Reisende gehen an Hochgeschwindigkeitszügen der Eisenbahngesellschaft SNCF vorbei (Archivbild).

Auch Verbindungen aus Deutschland betroffen

Vor Start von Olympia: Brandanschläge auf französisches Schnellzugnetz

Stand

Gegen das TGV-Netz hat es zum Start der Olympischen Spiele in Paris einen "massiven Angriff" gegeben, so die Bahngesellschaft SNCF. Auch der Zugverkehr zwischen Süddeutschland und Frankreich ist stark gestört.

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte Anschläge auf das Schnellzugnetz der französischen Bahn SNCF verübt. Die SNCF sprach am Freitag von einem "massiven Angriff" mit dem Ziel, das Netz lahmzulegen. In der Nacht zu Freitag seien unter anderem Brandanschläge verübt worden, um Einrichtungen zu beschädigen, teilte die Bahngesellschaft mit. Laut SNCF sind 800.000 Fahrgäste betroffen.

Demnach gab es Angriffe auf drei der vier TGV-Linien, darunter die Nord- sowie die Ostroute zwischen Paris und Straßburg. Die Bahnlinie im Südosten des Landes sei nicht betroffen, dort wurde laut SNCF "ein böswilliger Akt vereitelt". Der Verkehr auf den betroffenen Strecken sei "stark beeinträchtigt". Die SNCF teilte mit, es müssten viele Bahnverbindungen mit den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen gestrichen werden.

Die ARD-Korrespondentin Carolin Dylla berichtet aus Paris über die Anschläge und die Auswirkungen:

Verspätungen und Ausfälle zwischen Deutschland und Frankreich

Ein Bahn-Sprecher sagte dem SWR, man sei im "engen Austausch" mit den französischen Kollegen der SNCF. Alle Schnellzug-Verbindungen von Deutschland nach Frankreich seien aktuell betroffen. Die ICE- und TGV-Verbindungen zwischen Stuttgart und Paris über Karlsruhe sind derzeit massiv verspätet, ebenso die Verbindungen Mannheim - Paris. Laut der Verkehrsauskunft der Deutschen Bahn fallen zwischen Stuttgart und Paris mindestens zwei Verbindungen aus, weitere sind teils erheblich ab der französischen Grenze verspätet. Laut Bahn-App brauchen die Züge bis zu zwei Stunden länger.

Der ICE von Kaiserslautern nach Paris falle nun komplett aus, so der Bahn-Sprecher. Es komme zu Verspätungen und Zugausfällen, weil die Züge in Frankreich nun großräumig umgeleitet werden müssten. 

Möglicherweise ist die Strecke von Mannheim nach Paris auch am Samstag und Sonntag noch betroffen. Von Mannheim besteht die Möglichkeit, über eine andere Route in die französische Hauptstadt zu gelangen. Der Umweg dauert aber fast zwei Stunden länger.

SWR-Reporter Philipp Behrens schildert um 10:30 Uhr seine Eindrücke vom Mannheimer Hauptbahnhof:

SNCF rechnet für das ganze Wochenende mit Problemen

Unbekannte Brandstifter hätten gezielt Feuer an Anlagen entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecken gelegt, die die Hauptstadt Paris mit dem Westen, Norden und Osten des Landes verbinden, so die SNCF. "Alles weist darauf hin, dass es sich um mutwillige Aktionen handelt", sagte der französische Verkehrsminister Patrice Vergriete. "Die Indizien deuten auf Brandstiftung", fügte er hinzu. Betroffen ist von den Ausfällen auch der Eurostar unter dem Ärmelkanal zwischen Paris und London.

Die SNCF teilte weiter mit, die "Situation dürfte mindestens das ganze Wochenende anhalten, während die Reparaturen durchgeführt werden". Das Unternehmen rief die Fahrgäste auf, ihre Reisen zu verschieben und nicht zu den Bahnhöfen zu kommen.

In Paris ist vor allem der Bahnhof Montparnasse betroffen, dort sind bereits viele Reisende gestrandet. In der französischen Hauptstadt sollen am Abend die Olympischen Spiele mit einer spektakulären Feier auf der Seine eröffnet werden.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

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