaube, dass man immer möglichst nah vor der eigenen Haustür parken muss. Ich bin Timo Leiß und Reporter im Studio Heilbronn.
Die Woche begann in Gemmingen mit einem Schock. Ein Gewitter brachte Starkregen und - wie aus dem Nichts - Hochwasser, Schlamm und hohe Schäden. Es wird noch Wochen dauern, bis alles wieder in Stand gesetzt ist.
Viel diskutiert wurde diese Woche im Bund und im Land auch über den teils kritischen Zustand der Kliniken und die Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers. Dabei hat sich an der Kinderklinik Heilbronn gezeigt, dass Reformen nicht immer auch Verbesserung bedeuten. Und in Wertheim wurden Vorwürfe laut, nach denen die Verantwortlichen die Notfallärztinnen und -ärzte der insolventen Rotkreuzklinik hängen lassen.
Erfreulicheres konnten wir dagegen diese Woche über Heilbronn berichten. "Pionierstadt" wurde Heilbronn genannt, weil hier eine alte Gewissheit in Frage gestellt wird und zu sehen ist, wie die Zukunft des Parkens aussehen könnte.
Nach Hochwasser: Anstrengende Tage und Solidarität in Gemmingen
Das Hochwasser von Montagabend hat Gemmingen (Landkreis Heilbronn) hart getroffen. Mit aller Kraft haben die Gemminger zu Besen und Hochdruckreinigern gegriffen, um die Gemeinde vom Schlamm zu befreien.
Mittlerweile sind die Straßen und Kanäle wieder größtenteils schlammfrei. Die Schäden, die das Hochwasser hinterlassen hat, sind aber noch lange nicht überall beseitigt. Betroffene haben uns von schlaflosen Nächten und der Angst vor neuem Starkregen, aber auch von großer Solidarität berichtet.
Auch Schülerinnen und Schüler einer örtlichen Gemeinschaftsschule haben mit angepackt. Einige halfen beim ansässigen Blumenladen, beim Säubern von Garagen, andere klapperten Wohnhäuser ab, um Hilfe anzubieten.
Betroffene berichten - Schüler helfen mit Gemmingen: Anwohner sorgen sich vor erneutem Unwetter - Bürgermeister beruhigt
Das Unwetter hat in Gemmingen viele Spuren hinterlassen. Nicht nur der Schlamm gehört dazu. Einige blicken mit Sorge auf mögliche neue Unwetter, der Bürgermeister beruhigt.
Mehr als nur Parken: Wie ein Parkhaus Heilbronn zur "Pionierstadt" machen soll
Zukunftsweisend wurde es diese Woche in Heilbronn mit einem der modernsten Parkhäuser in Baden-Württemberg. Das hat nicht nur über 200 Elektro-Ladeplätze und ein Sharing-Konzept mit dem Autos, Lastenräder oder E-Scooter ausgeliehen werden können. Mit dem Projekt wird Parken auch neu gedacht. Die Anwohner des Quartiers im Neckarbogen sollen ihre Autos künftig alle in diesem Parkhaus abstellen. Das Ziel: weniger Verkehrslärm, die Straßen werden nicht zugeparkt und mehr Lebensqualität. Also statt bis nach Hause zu fahren, lieber mehr Ruhe, Platz und weniger Parkplatzsuche. Was denkt ihr?
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Letzte Woche wollte meine Kollegin Ulrike Schirmer von euch wissen, wie der Fehlgriff bei den "Neckars-ulm"-Schildern bei euch angekommen ist. Statt Neckar-sulm war dort mit falscher Trennung "Neckars-ulm" zu lesen. Die Schilder hat eine von der Stadt Neckarsulm beauftragte Firma aufgestellt. Der Oberbürgermeister Steffen Hertwig (SPD) nahm's gelassen und verbuchte das Ganze unter "Stadtmarketing". Mit 54 Prozent war die Mehrheit der gleichen Meinung und freute sich, dass Neckarsulm in aller Munde ist. Rund 31 Prozent fanden es eher peinlich, dass die "Neckars-ulm"-Schilder an einer Hauptverkehrsachse aufgestellt wurden. Die restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage ließen die Schilder an sich vorbeiziehen - ihnen "war's eher egal". Das Ergebnis zeigt ein Meinungsbild der Leserinnen und Leser und ist nicht repräsentativ.
