Eine Illustration des Coronavirus in Baden-Württemberg

Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

BW verbrennt über sechs Millionen Schutzmasken

Vier Bundesländer allein haben laut einer Umfrage der Tageszeitung "Welt" über 17 Millionen abgelaufene Schutzmasken vernichtet. Allen voran Baden-Württemberg mit 6,1 Millionen. In Sachsen sind es 5,5 Millionen, in Nordrhein-Westfalen fünf Millionen und in Mecklenburg-Vorpommern 656.000 Masken. Elf Bundesländer teilten mit, bisher keine Corona-Masken entsorgt zu haben, einige planten dies aber. Thüringen konnte über die Art der Verwertung keine Angaben machen. Auch das Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat in den vergangenen Monaten Masken "energetisch verwertet". Die Zahl liege bislang "unter einer Million Stück", teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die nun vernichteten Masken wurden in der Hochphase der Pandemie eingekauft und hatten ihr Haltbarkeitsdatum überschritten. Mehrere Landesministerien wollen künftig noch weitere Masken vernichten lassen. In einer Halle in Crailsheim lagerten ARD-Informationen zufolge abgelaufene FFP2-Masken im Wert von rund drei Milliarden Euro, diese hatte der Bund bestellt und nicht benötigt. Für Masken, die der Bund beschafft und an die Länder verteilt hat, braucht das Land für die Vernichtung die Zustimmung der Bundesregierung.

Sieben-Tages-Inzidenz sinkt

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 9.710 gefallen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus steigt auf über 37,65 Millionen. Die Sieben-Tages-Inzidenz sinkt auf 72,6 von 74,8 am Vortag. Laut RKI sind 194 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 164.585.

Zahl der Infektionen und Intensivfälle geht zurück

Das Landesgesundheitsamt von Baden-Württemberg meldet heute in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht eine Sieben-Tage-Inzidenz von 51,8 (Stand: 16 Uhr). Vergangene Woche Donnerstag lag der Wert noch bei 69,9. Auch die Zahl der Covid-19-Fälle auf den Intensivstationen im Land ging von 105 vergangenen Donnerstag auf 77 heute zurück (Stand 12:30 Uhr). Den geschätzen R-Wert - also die Zahl der Menschen, die eine Infizierte Person im Durchschnitt ansteckt - wird mit 0,83 angegeben. Experten gehen davon aus, dass die gemeldeten Infektionszahlen von der tatsächlichen Zahl der Corona-Infektionen deutlich abweicht, da deutlich seltener PCR-Tests durchgeführt werden als früher.

178 Milliarden Musikstreams 2022

Die Pandemie hat die Zahl der Online-Abrufe von Musik nach oben schnellen lassen. Für das vergangene Jahr meldete der Bundesverband Musikindustrie am Donnerstag rund 178 Milliarden Audiostreams. Nach einer Sonderauswertung von GfK Entertainment waren dies acht Prozent mehr als 2021, als 165 Milliarden Streams gemessen wurden. 2020 lag der Wert bei 139 Milliarden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden noch 107 Milliarden Abrufe erzielt. Damit ist die Zahl seitdem um fast zwei Drittel gestiegen. Seit Beginn der Erfassung im Jahr 2013 wurden bisher mehr als 800 Milliarden Audiostreams gezählt. Genutzt wird vor allem aktuelle Musik, die seit 2020 veröffentlicht wurde. Diese Produktionen machen 47 Prozent aus. Als beliebtestes Streaming-Genre wurde das Pop-Segment etwa mit internationalem, deutschsprachigem und K-Pop genannt, was zusammen einen Anteil von 28 Prozent ergab. Auf den weiteren Plätzen folgen Hip-Hop und Rap (23 Prozent), Rock (14) und Dance (13).

