Mit dem interaktiven Detektivspiel "SherLOOK 2.0" will das Konstanzer Rosgartenmuseum neue Besuchergruppen gewinnen. Entwickelt wurde das Suchspiel für junge und alte Spürnasen vom Konstanzer Spiele-Erfinder Steffen Bogen und Studierenden der Universität Konstanz.
Museumsbesucher als Detektive
Zur Titelmusik des ARD-Tatorts werden die Besucherinnen und Besucher zu Beginn des Spiels über ein Video darüber informiert, dass ein Langfinger Exponate des Museums gestohlen und gegen Fälschungen ausgetauscht hätte. Mit einem speziell entwickelten Tablet, das an der Museumskasse kostenlos ausgeliehen werden kann, machen sie sich dann auf den Weg durchs Museum und müssen in einem ersten Schritt herausfinden, um welche Ausstellungsstücke es sich handelt.
Zwei, die die neue App testen, sind Pia und Mathilde aus Konstanz. Sie machen sich mit dem Tablet gleich im altehrwürdigen Leiner-Saal auf die Suche. Vor einem drei Meter großen Fossil an der Wand bleiben sie stehen und scannen das Exponat mit der Hightech-Lupe. Nachdem die Sensoren hinter dem Fossil reagiert haben, blinkt auf dem Tablet die Meldung auf: "Fälschung erkannt!" Der erste Dieb ist überführt.
Ganz nebenbei erfahren die beiden Schülerinnen über das Tablet, worum es sich bei dem Fisch-Fossil handelt. Denn "SherLOOK 2.0" soll nicht nur unterhalten und faszinieren, sondern auch informieren.
Neue Zielgruppen gewinnen und Dauerbesucher reaktivieren
Spiele-Erfinder Steffen Bogen hat nicht nur bereits mehrere "Spiele des Jahres" erfunden, sondern lehrt auch Kunstgeschichte an der Universität Konstanz.
Mit Studierenden des Studiengangs Literatur Kunst und Medien wurde das Spiel über drei Semester entwickelt. "Die bekannten Räume mit den alten Objekten in ein neues interaktives Spiel zu konvertieren, war für mich ein Highlight", erklärt Studentin Sophie Schilow.
Auch Erwachsene als museale Spürnasen gefragt
"SherLOOK 2.0" soll nicht nur junge Menschen für das Konstanzer Rosgartenmuseum begeistern, sondern auch Erwachsene. Damit deren Spieltrieb auch wirklich geweckt wird, wurden in das Suchspiel in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden programmiert. Die Aufgaben können allein oder in Team gelöst werden.
"Es macht sehr, sehr viel Spaß und man sieht sehr viele Dinge, die man im Vorbeigehen oft übersieht", erklärt eine Besucherin, die zu den Stammgästen des Museums gehört. Die Exponate wurden für das Detektiv-Spiel natürlich nicht wirklich gegen Fälschungen ausgetauscht, sondern sollen durch das Spiel nur interessanter gemacht werden, betont Spieleentwickler Bogen.
Detektivausweis als Belohnung
Die Schülerinnen Pia und Mathilde bekommen zum Schluss an der Museumskasse einen Detektiv-Ausweis, den sie stolz präsentieren. Der Ausweis soll die jungen und alten Spürnasen auch dazu animieren, bald wieder ins Museum zu kommen. Denn das Spiel wird ständig weiter entwickelt, erläutern die Entwickler.