Wasserkontrollen an Badeseen sollen in der EU vor Krankheiten schützen. Mindestens einmal pro Monat wird deshalb in Baden-Württemberg die Wasserqualität in Badeseen kontrolliert. Untersucht wird auf Bakterien, E. coli und Enterokokken, die auf fäkale Verunreinigungen hinweisen können. Werden Grenzwerte überschritten, wird der Badesee gesperrt, bis die Probe wieder darunter liegt. Das kommt in Baden-Württemberg jedoch selten vor.
Gute Werte im Kreis Heilbronn
Im Kreis Heilbronn kontrolliert das Kreisgesundheitsamt eine Handvoll Badeseen. Während der Badesaison werden alle zwei Wochen Proben entnommen. Das ist seit Jahren Routine.
Diese Einschätzung bestätigt die Übersichtskarte des Landes, alle Badeseen im Kreis sind mit mindestens gut bewertet.
Badeseen in Baden-Württemberg sehr gut
Der Kreis Heilbronn ist keine Ausnahme. Die große Mehrheit der Badeseen im Land haben eine sehr gute Wasserqualität. Sieben Badeseen haben lediglich eine ausreichende Wasserqualität. Drei liegen im Hohenlohekreis, bei Krautheim der Oberginsbach, der Mulfinger Stausee und der Badesee Hermuthausen bei Ingelfingen. Im Kreis Schwäbisch Hall ist der Starkholzbacher See mit ausreichend bewertet, bei Welzheim (Rems-Murr-Kreis) der Aichstrutersee und im Ostalbkreis der Freizeitsee Westere und der Badesee Buch bei Unterschneidheim.
Nicht zum Baden geeignet sind nur drei Badeseen im Land. Wegen mangelhafter Wasserqualität sind der Sunthauser See (Schwarzwald-Baar-Kreis) und der Metzisweilerweiher (Kreis Ravensburg) gesperrt und der Bömbachsee (Kreis Calw) wegen Wassermangels (Stand 21. Mai 2024).
Zerkarien verhindern Badespaß
Die "gute" Wasserqualität bezieht sich allerdings nur auf die gemessenen Parameter, also die Bakterien. Auf andere Krankheitserreger wird nicht getestet. Auch ein Zerkarienbefall gehört nicht dazu, weshalb im Kreis Heilbronn in der vergangenen Badesaison mehrere Seen vorübergehend gesperrt waren. Die Saugwurmlarven können einen unangenehmen Hautausschlag auslösen. Meist ist der Kot von Wasservögeln die Ursache für Zerkarien im Wasser. Bei Zaberfeld werden die Vögel deshalb gejagt. Aber auch der Klimawandel belastet Badeseen.
Klimawandel beeinflusst Wasserqualität
Mitte Mai beträgt die Wassertemperatur im Breitenauer See noch etwa 16 Grad, in Ufernähe auch mal 18 Grad. In heißen Sommerwochen kann die Wassertemperatur jedoch deutlich ansteigen. Das begünstigt gleich mehrere unerwünschte Effekte: Algen wachsen mehr und Zerkarien seien zwar nicht wegen des wärmeren Wassers vorhanden, könnten sich dann aber besser vermehren, erklärt Viktoria Schaufler vom Gesundheitsamt.