Nach mehrjährigem Warten

Lehrkräfte an BW-Schulen bekommen digitalen Arbeitsplatz

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Seit Jahren plant das Land einheitliche dienstliche Mailadressen für Lehrkräfte. Auch technische Mängel hatten das verzögert. Jetzt sollen die digitalen Arbeitsplätze starten.

In den nächsten Wochen sollen die ersten Lehrkräfte in Baden-Württemberg einheitliche digitale Arbeitsplätze bekommen, unter anderem mit dienstlichen Mail-Adressen. Nach SWR-Informationen hat das Kultusministerium den entsprechenden Vertrag mit einem Software-Dienstleister unterzeichnet.

Lehrkräfte an BW-Schulen werden nach und nach ausgerüstet

Lehrerinnen und Lehrer im Land werden laut Kultusministerium künftig unter einheitlichen dienstlichen Mailadressen erreichbar sein - nach dem Schema Vorname.Nachname@bw.schule. In den kommenden Wochen will das Ministerium allen Schulen die Teilnahme anbieten: Stück für Stück sollen sie dann entsprechend ausgerüstet werden.

Die neuen Adressen sind Teil eines digitalen Arbeitsplatzes, der unter anderem auch Cloudspeicherplatz für Daten sowie Programme zur Textverarbeitung und für Präsentationen enthält. Alle Bausteine sind nach Angaben des Ministeriums datenschutzkonform und browserbasiert, sodass sie auf Mobilgeräten und am Rechner funktionieren. Zuständig für den neuen digitalen Arbeitsplatz ist das Unternehmen Dataport - das ist ein Dienstleister, der auf öffentliche Verwaltung spezialisiert ist.

Digitaler Arbeitsplatz wird begrüßt

FDP/-DVP-Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke befürwortete die Ankündigung, zeigte sich aber skeptisch, ob die Umsetzung gelingen kann: "Alle Kultusminister der letzten 13 Jahre, die damit befasst waren, hatten bei dieser einfachen Aufgabe Schiffbruch erlitten. Ich werde mich also freuen, wenn es klappt - glaube es aber erst dann, wenn das digitale System im Bildungsbereich inklusive E-Mail-Adressen für die Lehrkräfte funktioniert."

Auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, sagte, es werde sich zeigen, ob die Umsetzung letztendlich funktioniere. Der digitale Arbeitsplatz sei zudem nur "ein kleiner Schritt für die vielen Aufgaben, die für eine gute digitale Schule zu erledigen sind. Die Lehrkräfte erwarten vor allem mehr Qualifizierungsangebote und einen besseren Support für die Schulen", so Stein gegenüber dem SWR.

Aufbau der digitalen Bildungsplattform zog sich jahrelang hin

Die digitalen Arbeitsplätze für Lehrkräfte ergänzen die digitale Bildungsplattform "SCHULE@BW", die bereits Anfang des Jahres ausgerollt wurde. Auf dem Portal werden unter anderem Lernmanagementsysteme wie Moodle oder Itslearning und der Messengerdienst Threema zusammengeführt.

Die Schaffung einer digitalen Bildungsplattform zog sich viele Jahre hin. Im Jahr 2015 hatte noch die grün-rote Landesregierung beschlossen, eine digitale Plattform namens "ella" bereitzustellen. Kurz vor dem Start im Februar 2018 war die Einführung wegen gravierender technischer Mängel erst verschoben und später komplett gestoppt worden.

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