Am Mittwoch hat am Ravensburger Landgericht der Prozess gegen einen 84-Jährigen wegen eines Femizids begonnen. Die Tat geschah der Staatsanwaltschaft zufolge vergangenen Herbst in der gemeinsamen Wohnung in einer Seniorenwohnanlage in Friedrichshafen.
Der damals 83-Jährige hatte frühmorgens den Notruf gewählt und behauptet, seine 84-jährige Partnerin habe sich umgebracht. Rettungskräfte brachten die durch einen Kopfschuss schwer verletzte Frau daraufhin ins Krankenhaus, wo sie starb.
Angeklagter gibt zu, Waffe bei Schuss gehalten zu haben
Vor Gericht ließ der Angeklagte von seinem Anwalt eine Erklärung vorlesen. Darin gab der Mann zu, die Waffe gehalten zu haben als sich der Schuss löste. Dies sei aber keine Absicht gewesen. Er habe die Waffe an dem Abend entdeckt und Sorge gehabt, dass seine Partnerin ihm damit etwas antun wolle. Als er die Waffe in die Hand nahm und seine Partnerin fragen wollte, was es damit auf sich habe, habe sich versehentlich ein Schuss gelöst. Die Waffe habe seiner Lebensgefährtin gehört, so der Angeklagte.
Dass er zuvor gegenüber der Polizei behauptet habe, die Frau habe sich selbst getötet, sei eine Panikreaktion gewesen. Er habe unter Schock gestanden, hieß es in der Erklärung.
Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Die Polizei zweifelte während der Ermittlungen an den Aussagen des Mannes und ging davon aus, dass er die Frau mit einer Pistole erschossen hatte. Eine Obduktion bestätigte dies. Der Prozess ist auf fünf Tage angesetzt. Ein Urteil wird Mitte April erwartet.