Kitas waren von jetzt auf nachher dicht, Schulen mussten schließen und Ausgangssperren machten es unmöglich, Schulkameraden und Freunde zu treffen. Exakt fünf Jahre nach dem ersten Lockdown wegen Corona sind die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen noch immer zu spüren. Davon ist Jürgen Weber, der Leiter der Telefonseelsorge in Heilbronn, überzeugt.
Fünf Jahre nach Lockdown: Einsamkeit immer noch bei vielen groß
Wochenlang beschäftigte die Menschen das Thema Corona. "Es ging um nichts anderes", beschreibt Weber die ersten Wochen nach dem Lockdown vor fünf Jahren. Das Hauptthema ist für ihn noch immer präsent: "Sich einsam fühlen."
Alle Anruferinnen und Anrufer habe genau dieses Thema bewegt. Aber: Es sei auffällig gewesen, dass vor allem junge Menschen darunter gelitten hätten. "Es war ausgeprägter als bei Älteren", so Weber. Und auch fünf Jahre nach dem ersten Lockdown sei das Thema Alleinsein noch immer nicht vom Tisch.
Nach dieser Corona-Zeit haben sich viele Menschen schwer getan, wieder in Kontakt zu anderen zu treten.
Wieder Anschluss finden - genau damit hätten viele immer noch Probleme. Corona spiele heute zwar keine Rolle mehr in der Telefonseelsorge - das Thema Einsamkeit aber nach wie vor. Und das viel drastischer als vor Corona, so Weber weiter.