Am Bodensee hat am Donnerstag die Apfelernte-Saison begonnen. Die Ernte falle besser aus als im vergangenen Jahr, so Obstbaubetriebe gegenüber dem SWR. Voraussichtlich können knapp 247.000 Tonnen Äpfel auf baden-württembergischer Seite der Bodenseeregion geerntet werden, schätzt die Vermarktungsgesellschaft Obst vom Bodensee. Das wären 13 Prozent mehr als im Vorjahr und läge über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Qualität sei sehr gut mit einer guten Festigkeit sowie einem ausgewogenen Zucker-Säure-Verhältnis.
Vor Ort in Uhldingen-Mühlhofen berichtete SWR-Reporter Thomas Wagner vom offiziellen Start der Apfelsaison:
Bundesweit schlechte Ernte befürchtet
Bundesweit falle die Apfelernte eher schlecht aus, vor allem wegen Spätfrösten in den Anbaugebieten von Thüringen und Sachsen, hieß es. Für ganz Deutschland werde eine Apfelmenge von 793.000 Tonnen erwartet, ein Minus von etwa 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bodenseeregion sei von Frostschäden größtenteils verschont gewesen. Die ständigen Regenfälle in diesem Jahr hätten zudem ausreichend Wasser für ein gutes Wachstum der Früchte gebracht.
Als typisch für den Bodenseeraum gelten die Apfelsorten Elstar, Cameo und Jonagold. Besonders beliebt sei die Kombination aus süßlichen und säuerlichen Geschmackskomponenten, berichten Obstbauern. Den höchsten Anteil an der Ernte hat laut der Schätzung die Sorte Elstar mit knapp 46.000 Tonnen, gefolgt von Gala Royal mit etwa 36.000 Tonnen sowie Braeburn mit 30.000 Tonnen.
Pflanzenschutzmittel Folpan wird nicht benötigt
Zuletzt hatten Obstbauern am Bodensee befürchtet, wegen drohenden Pilzbefalls ein neu zugelassenes Pflanzenschutzmittel einsetzen zu müssen. Dies hatte Kritik bei Umweltschützern hervorgerufen. Die warme und trockene Witterung der vergangenen Tage, die auch noch anhalten soll, hatte jedoch eine Wende bewirkt.