Pünktlich zum Start der Spielemesse in Nürnberg am Dienstag veröffentlichte der Spielehersteller Ravensburg seine Unternehmenszahlen. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen den Umsatz um 18,2 Prozent auf 790 Millionen Euro. Das liege vor allem an einem neuen Sammelkarten-Spiel, so der Vorstandschef von Ravensburger, Clemens Maier, im SWR. Auch andere Marken wie etwa TipToi hätten im vergangenen Jahr gut funktioniert. Mittlerweile erwirtschafte die Ravensburger Gruppe 70 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Davon würden knapp 40 Prozent auf Nordamerika entfallen, hieß es.
In das Geschäft mit Sammelkarten ist Ravensburger erst vor zwei Jahren eingestiegen. Doch der Erfolg von "Disney Lorcana" sei durchschlagend und die erfolgreichste Produkteinführung in der gesamten Firmengeschichte, so der Spielehersteller in seinem Bericht zur Geschäftslage. Die Sammelkarten seien ein weltweiter Verkaufsschlager - mehr als eine Milliarde Karten des Spiels habe man bereits verkauft. Damit sei es die erfolgreichste Produkteinführung in der Ravensburger Firmengeschichte gewesen. "Lorcana"-Sammelkarten sammeln vor allem junge Erwachsene. Für die Branche sind diese spielenden Erwachsenen, sogenannte Kidults, eine immer wichtigere Zielgruppe.
![Ein Stand zum Sammelkarten-Spiel Disney Lorcana (Foto: SWR, Theresia Blömer) Ein Stand zum Sammelkarten-Spiel Disney Lorcana](/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/1738062088676%2Cdisney-lorcana-stand-nuernberger-spielemesse-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Ravensburger erhöht Mitarbeiterzahl
Insgesamt sei die Kauflaune bei Spielwaren zurückgegangen und Ravensburger gegen den Trend gewachsen. "Spielwaren sind jedoch langfristig ein stabiles Geschäft", sagte Maier.
Ravensburger hat im vergangenen Jahr die Belegschaft erweitert, um rund 180 auf jetzt knapp 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Umsatz von rund 800 Millionen Euro wurde zum größten Teil im Ausland erwirtschaftet, nämlich zu 70 Prozent.
Spielefirmen aus der Region auf der Messe in Nürnberg
Neben Ravensburger sind seit Dienstag noch anderen Unternehmen aus der Region Bodensee-Oberschwaben als Aussteller auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten. Die Firma Noch aus Wangen (Kreis Ravensburg) etwa verkauft Zubehör für Modelleisenbahnen und Landschaften aus Kunststoff mit Bergen und Tunneln. Die Diakonie Pfingstweid aus Tettnang (Bodenseekreis) stellt ihr Holzspielzeug vor.
Die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach aus Herdwangen im Kreis Sigmaringen zeigt auf der Spielwarenmesse ihr Sortiment aus Holzfahrzeugen, Lederbällen, Bauklötzen, Brettspielen und Schaukelstühlen. Auch der Spielzeug-Großhändler Siva aus Bad Wurzach (Kreis Ravensburg) hat einen Stand auf der Spielemesse in Nürnberg. Insgesamt sind laut Messe über 2.300 Aussteller aus rund 70 Ländern bis Samstag vor Ort.