Kurz vor Weihnachten sorgen festlich geschmückte Christbäume erst richtig für besinnliche Stimmung in den Wohnzimmern. Aber schon kurz nach den Feiertagen haben die Tannen ausgedient. Carmen Federle aus Laupheim (Kreis Biberach) wollte dagegen etwas tun. Sie vermietet Christbäume im Topf, die nach Weihnachten weiterwachsen dürfen.
Die ersten Weihnachtsbäume sind schon wohlbehalten zurück
Auf dem Acker ihrer Eltern bei Pappelau (Alb-Donau-Kreis) reiht sich Bäumchen an Bäumchen. Etwa 30 Zentimeter groß sind die Setzlinge hier das Jahr über groß geworden. In Töpfen stecken sie im Boden, wachsen und warten auf ihren nächsten Einsatz.
Die ersten Miet-Bäume sind in diesem Jahr schon vor Weihnachten zurückgekommen, sagt Carmen Federle. Die Lehrerin hat ein paar Bäume an Freunde und Kollegen verliehen - sie standen in der Vorweihnachtszeit also auch in Klassenzimmern. Die meisten kamen wohlbehalten zurück. "Die stehen jetzt bei uns in der Garage, um sich ein bisschen an den Temperaturunterschied zu gewöhnen", sagt Federle.
Dann geht es zurück in den Ackerboden. Dort gräbt ein Bagger bereits Löcher für die nächste Generation Christbäume. 50 sind es schon, 100 sollen es im nächsten Jahr sein. Entsprechend gibt es die Tannen dann in zwei Größen.
Nur kurze Freude an "normalen" Weihnachtsbäumen
Die Idee zu "Rent-a-Bäumle" kam Carmen Federle natürlich an Weihnachten. "Ich saß mit Freunden zusammen vorm Christbaum, und man unterhält sich drüber: Was hat der gekostet, wo habt ihr ihn her? Und auch diese kurze Zeit, in der man Freude an ihm hat. Das hat mir nicht gefallen. Da dachte ich, es ist vielleicht eine Idee, sie einzupflanzen."
In diesem Jahr ist "Rent-a-Bäumle" noch in der Testphase. Die meisten Bäumchen stehen im Moment vor dem Café Eckpunkt von Jochen Rapp in Laupheim. Da sind sie als Deko ein Blickfang auf den Tischen und Bänken vor dem Geschäft. Das Café soll im nächsten Jahr auch Anlaufstelle für Interessierte sein, die einen kleinen Baum mieten wollen. Das Konzept kommt wohl dieses Jahr schon an, sagt Rapp: "Alle wollen sie eigentlich gleich mitnehmen."
Nächstes Jahr will Carmen Federle die Bäumchen für etwa 30 bis 40 Euro vermieten und einen Teil spenden. Wirklich Geld zu verdienen, sei nicht der Plan. Bei Federles zu Hause stehen natürlich auch die Mini-Christbäume im Topf.
Jedes Kind hat seinen eigenen Weihnachtsbaum
"Ich habe drei Kinder", sagt Carmen Federle, "und sie hatten jetzt die Idee, dass jedes Kind einen Baum bekommt. Damit auch genug Platz ist, um die Geschenke unter den Baum zu legen." Vielleicht wachsen mit den Christbäumen in den nächsten Jahren dann auch die Geschenke mit.