Neue Corona-Studie der Mainzer Unimedizin

Die Universitätsmedizin Mainz untersucht die Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz seit Dezember mit einer bundesweit einmaligen Studie. Damit die Daten repräsentativ sind, sind aus Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz jeweils 2.800 Teilnehmende ausgewählt worden. Jede Person, die mitmacht schickt der Universitätsmedizin pro Woche per App die Ergebnisse von zwei Corona-Schnelltests. Wer sich mit dem Virus infiziert, kann so auch Infos zu seinen Symptomen an die Mainzer Wissenschaftler weiterleiten. Bei neuen Corona-Varianten hätte man so schnellere Daten über neue Krankheitsverläufe, sagt Studienleiter Philipp Wild. Die ersten Ergebnisse der Studie könnten möglicherweise schon Ende des Monats veröffentlicht werden und würden dann zwei Mal pro Woche aktualisiert. Später sollen die Daten auch mit den regelmäßigen Abwasserproben aus verschiedenen Klärwerken in Rheinland-Pfalz abgeglichen werden. Die Forschenden erhoffen sich so ein genaueres Bild der Corona-Lage ohne Dunkelziffer. Außerdem könnte das Stichprobensystem in Zukunft auch bei der Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten helfen.

Betroffene fordern mehr Hilfe bei Long-Covid

Mit etwa 400 Feldbetten vor dem Berliner Reichstag haben Menschen mit Langzeitfolgen nach Corona-Infektion und -Impfung auf ihre Probleme aufmerksam gemacht und Lösungen gefordert. Die Betten symbolisieren laut Initiatorin Ricarda Piepenhagen Betroffene, die selbst nicht mehr aufstehen und dabei sein können. "Im Moment sind wir mehr oder weniger verwaltet in Selbsthilfegruppen", sagte Piepenhagen. Die Initiative fordert Forschung, Anerkennung und Versorgung für Erkrankungen wie Long Covid, ME/CFS und Post Vac. Long Covid - länger andauernde Beschwerden nach einer Corona-Infektion - komme bei mindestens zehn Prozent der Covid-19-Infektionen vor, hieß es kürzlich im Journal "Nature Reviews Microbiology". Die bisherigen Diagnose- und Behandlungsoptionen beschrieben die Autoren als unzureichend. Das Spektrum der Symptome ist sehr vielfältig, auch die Schwere variiert. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit und Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche und Konzentrations- sowie Gedächtnisprobleme.

Krisen: Experten sehen Gesundheitssystem schlecht vorbereitet

Der Sachverständigenrat Gesundheit malt ein düsteres Bild des deutschen Gesundheitssystems. Dieses sei "sehr komplex und fragil, pointiert gesagt: ein nicht sehr reaktionsschnelles, wenig anpassungsfähiges 'Schönwettersystem'", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten des Gremiums. "Weder auf Folgen des Klimawandels noch auf Pandemien ist unser Gesundheitssystem ausreichend vorbereitet. Dies gilt auch für andere bekannte und - wahrscheinlich erst recht - für noch unbekannte krisenhafte Herausforderungen." "Die bisherige Selbstwahrnehmung, dass in Deutschland alles gut organisiert ist und wir angesichts eines ausdifferenzierten Rettungs- und Gesundheitssystems bestens auch auf unvorhergesehene Entwicklungen vorbereitet sind, war und ist trügerisch", erklärte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege (SVR Gesundheit), Ferdinand Gerlach. Das System müsse "dringend" krisenfester gemacht werden.

Heil beendet Corona-Sonderregeln am Arbeitsplatz

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Sonderregeln am Arbeitsplatz zum Schutz vor einer Corona-Ansteckung zwei Monate früher als geplant beenden. "Ich werde per Ministerverordnung die Corona-Arbeitsschutzverordnung zum 2. Februar 2023 aufheben", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. Die besonderen Hygiene-Vorkehrungen hätten vor allem in den Hochphasen der Pandemie wichtige Dienste geleistet. Durch die zunehmende Immunität in der Bevölkerung gehe die Zahl der Neuerkrankungen nun stark zurück. Die Corona-Arbeitsschutzverordnung war Anfang Oktober 2022 aktualisiert und bis zum 7. April 2023 befristet worden. Derzeit sind Betriebe noch verpflichtet, durch eine Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen zum Infektionsschutz in einem Hygienekonzept festzulegen.

