Mehr Angriffe auf Beschäftigte der Bahn
Im Jahr 2022 hat es nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mehr als 2.300 Angriffe auf Beschäftigte der Deutschen Bahn gegeben. Immer wieder berichten demnach Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter von gewalttätigen Übergriffen. Während der Corona-Zeit hätten Maskenverweigerer häufiger Streit im Zug entfacht. Doch das Bahnpersonal gerate nicht erst seitdem regelmäßig in brenzlige Situationen. EVG-Chef Martin Burkert forderte mehr Polizeipräsenz in den Fernzügen. "Wir benötigen grundsätzlich in jedem Fernverkehrszug Bundespolizei an Bord. Deswegen müssen die Stellen der Bundespolizei aufgestockt werden", sagte er dem Redatkionsnetzwerk Deutschland. "Im Nahverkehr sind regelmäßige Mitfahrten der DB Sicherheit nötig. Dafür muss der Arbeitgeber sorgen und die Kosten müssen die Besteller in den Bundesländern tragen."
Lucha sieht Land für nächste Pandemie "besser vorbereitet"
Vor dem Aus für die letzten Corona-Auflagen Baden-Württembergs im Februar sieht Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) das Land gut aufgestellt für Varianten des Virus und weitere Risiken. "Wir sind eindeutig besser vorbereitet auf eine mögliche nächste Pandemie", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Seismographen, unsere gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Teleskope gehen bis zum Mond." Er erwarte zwar keine neuen besorgniserregenden Varianten, das Land sei aber wachsam. "Beim Thema 'pandemische Entwicklungen' sind wir derart aufmerksam, da lauschen wir rund um die Uhr, ob Gras wächst", sagte der Minister weiter. Er betonte aber auch: "Wir sind keine Getriebenen mehr." Das Land befinde sich bei der Corona-Lage im Übergang von der Pandemie in die Endemie. "Wir haben jetzt glaube ich mit viel Blut, Schweiß und Tränen die Endemie erreicht", sagte Lucha. Entwarnung gibt er aber nicht: "Entwarnung im Sinne von 'Es geht uns nichts mehr an' wäre das falsche Signal", sagte er. Die Menschen sollten in der privaten Gesundheitshygiene auch weiter achtsam sein. Die Pandemie habe gezeigt, dass Achtsamkeit im Umgang mit der Erkrankung und mit Infektionen ein hohes Gut sei.
Corona-Auflagen des Landes laufen aus Kommende Pandemien: Gesundheitsminister sieht BW gut vorbereitet
In der kommenden Woche fallen die letzten Corona-Regeln des Landes. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Lucha sieht die Lage deutlich entspannter. Entwarnung gibt er aber nicht.
Ärztevertreter: Keine Maskenpflicht mehr in Praxen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Deutsche Hausärzteverband fordern ein Ende der Maskenpflicht in Praxen. "Es ist folgerichtig, die Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen aufzuheben", sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen. Bayern hat diesen Schritt bereits angekündigt, andere Bundesländer sollten sich jetzt anschließen. Gassen betonte: "Die pandemische Lage ist vorbei." Auch Nicola Buhlinger-Göpfarth, die stellvertretende Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, plädiert dafür, die Maskenpflicht aufzuheben. Die Praxen sollten dies eigenständig entscheiden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt die Forderung bislang ab. Er begründet dies mit dem Schutz besonders vulnerabler Menschen.
"Corona ist kein Problem mehr auf den Intensivstationen"
Die Situation in den deutschen Krankenhäusern entspannt sich langsam. Der Vizepräsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, seit Anfang Januar habe sich die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen beinahe halbiert - von rund 1.500 auf unter 800. Zudem sinke die Zahl der täglichen Neuaufnahmen stetig. Es gebe immer weniger positiv auf das Virus Getestete, auch unter der Belegschaft. "Die Personalsituation verbessert sich langsam," so Marx weiter. Jetzt könnten viele verschobene Operationen aus dem Dezember nachgeholt werden.
Ehemaliger Corona-Berater soll Bidens neuer Stabschef werden
US-Präsident Joe Biden will Berichten zufolge seinen früheren Corona-Berater Jeff Zients zum neuen Stabschef im Präsidialamt machen. Der 56-Jährige beriet Biden von Januar 2021 bis April 2022 bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Er war unter anderem für die Impfkampagne in den USA zuständig.
25 Millionen Euro: Kampagne soll Mitglieder in Sportvereine zurückholen
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnenministerium wollen mit einer Kampagne wieder für mehr Mitglieder sowie Übungsleiterinnen und Übungsleitern in Vereinen sorgen. "Wir haben in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie viele Mitglieder verloren und wollen sie zurückgewinnen", so DOSB-Präsident Thomas Weikert. Die Kampagne "Dein Verein: Sport, nur besser" soll kommende Woche starten. Sie wird vom Bund mit 25 Millionen Euro finanziert. Mit dem Geld werden unter anderen 150.000 Schecks im Wert von jeweils 40 Euro vergeben, sodass Menschen in die Sportvereine zurückkehren können, die sie in der Corona-Zeit verlassen haben. "Das Wichtigste ist, dass wir die 90.000 Sportvereine, die wertvolle Arbeit leisten, damit unterstützen können", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Außerdem müssten die Menschen in Deutschland wieder in Bewegung kommen, so die Politikerin.
