Hi in die Runde, ich bin Peter Wedig vom SWR Studio Heilbronn. Wir schauen mal zusammen, was diese Woche die Region bewegt oder nicht bewegt. Und da dreht sich so einiges im Kreis: Erst wird eingekauft, dann weggeworfen. In beiden Fällen herrscht Aufklärungsbedarf und nicht alle Beteiligten sind so ganz glücklich mit der Situation. Aber immerhin kann keiner sagen, die Leute in Heilbronn-Franken seien nicht kreativ genug – zumindest, wenn es um bunte Klemmbausteine geht. Die Themen:
Billigware aus chinesischen Online-Shops - Segen oder Fluch?
"Shoppe wie ein Milliardär" - so lockt die Verkaufsplattform Temu ihre Kunden. Doch wie sind die billigen Preise möglich? Der INTERSPORT-Vorstandsvorsitzende Alexander von Preen sieht einen Grund darin, dass EU-Standards nicht eingehalten werden. Eigentlich dürfte die Ware dann gar nicht importiert werden. Der Vorwurf: Wird sie eben doch, der Schutz des Binnenmarkts sei zu lasch. Darunter leiden dann wiederum die Händlerinnen und Händler in Deutschland.
INTERSPORT sieht "Bedrohung" Billigpreise im chinesischen Online-Shop - wegen fehlender EU-Standards?
Eine "Bedrohung" nennt der INTERSPORT-CEO chinesische Online-Shops wie Temu oder SHEIN, der Verbraucherschutz warnt ebenfalls. Temu selbst betont dagegen die eigenen Bemühungen.
Fragt man bei den zuständigen Stellen wie Zoll und Marktüberwachungsbehörde oder auch beim Verbraucherschutz nach, dann zeigt sich: Bei stichprobenartigen Durchsuchungen von ankommenden Paketen werden zum Teil gravierende Mängel gefunden. Oder Produkte sind komplett gefälscht. Aber eine konkrete Statistik, von welcher Verkaufsplattform die Sachen stammen, die gibt es eben nicht.
Dazu kommt, dass es sich bei Temu um eine Plattform handelt, auf der sich verschiedenste Verkäufer tummeln. Das ist beispielsweise bei Amazon nicht anders. Temu selbst betont auf SWR-Anfrage, Verkäufer zu überprüfen und bei Bedarf zu sperren.
Wer jetzt erst recht neugierig auf den Shop geworden ist, der sollte sich aber am besten ein paar Tipps der Verbraucherzentrale durchlesen. Da gibt es wertvolle Hinweise, damit der Shopping-Trip (hoffentlich) nicht im Fiasko endet.
Jetzt will ich aber von euch wissen:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Letzte Woche hatte mein Kollege Luca Bauer euch gefragt, ob ausländische Straftäter, die in Deutschland wegen schwerer Straftaten verurteilt wurden, automatisch abgeschoben werden sollten. Hintergrund war das Urteil gegen den "Wollhaus-Raser", der am Heilbronner Landgericht wegen Mordes schuldig gesprochen wurde.
Das Ergebnis könnte eindeutiger kaum sein: Über 90 Prozent sind für die Abschiebung. Weniger als ein Prozent glauben an eine zweite Chance. Knapp neun Prozent denken, es sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Das Ergebnis zeigt ein Meinungsbild der Leserinnen und Leser und ist nicht repräsentativ.
Bei der Mülltrennung ist noch Luft nach oben
In Heilbronn landet zu viel Müll im Restmüll. Das ist schlecht, denn dessen Entsorgung ist teuer und Rohstoffe fürs Recycling werden obendrein verschwendet. Vor allem Bioabfälle landen laut der Heilbronner Entsorgungsbetriebe unnötigerweise im Restmüll. Aus denen könnte bei korrekter Trennung Energie gewonnen werden.
