Der Konstanzer Spieleautor und Kunsthistoriker Steffen Bogen hat die Herausforderungen der Klosterbaustelle "Campus Galli" in Meßkirch in ein Spiel übertragen. Grundlage ist der berühmte St. Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert.
Bei der Entwicklung des Spiels wurde Steffen Bogen sowohl von der St. Galler Stiftsbibliothek als auch vom Geschäftsführer der Klosterbaustelle in Meßkirch unterstützt. Denn auf der Klosterbaustelle "Campus Galli" errichten Handwerker und Ehrenamtliche mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts ein Kloster auf Grundlage des St. Galler Klosterplans. Und darum geht es auch im neuen Brettspiel: Ein Kloster anhand des Klosterplans aufzubauen. Dabei können die Spieler gegeneinander oder miteinander spielen.
Spielentwicklung dauerte drei Jahre
Drei Jahre lang hat Steffen Bogen an der Entwicklung des Spiels "Campus Galli" gearbeitet. Es soll im November in den Handel kommen. Getestet wurde das Spiel auch schon von Mitarbeitern des "Campus Galli" in Meßkirch. Für sie ist die Verbindung mit ihrer Baustelle etwas Besonderes.
Im Spiel geht es zunächst darum, Holz- und Steingebäude zu errichten. Im nächsten Level werden sie dann besiedelt und bespielt. Der Entwickler Steffen Bogen hat bewusst in das Brettspiel auch eine Äbtissin integriert. Denn es gebe bisher zwar viele mittelalterliche Klosterspiele, aber nur wenige mit Frauenrollen, so Bogen.
St. Galler Klosterplan entstand auf der Insel Reichenau
Der St. Galler Klosterplan ist laut Spielbegleitheft um 825 von zwei Mönchen auf der Insel Reichenau im Bodensee entwickelt und gezeichnet worden. Die Mönche seien Reginbert, der Bibliothekar des Klosters, und sein Schüler Walahfrid Strabo gewesen. Strabo wurde später auch Abt des Klosters Reichenau. Aktuell widmet sich aus Anlass des 1.300-jährigen Jübiläums der Klosterinsel Reichenau auch die Große Landesausstellung in Konstanz unter anderem dem berühmten St. Galler Klosterplan.