650 Parkplätze auf 14 Ebenen in neuer E-Quartiersgarage Mehr als nur Parken: Wie ein Parkhaus Heilbronn zur "Pionierstadt" machen soll
In Heilbronn wird am Montag ein ultramodernes Parkhaus eröffnet: die E-Quartiersgarage am Neckarbogen. Laut Verkehrsminister Winfried Hermann ist sie ein Vorzeigeprojekt fürs Land.
Heilbronner Kinderklinik sieht nach Reform Defizite in der Ausbildung
Dass nicht jede Reform Gutes bringt, stellt derzeit auch die Heilbronner Kinderklinik fest. Seit 2020, mit einer Reform die Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammenfasst, stellt die Kinderklinik fest, dass es den Absolventinnen und Absolventen für ihren Bedarf an speziellem Know-how fehlt. Die Kinderklinik muss die Azubis deshalb nun auf eigene Kosten weiterbilden, um die Defizite auszugleichen.
Reform der Pflegeberufe Heilbronner Kinderklinik sieht Defizite in der Ausbildung
Seit einer Reform der Pflegeausbildung spürt die Heilbronner Kinderklinik Defizite bei neuen Absolventen. Sie will neue Fachkräfte auf eigene Kosten nachqualifizieren.
Heftig gerungen wurde diese Woche aber auch bei Bund und Land um Krankenhäuser und Gesundheitsversorgung. Der Bundesgesundheitsminister hat seine umstrittene Krankenhausreform im Kabinett durchbekommen, der Landesgesundheitsminister, der auch der Verhandlungsführer der Länder ist, kritisierte die Reform bei einer Debatte im Landtag scharf und fordert Änderungen.
Dabei weht Landesgesundheitsminister Lucha (Grüne) aus Wertheim (Main-Tauber-Kreis) wegen der insolventen Rotkreuzklinik selbst kalter Wind ins Gesicht.
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte dort sprechen aufgrund der weiter auf der Kippe stehenden Notfallversorgung sogar von "unterlassener Hilfeleistung". Die Ärzte fühlen sich hängen gelassen, da Notärzte und Pflegepersonal immer noch keine Informationen oder Angebote bekommen hätten, wie es mit der Notfallversorgung weitergehen soll. Dabei hatten Land und Kreis gesagt, dass sie die Notfallversorgung vor Ort erhalten wollen. Ab Juli übernimmt ein Investor das insolvente Krankenhaus und macht es zu einer Fachklinik für Amputationsnachsorge und Schmerztherapie.
Was in dieser Woche noch so los war in Heilbronn-Franken:
Hochsaison in Heilbronn-Franken startet an Pfingsten Campingplätze trotz angesagter Wetterkapriolen gut gebucht
Am Pfingstwochenende starten viele in die Campingsaison. Campingplätze wie in Braunsbach und Untersteinbach sind ausgebucht. Am Breitenauer See gibt es nur noch vereinzelt Plätze.
Kreis Schwäbisch Hall will Personal aufstocken Flut an Einbürgerungsanträgen: Amt kommt mit der Bearbeitung nicht hinterher
Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz könnte die Bearbeitungszeit bei Einbürgerungsanträgen im Kreis Schwäbisch Hall weiter verlängern. Der Landkreistag will Abhilfe schaffen.
Zwischenfall auf der Bahnstrecke Heilbronn-Neckarsulm Unbekannte legen Betonplatten auf Gleise - Zug kracht hinein
Großes Glück hatten Reisende in einem Zug zwischen Heilbronn und Neckarsulm am Wochenende. Niemand wurde verletzt, als ein Zug in Betonplatten krachte, die auf den Schienen lagen.