Krankenhausgesellschaft: Maskenpflicht soll fallen

Die noch bis April festgeschriebene gesetzliche Maskenpflicht in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sollte aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft nun ebenfalls vorzeitig fallen - analog zum Nah- und Fernverkehr. "Konsequent wäre es, am 1. März kostenlose Tests, Testpflicht und Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen gemeinsam zu beenden", sagte Vorstandschef Gerald Gaß der "Rheinischen Post".

Kundgebung von Betroffenen mit Corona-Langzeitfolgen

In Berlin findet heute eine Kundgebung von Betroffenen mit Langzeitfolgen einer Corona-Infektion oder einer Corona-Impfung statt. Die Initiative NichtGenesen plant eine sogenannte stille Visualisierung auf dem Platz der Republik. Dazu sollen 400 Feldbetten mit Portraits von Betroffenen aus ganz Deutschland auf der Rasenfläche vor dem Reichstagsgebäude aufgestellt werden. Außerdem soll eine Petition an den Bundestag überreicht werden.

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Fußball-EM sorgte laut Studie für 840.000 Coronafälle

Die 2021 ausgetragene Fußball-Europameisterschaft soll laut einer Studie verantwortlich für etwa 840.000 Coronafälle in zwölf der teilnehmenden Länder gewesen sein. Grund für die Infektionen seien jedoch nicht nur die teils vollen Stadien in den elf Gastgeber-Ländern, sondern vor allem Zusammenkünfte bei Public Viewings oder in Kneipen und Pubs gewesen.

Lockdown: BGH klärt Versicherungsansprüche

Die Inhaber von Betrieben, die im Corona-Lockdown schließen mussten und deshalb mit ihrer Versicherung streiten, können heute gespannt nach Karlsruhe schauen. Dort klärt der Bundesgerichtshof (BGH), ob eine sogenannte Betriebsschließungsversicherung für Schäden zumindest teilweise aufkommen muss. Im konkreten Fall geht es um ein Hotel in Hameln in Niedersachsen.

Wissenschaft verändert sich - auch in Corona-Forschung

Laut einer aktuellen Studie von Forschenden der University of Minnesota ist die Zahl an bahnbrechenden Entdeckungen in der Wissenschaft zurückgegangen. Es gibt weniger Forschungsergebnisse, die alte Theorien über den Haufen werfen oder Wissenschaft und Technologie in ganz neue Richtungen lenken - und das, obwohl die Zahl an Veröffentlichungen und Papern zugenommen hat. Ein Erklärungsansatz ist, dass Forschung aktuell eher in die Tiefe als in die Breite geht. Das bedeutet, dass Ansätze langsam weiterentwickelt, aber keine komplett neuen Ideen entwickelt werden. Dass dieses Vorgehen auch Fortschritt bedeuten kann, zeigt das Beispiel der mRNA-Technologie. Diese Technik ist bereits bei einigen Corona-Impfstoffen zum Einsatz gekommen, wurde aber bereits über Jahre weiterentwickelt. 

Betrug mit Corona-Testzentren

Das Mannheimer Landgericht verhandelt von heute an über einen Fall von Betrug mit Corona-Testzentren. Angeklagt ist ein 26-Jähriger, der mit nicht vorhandenen Testzentren die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg betrogen haben soll.

Schaar: Digitalisierung im Gesundheitswesen "Desaster"

Corona-Meldungen per Fax, langsames Internet in Kliniken: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kommt in Deutschland nur schleppend voran. Das habe die Corona-Pandemie "erbarmungslos offengelegt", schreibt der frühere Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar in seinem Buch "Diagnose Digital-Desaster". Er spricht von einem Blindflug statt datengestützter Planung. Im europäischen Vergleich liege Deutschland weit zurück. Schaar betont, dass nicht der Datenschutz die Fortschritte blockiere. Verantwortlich macht er Strukturen in Politik und Gesundheitsbereich. So erschwere beispielsweise das föderale System die Durchsetzung bundesweiter digitaler Informationsstrukturen. Aus seiner Sicht müsse unter anderem stets Europa mitgedacht werden, um künftig grenzüberschreitende Gesundheitsdienstleistungen anbieten zu können.

