Teresa und Luis Fernandes sind Kinder der ersten ERBA-Mitarbeiter aus Portugal. Teresas Eltern bekamen mit Eintritt in die Baumwollspinnerei auf dem Fabrikgelände einen Werksgarten gestellt. Sie sei in der Werkssiedlung mit Garten groß geworden, sagt Teresa. Die Mitarbeiter der Textilfabrik konnten in den Gärten ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. Darüber hinaus sind die Gartenbesitzer - früher genauso wie heute - zu einer engen Gemeinschaft zusammengewachsen.
Ursprünglich waren die Gärten doppelt so groß. Meist wurde die gesamte Fläche für den Anbau zur Selbstversorgung genutzt. Unter den Obstbäumen war noch etwas Platz für Tisch und Stühle. Heute sind alle Parzellen mit 75 Quadratmetern alle gleich groß. Es sind auch alle mit den gleichen Hütten ausgestattet. Und der Zusammenhalt unter den Schrebergartenbesitzern ist groß.
Nicht immer war das Wohnen auf dem ERBA Gelände so beliebt wie heute. Zur Zeit, als Teresa und Luis Eltern aus Portugal nach Wangen kamen, waren die Arbeiterhäuser von 1870 bereits sehr alt, eng und heruntergekommen. Familien mit mehreren Kindern teilten sich oft nur zwei Räume – ohne Bad, mit Gemeinschaftstoilette im Treppenhaus.
Teresa erinnert sich, dass in ihrer Umgebung auch viele andere Migranten gelebt hatten. Gleiches galt für die Gemeinschaft in den Schrebergärten.
ERBA Schrebergärten auf der Landesgartenschau sind beliebter Treffpunkt
Heute ist das ehemalige Industriegelände zum grünen und nachhaltigen Stadtviertel geworden, wo man gerne wohnt. Und die Schrebergärten dienen nicht mehr hauptsächlich dem Anbau von Lebensmitteln, sondern sind ein beliebter Wochenend-Treffpunkt geworden - zum Grillen, Feiern oder einfach nur zum Genießen.