Tierheime in der Region beziehen Stellung

Hund und Katze gehören nicht unter den Weihnachtsbaum, oder doch?

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Autor/in
Nadine Ghiba
SWR-Redakteurin Nadine Ghiba Autorin Bild

Viele wollen ihrem Partner oder den Kindern zu Weihnachten etwas ganz Besonderes schenken: ein Haustier. Tierheime in der Region Bodensee-Oberschwaben raten dringend davon ab. Doch es gibt auch andere Meinungen.

Die meisten Tierheime in der Region Bodensee-Oberschwaben haben über die Weihnachtsferien einen Vermittlungsstopp. Der Grund: Noch immer wollen viele zu Weihnachten Tiere - meistens Hunde und Katzen - verschenken, sagen sie auf SWR-Anfrage. Dabei gehe das oft schief.

Immer mit der Ruhe: Tierheim will spontane Anschaffungen verhindern

"Habt ihr noch eine Babykatze da?" Diese Anfrage hat das Tierheim in Friedrichshafen erst kürzlich bekommen. Doch kurz vor Weihnachten vermittelt es grundsätzlich keine Tiere. Zu viele würden sich in dieser Zeit unüberlegt ein Tier anschaffen, heißt es. Außerdem seien die Feiertage eine turbulente Zeit mit viel Stress und Familienbesuchen. Das eigne sich nicht gut für die Eingewöhnungszeit eines neuen Haustiers.

Man dürfe aber gerne vorbeikommen, um sich die Tiere anzuschauen und kennenzulernen. Nach den Weihnachtsferien könne man es dann mitnehmen. Das Tierheim befürchtet aber, dass einige Menschen ausweichen und sich beispielsweise auf den Sozialen Medien ein Tier kaufen.

"Legen Sie ein Merkblatt unter den Weihnachtsbaum"

Auch das Sigmaringer Tierheim hat zurzeit einen Vermittlungsstopp. Im vergangenen Jahr erst wurde dort ein kleiner Zwergspitz am ersten Weihnachtsfeiertag abgegeben. Der Grund: Ein Mann hatte ihn seiner Partnerin geschenkt, der gefiel die Hunderasse aber nicht. Solche Geschichten kommen immer wieder vor, heißt es.

Ich kann für meinen Partner nicht ein Tier kaufen, ohne dass er dabei ist.

Deswegen solle man die andere Person dringend mitnehmen, wenn man ihr ein Tier schenken will. Oft würden die Menschen Tiere aussuchen, die nicht zur beschenkten Person passen. Besser sei es, eine Art Geschenkkarte unter den Weihnachtsbaum legen und einen gemeinsamen Besuch ins Tierheim vorschlagen, empfiehlt das Tierheim.

Tier-Service-Zentrum Bad Waldsee: Lieber vom Einzelfall abhängig machen

Der Leiter des Tier-Service-Zentrums in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) sieht das anders. "Man hat ein Gespür", sagt Horst Fallenbeck. Natürlich müsste man sich die Menschen genau anschauen und nachfragen. Wenn alles passt, steht für ihn einer Vermittlung aber nichts im Wege - auch in der Weihnachtszeit. Vor Kurzem hat er beispielsweise neun beschlagnahmte Welpen aufgenommen. Diese vermittelt er zum Teil noch vor den Feiertagen in neue Familien.

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