Kretschmann: "Folgen der Schulschließungen unterschätzt"
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würde zumindest eine Entscheidung während der Pandemie heute anders treffen. Im Großen und Ganzen würde er nichts anders machen als damals, sagte er der "Schwäbischen Zeitung". Aber die Folgen der Schulschließungen auf die Kinder habe er völlig unterschätzt. Mit dem Wissen von heute würde er das nicht mehr so entscheiden. Kretschmann betonte, man habe damals im Nebel navigieren müssen. Auch wenn ihn Wissenschaftler beraten hätten - er sei derjenige gewesen, der am Ende entscheiden musste, weil man in einer Krise nicht zögern dürfe.
Bundesweit 8.866 Neuinfektionen und 118 Todesfälle
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 8.866 gefallen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus steigt auf über 37,66 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 71,7 von 72,6 am Vortag. Laut RKI sind 118 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 164.703.
Lauterbach regt bei Veranstaltern Tests für Fastnachtssitzungen an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat an Veranstalter von Fastnachtssitzungen appelliert, Tests für ihre Gäste anzubieten. "Im vierten Karneval mit Corona sollten die Menschen das Risiko mittlerweile kennen", erklärte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post" (Samstag). Insbesondere älteren Leuten empfehle er, vorsichtig zu sein, um Infektionen zu vermeiden. In Richtung der Veranstalter formulierte Lauterbach den Wunsch nach Test-Angeboten, "sodass alle Menschen getestet in die Veranstaltung gehen" könnten. "Das ließe sich über mobile Testeinheiten leicht bewerkstelligen. Für die Veranstalter ist das erschwinglich und schafft deutlich mehr Sicherheit", sagte Lauterbach.
Tote Impf-Ärztin: Verfahren eingestellt
Ein halbes Jahr nach dem Suizid einer österreichischen Impf-Ärztin hat die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Hassmails an sie eingestellt. Es sei nicht gelungen, die beiden Verdächtigen zu identifizieren, die Mailadressen im Darknet genutzt hatten. Die Medizinerin hatte sich für Corona-Impfungen engagiert und war deshalb massiv bedroht worden.
Lauterbach will Informationsmöglichkeiten zu Long Covid ausbauen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Long-Covid-Patienten mit mehr Informationen unterstützen und ihre Versorgung durch Investitionen in die Forschung verbessern. Zeitnah werde in seinem Ministerium eine Hotline als Anlaufstelle für Menschen eingerichtet, die sich über Long Covid informieren wollen, sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Auskunft soll es über die Hotline auch zu Diagnostik und neuen Therapieansätzen geben. Sein Ministerium wolle zudem 100 Millionen Euro in Forschung investieren, die untersucht, wie Long-Covid-Patienten am besten versorgt werden können, sagte Lauterbach.
Lockerungen ab 1. Februar: Keine Maskenpflicht mehr für Beschäftigte in Arztpraxen
Beschäftigte in baden-württembergischen Arztpraxen und anderen ambulanten medizinischen Einrichtungen müssen ab 1. Februar keine Maske mehr tragen. Das Sozialministerium hat dem SWR bestätigt, dass diese Lockerung Teil der Corona-Verordnung ist, die am Dienstag offiziell beschlossen werden soll. Auch in Obdachlosenheimen muss kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Aufgrund bundesinfektionsschutzrechtlicher Regelungen bleibt es dagegen nach aktuellem Stand bis zum 7. April weiterhin bei der FFP2-Maskenpflicht unter anderen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie für Patienten und Besucher von Arztpraxen.
Ulm bietet RS-Virus-Tests in Corona-Schnelltestzentren an
Eltern können ihre Kinder künftig in einigen Corona-Schnelltestzentren in Ulm auch auf das RS-Virus testen lassen. Die Zentren in der Fußgängerzone und im Stadtteil Lehr bieten laut Betreiber ab kommender Woche für 17,90 Euro Schnelltests an. Das RS-Virus ist ein Erkältungsvirus, das sich seit Herbst stark ausbreitet und für Kleinkinder lebensbedrohlich sein kann.
Zoobesuche in Heidelberg und Stuttgart wieder auf Niveau wie vor Corona
Der Zoo Heidelberg hat für das Jahr 2022 wieder Besucherzahlen wie vor der Coronakrise verzeichnet. 488.286 Besucherinnen und Besucher seien vergangenes Jahr gekommen, teilte der Zoo am Freitag mit. Nur die Anzahl der Dauerkartenbesitzer sei noch hinter dem Niveau vor der Corona-Pandemie zurückgeblieben. Ebenso konnte die Wilhelma in Stuttgart mit über 1,6 Millionen Besucherinnen und Besuchern an die Zeit vor Corona anknüpfen.
