In Kirchdorf an der Iller müssen insgesamt 1250 Angestellte von zwei Liebherr-Gesellschaften demnächst in Kurzarbeit gehen. Damit ist neben den Werken in Biberach, Ochsenhausen und Bad Schussenried nun ein weiterer Liebherr-Standort im Landkreis Biberach betroffen.
Unterauslastung bei Liebherr-Hydraulikbagger
Bei der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH in Kirchdorf an der Iller wurde für einen Zeitraum von sechs Monaten Kurzarbeit angemeldet und genehmigt, teilt das Unternehmen auf SWR-Anfrage mit: je nach Fachbereich ab November beziehungsweise Dezember. Von dieser Maßnahme sind 650 Mitarbeitende betroffen.
"Die allgemein abgekühlte Konjunktur hat sich auch auf die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH ausgewirkt und einen damit verbundenen reduzierten Auftragseingang zur Folge. Im Zuge dieser Entwicklung ergeben sich aktuell arbeitsbedingte Anpassungen, die durch den Abbau von Überstunden aufgefangen werden", teilte ein Sprecher des Liebherr-Werks in Kirchdorf mit. Dadurch komme es auch zu einzelnen Schließtagen.
Keine Erholung der Konjunktur in Sicht
Weil sich im Augenblick auch keine Erholung der Konjunktur abzeichne, sei auch in den kommenden Monaten mit einer Unterauslastung am Standort zu rechnen, deswegen der Entschluss zu Anmeldung der Kurzarbeit. "Diese Maßnahme ermöglicht es der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH, flexibel auf die wirtschaftliche Lage zu reagieren, Arbeitsplätze langfristig zu sichern und gleichzeitig auf eine Erholung der Konjunktur vorbereitet zu sein", so der Sprecher.
Auch Kurzarbeit bei Liebherr-Components
Der Hydraulikzylinder-Hersteller Liebherr-Components, ebenfalls in Kirchdorf, hat für alle der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für zwölf Monate Kurzarbeit beantragt.
An anderen Liebherr-Standorten in der Region sind Angestellte bereits in Kurzarbeit: Im Werk in Biberach, wo rund 1000 Mitarbeitende betroffen sind, soll die Kurzarbeit bis Ende Januar nächsten Jahres dauern. In Bad Schussenried ist sie für die rund 300 Betroffenen bis Ende des Jahres geplant. Das Hausgeräte-Werk in Ochsenhausen meldet ab November Kurzarbeit. Es steht noch nicht fest, in welchem Umfang es damit auch im kommenden Jahr weitergehen wird.
Gute Auftragslage in anderen Werken
Gute Nachrichten gibt es dagegen von Liebherr-Aerospace in Lindenberg im Allgäu. Dort ist die Nachfrage nach den Flugzeugfahrwerken und Flugsteuerungssystemen so groß, dass Personal aufgestockt wird. Im Werk in Nenzing in Vorarlberg, wo Liebherr Tiefbaumaschinen und Raupenkrane baut und entwickelt, ist die Auftragslage stabil.