Bundesweite Inzidenz sinkt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Dienstag 17.222 Neuinfektionen in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt damit weiter auf jetzt 87,9 (Vorwoche 136,6). Laut RKI sind 190 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 163.965.

Ärztepräsident: Maskenpflicht im Gesundheitswesen abschaffen

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, plädiert für ein Ende der gesetzlichen Maskenpflicht im Gesundheitswesen. "Wir brauchen in medizinischen Einrichtungen keine generelle, gesetzliche Maskenpflicht mehr. Nicht jede Einrichtung hat mit Hochrisikopatienten zu tun", sagte Reinhardt der "Welt". Über das Tragen einer Maske sollten deshalb die Praxen unter Berücksichtigung von Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) selbst entscheiden können. "Menschen, die gesundheitlich besonders gefährdet sind, sollten eigenverantwortlich eine Maske aufsetzen oder mit dem Arzt vereinbaren, dass sie zu Randzeiten der Sprechstunde vorbeikommen", so Reinhardt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte das Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr zum 2. Februar angekündigt. Über den 2. Februar hinaus gilt die Maskenpflicht dann lediglich noch in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen.

"Freitesten" nach Corona-Infektion ab sofort nicht mehr kostenlos

Wer sich mit dem Covid-19-Virus infiziert hat, muss die Kosten für das "Freitesten" künftig selber tragen. Eine entsprechende Testverordnung trat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Kraft. Das Ministerium sehe "keine Notwendigkeit mehr, die Testung zur Beendigung der Absonderung aus Bundesmitteln zu finanzieren", erklärte eine Sprecherin. Eine Ausnahme gilt für medizinisches und pflegerisches Personal, das weiter Anspruch auf eine kostenlose Testung habe. Die Ministeriumssprecherin verwies darauf, dass mittlerweile viele Bundesländer die Absonderungsregeln für Bürgerinnen und Bürger weiter eingeschränkt hätten. In sechs Ländern, darunter Baden-Württemberg, sind weder Isolierung noch Quarantäne vorgeschrieben. Dementsprechend gebe es dort auch keinen Zwang zum "Freitesten" mehr. In den übrigen Ländern seien noch Isolierungspflichten vorgesehen. Ein "Freitesten" sei aber zumindest dann nicht mehr erforderlich, wenn die vorgeschriebene Isolierungsfrist abgelaufen sei.

Langsame Erholung des Luftverkehrs nach China erwartet

Nach der Lockerung der Corona-Reiserestriktionen wird der internationale Luftverkehr von und nach China Experten zufolge nur allmählich wachsen. "Airlines erhöhen die Frequenzen nach China nicht dramatisch", sagte Luftfahrtexperte Bertrand Grabowski von der Investmentgesellschaft Aeon Investments heute in Dublin. Auch Rob Morris, Berater von Ascend, einer Tochter des Flugdatenanbieters Cirium, mahnte zu Vorsicht. "China wird zurückkommen, aber vielleicht ein bisschen langsamer als wir erwarten", sagte er. Es werde auf die Rückkehr des Vertrauens der Kundschaft ankommen. China hatte vor kurzem die Quarantänepflicht für ankommende Passagiere aufgehoben.

Kunstmuseum Stuttgart blickt auf erfolgreiches 2022 zurück

Die Besucherzahlen im Kunstmuseum Stuttgart haben im Jahr 2022 wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. 199.800 Besucher seien im vergangenen Jahr in die Ausstellungen im Kubus, in den Sammlungsräumen und im Museum Haus Dix gekommen, teilte das Kunstmuseum Stuttgart heute mit. Im Jahr 2019 seien es 180.380 Besucher gewesen. Das starke Interesse ist nach Ansicht des Museums auch eine Folge der Auszeichnung zum "Museum des Jahres 2021".

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SWR