Entsorgungsbetriebe klagen über mangelnde Mülltrennung Heilbronner Haushalte produzieren zu viel Restmüll
Laut Umweltbundesamt landen zu viele Wertstoffe in der Restmülltonne. Dadurch wird nicht nur Potential zur Energiegewinnung verschenkt, sondern auch Geld.
Ist das denn einfach zu kompliziert mit der Mülltrennung? Wenn man sich Beispiele von Markus Hohmann anhört, dem Abteilungsleiter der Abfallwirtschaft, dann ist es tatsächlich gar nicht so einfach, da durchzublicken. Eine kleine Übersicht gibt es deswegen hier.
Ab 2026 gibt es dann sowohl in der Stadt als auch im ganzen Kreis Heilbronn einen handfesten finanziellen Anreiz, sich mehr mit dem eigenen Müll zu beschäftigen. Dann wird nämlich auf eine sogenannte Bedarfsabfuhr umgestellt. Bedeutet: Die Müllabfuhr dreht wie gewohnt alle zwei Wochen ihre Bahn. Zwölf Abholungen an Restmüll werden pro Jahr auf jeden Fall berechnet. Jede darüber hinaus aber nur, wenn die Tonne auch an den Straßenrand gestellt wird.
Wer also weniger (Rest-)müll macht, spart Geld! Damit die Umstellung klappt, braucht es allerdings neue Tonnen mit Chip. Ab Januar 2025 gibt es deswegen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises eine Abfrage, wie groß die zukünftige Tonne sein soll. Faustregel: Fünf Liter Restmüll pro Person und Woche. Mehr Infos gibt es auf der Seite das Landkreises.
Stein auf Stein, der Bausatz soll bald fertig sein
Bei den meisten verschwindet das Spielzeug der Kindheit irgendwann in einer schmucklosen Kiste im Keller, bis es irgendwann für die Enkel wieder ausgegraben wird. Nicht so bei Markus Markiel aus Zweiflingen (Hohenlohekreis)! Bei dem LEGO-Fan ist sogar eine Geschäftsidee daraus geworden. Er entwirft Bausätze für jeden, der schon immer auf der Suche nach einem ganz eigenen LEGO-Modell war. Zum Beispiel die Yacht einer amerikanischen Millionärin. Aus einigen tausend Steinchen besteht so ein Objekt.
Hohenloher bekommt Aufträge aus den USA und Australien LEGO-Fan stellt Figuren nach Kundenwunsch her
Markus Markiel ist begeisterter LEGO-Fan seit Kindertagen. Inzwischen ist aus dem Hobby sogar ein ausgewachsener Nebenjob geworden. Unerlässlich dafür: eine Unzahl an LEGO-Steinen.
Rund 600 Bestellungen hat der Enthusiast mittlerweile im Jahr. Und das alles nur wegen eines Homer Simpsons aus LEGO: Das war Markiels erste selbst erstellte Figur. Die stand im Wohnzimmer, doch das passte seiner Ehefrau irgendwann nicht mehr. Sie schlug vor, die Statue auf eBay Kleinanzeigen zu verkaufen. Doch damit kamen die Anfragen. Statt ein LEGO-Modell loszuwerden, kamen also hunderte dazu.
Warum ist da eigentlich immer die Rede von "Klemmbausteinen"? Weil es eben nicht nur LEGO gibt. Die meisten verwenden den Begriff zwar synonym, so wie ein Papiertaschentuch fast immer Tempo genannt wird oder eine Schokocreme Nutella. Tatsächlich tummeln sich aber auch ganz andere Anbieter auf dem Markt, seit das Patent abgelaufen ist.
Wer sich genug mit Lego beschäftigt, der kann sogar bis nach Rio de Janeiro kommen. Das hat nämlich ein Lehrer eines Gymnasiums in Ludwigshafen geschafft. Mit seiner "Robotik-AG" ging es dort zur Roboter-Weltmeisterschaft.
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Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studioheilbronn@swr.de.