Die finanzielle Situation des Klinikverbunds Medizin Campus Bodensee (MCB) hat sich erneut verschlechtert. Der MCB mit seinen Krankenhäusern in Friedrichshafen und Tettnang (Bodenseekreis) braucht rund 52 Millionen Euro für dieses und kommendes Jahr. Das geht aus der Beschlussvorlage für den Friedrichshafener Gemeinderat hervor. Einer der Gründe für die erneute Finanznot: rückläufige Patientenzahlen wegen des Klinikskandals in Friedrichshafen. Die Vorwürfe reichen von Fehlbehandlungen bis hin zu Abrechnungsbetrug.
Im Juni bereits 19 Millionen Euro Zuschuss für den MCB
Schon im Juni hatte der Gemeinderat von Friedrichshafen in einem ersten Nachtragshaushalt der Zeppelin-Stiftung dem Klinikverbund Finanzhilfen in Höhe von 19 Millionen Euro bewilligt. Jetzt kommen noch einmal etwa sechs Millionen Euro dazu.
Offenbar Verbindung zu Suizid einer Oberärztin
Die weiteren Kosten stehen offenbar auch im Zusammenhang mit dem Suizid einer Oberärztin im vergangenen Jahr, die sich zuvor über Missstände im Klinikum Friedrichshafen beklagt hatte.
Kriminalpolizei ermittelt Vermeidbare Todesfälle? Schwere Vorwürfe einer Ärztin gegen Medizin Campus Bodensee
Eine Ärztin hat schwere Vorwürfe gegen den Medizin Campus Bodensee erhoben. Anfang des Monats hat sie sich mutmaßlich das Leben genommen. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Die Kosten für die Aufarbeitung der Vorwürfe durch ein Compliance-Verfahren sowie sinkende Patientenzahlen - speziell in der Kardiologie - würden die Lage des Klinikverbunds weiter verschlechtern, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Noch immer ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Ärzte am Medizin Campus Bodensee. Es geht um den Verdacht ärztlicher Fehlbehandlungen.