Neue Studie für Frühwarnsystem bei Infektionen
Rheinland-Pfalz hat eine Studie für ein geplantes Frühwarnsystem bei Corona-Infektionen gestartet. Im Auftrag des Gesundheitsministeriums sammelt die Universitätsmedizin Mainz seit Dezember 2022 bis Mai 2023 wöchentlich Daten zu Corona-Ansteckungen. Das künftige Frühwarnsystem solle dazu dienen, "bei Bedarf frühzeitig zielgerichtete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können", teilte das Gesundheitsministerium in Mainz am Freitag mit. Die Informationen werden laut Ministerium künftig auch mit den Daten der Überwachung von Abwasser abgeglichen. Das Coronavirus befällt zwar hauptsächlich die Atemwege. Partikel des Erregers lassen sich jedoch auch im Stuhl und dementsprechend im Abwasser nachweisen.
Ergebnisse im Frühjahr Bundesweit einmalig: Unimedizin Mainz startet RLP-weite Corona-Studie
Die Universitätsmedizin Mainz untersucht die Corona-Infektionen im Land. An der Studie nehmen Menschen aus Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz teil.
Ifo-Institut veröffentlicht Erhebung zu Übersterblichkeit in Corona-Jahren
In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sind in Deutschland laut Ifo-Institut rund 180.000 Personen mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. "Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen", sagte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, heute zu Berechnungen zur sogenannten Übersterblichkeit. "In der Altersgruppe 80 plus starben allein 116.000 Menschen mehr als üblich gewesen wäre, in der Altersgruppe 60 bis 79 waren es 51.000." In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre gab es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle, bei den Menschen bis 29 Jahre sogar nur rund 900. "Überraschend ist, dass sich die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt hat", sagte Ragnitz. 2020 gab es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle, ein Jahr später 68.000, und 2022 waren es sogar fast 74.000. Die genauen Gründe dafür seien noch ungeklärt. "Eine Rolle gespielt haben dürften dabei auch die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Ende des Jahres."
Umfrage: Knapp die Hälfte will Maske freiwillig weiter tragen
Anfang Februar fällt bundesweit die Maskenpflicht im Fernverkehr - bei der Frage nach dem freiwilligen Tragen einer Maske sind die Menschen in Deutschland gespalten. In einer aktuellen Umfrage gaben 43 Prozent der Befragten an, dass sie "sehr wahrscheinlich" oder "eher wahrscheinlich" weiter einen Mund-Nasen-Schutz in Bahnen und Bussen tragen wollen, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov heute mitteilte. 47 Prozent antworteten hingegen, dass sie das eher oder sehr wahrscheinlich nicht tun wollen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor einer Woche das Ende der Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen zum 2. Februar angekündigt. Lauterbach warb dafür, zum Eigenschutz weiter freiwillig eine Maske zu tragen. Im Nahverkehr in Baden-Württemberg entfällt die Maskenpflicht bereits am 31. Januar.
Ermstalklinik mit vielen Covid-Fällen
Die Ermstalklinik in Bad Urach (Kreis Reutlingen) schränkt ihre Besuchszeiten ein, weil es dort viele Corona-Neuinfektionen gibt. Es ist täglich nur noch eine Besucherin oder Besucher pro Patientin oder Patient zwischen 14:30 und 19 Uhr für eine Stunde erlaubt. Die Kliniken in Reutlingen und Münsingen seien nicht betroffen, so die Kreiskliniken Reutlingen.
SRH-Hochschule findet Grund kognitiver Long-Covid-Beeinträchtigungen
Forschende der SRH Hochschule Heidelberg haben nach eigener Aussage Hinweise auf die Ursache der kognitiven Beeinträchtigungen nach einer Corona-Infektion gefunden. Fähigkeiten - wie das Erinnern wo man das Auto geparkt hat - können nach einer Covid-Erkrankung signifikant beeinträchtigt sein, stellten die Forschenden Patric Meyer und Ann-Kathrin Zaise fest. Dazu untersuchten sie rund 1.500 Personen über ein Jahr lang. Die Ursache dafür sei eine reduzierte Neubildung der Nervenzellen im Gehirn. Die SRH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler hoffen nun, dass die kognitive Leistungsfähigkeit durch bestimmte Medikamente, moderaten Sport oder gesunde Ernährung bei den Long-Covid-Patientinnen und -Patienten wieder verbessert werden kann.
Heidelberg SRH Hochschule: mögliche Ursache für Long Covid gefunden
Forschende der SRH Hochschule Heidelberg haben nach eigener Aussage Hinweise auf eine mögliche Ursache kognitiver Beeinträchtigungen nach einer Corona-Infektion gefunden.
DAK: Letztes Jahr wurde bisher höchster Krankenstand gezählt
Im vergangenen Jahr haben sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so oft krank gemeldet wie lange nicht mehr. Die Krankenkasse DAK spricht vom höchsten Stand seit dem Start der Auswertung vor 25 Jahren. Im Schnitt haben sich Beschäftigte demnach 20 Tage krank gemeldet - fünf Tage mehr als im Vorjahr. Die meisten konnten demnach wegen Atemwegserkrankungen, also Erkältungen oder Bronchitis, nicht arbeiten. Auch Corona-Infektionen waren ein häufiger Grund. Der Krankenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,5 Prozent.