Bettwanzen im Urlaubsgepäck
Tagsüber bekommt man die winzigen Insekten kaum zu Gesicht. Deshalb bleibt der Befall in Hotels und Ferienwohnungen oft lange Zeit unentdeckt. In die eigene Wohnung schleppt man das Ungeziefer mit befallenen Gegenständen ein, wie etwa Reisegepäckstücke. Aber auch mit Möbelstücken vom Sperrmüll oder Flohmarkt kann man sich Bettwanzen einhandeln. Laut dem Umweltbundesamt "kann ein einziges befruchtetes Weibchen im Reisegepäck ausreichend sein, um beispielsweise im eigenen Haushalt einen neuen Befall zu verursachen."
Schädlingsbekämpfer Daniel Staiber aus Ludwighafen empfiehlt deshalb, bei Übernachtungen im Hotel Metallgestelle oder andere Ablageflächen für Koffer zu nutzen. Wichtig ist, dass der Koffer nicht in der Nähe des Bettes aufbewahrt wird.
Schädlingsbekämpfer melden Rekordeinsatzzahlen Mehr Bettwanzen in Privathaushalten: Region Heilbronn-Franken mit deutlichem Anstieg
Lange galten Bettwanzen in Deutschland als fast ausgestorben, nun kommen sie in der Region Heilbronn-Franken häufiger vor. Experten sprechen von so vielen Fällen "wie noch nie."
So erkennen Sie einen Befall durch Bettwanzen
Wenn es juckt oder kribbelt, fällt der Verdacht schnell auf Bettwanzen. Um nachzuweisen, dass es sich tatsächlich um Bettwanzen handelt, muss man allerdings einige Dinge beachten. Nicht jeder Stich ist auf eine Bettwanze zurückzuführen. Die Reaktion auf Bettwanzenstiche kann ganz unterschiedlich ausfallen. Bei einigen entstehen juckende rötliche Pusteln, bei anderen Blasen oder Quaddeln. Nicht jeder reagiert auf die Stiche der Wanze. Nimmt der Befall jedoch zu, kann sich auch eine verspätete Hautreaktion zeigen.
Bettwanzen fühlen sich überall wohl
Da Bettwanzen im Gegensatz zu anderen Parasiten nicht dauerhaft auf ihrem Wirt wohnen, sollte auch die Umgebung deutlich untersucht werden. Auf dem Lattenrost, unter dem Sofa, hinter Bilderrahmen oder Lichtschaltern oder sogar hinter der Tapete verstecken sich die Insekten gerne. Dort kann man den Befall an Häutungshüllen und Kotspuren erkennen. Auch kleine Blutflecken auf der Bettwäsche oder Kleidung können Indikatoren sein.
Bettwanzen sind schmerzhaft, aber nicht gefährlich
Da Bettwanzen sich vom Blut des Menschen ernähren, können sie theoretisch genau wie Mücken oder Zecken Krankheitserreger übertragen. Bisher sind allerdings keine Erreger nachgewiesen, die durch Bettwanzen übertragen werden. Damit gilt das Risiko einer Übertragung als äußerst gering. Der Befall bleibt also lästig und mitunter schmerzhaft, doch Betroffene müssen keine bleibenden gesundheitlichen Schäden fürchten. Die Stiche der Wanze können sich allerdings durch vermehrtes Kratzen entzünden und bei einigen Menschen zu allergischen Reaktionen führen.
So beenden Sie eine Plage durch Bettwanzen
Da die Stichbelästigung oft erst nach mehreren Wochen einsetzt, ist der Befall meist schon fortgeschritten, wenn die Bettwanzen entdeckt werden. Die Plagegeister nachhaltig zu bekämpfen kann daher eine große Herausforderung sein. Mit Hausmitteln und Putzaktionen kommt man hier meist nicht weit. Wer den Verdacht auf einen Befall hat, sollte so schnell wie möglich einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen. "Nur von diesem können wirksame Insektizide oder Wärmebehandlungen adäquat angewandt beziehungsweise durchgeführt und so ein Bettwanzenbefall erfolgreich beseitigt werden", rät das Umweltbundesamt.
Kälte tötet Bettwanzen
Neben der Arbeit des professionellen Schädlingsbekämpfers können Betroffene auch selbst auf einige Dinge achten. Stark befallene Gegenstände sollten, wenn sie keinen großen Wert oder Nutzen haben, am besten entsorgt werden. Dabei ist es wichtig, die Gegenstände luftdicht zu verpacken, damit die Insekten nicht entweichen können. Gegenstände, die weiterhin benutzt werden sollen, können entweder mit Insektiziden behandelt werden oder mindestens drei Tage in der Tiefkühltruhe gelagert werden.
Bettwanzen durch Waschen töten
Kleidungsstücke können in der Waschmaschine bei 40 Grad und im Trockner bei 60 Grad von den Bettwanzen befreit werden. Auch Ofen und Sauna können bei mindestens 55 Grad die Bettwanzen abtöten.
Bettwanzen sind hartnäckig
Laut Umweltbundesamt sollte man dabei allerdings nicht zu hohe Erwartungen haben: "Eine Bekämpfung in Eigenregie wird keine vollständige Beseitigung der Schädlinge zur Folge haben und kann unter Umständen (zum Beispiel durch die fehlerhafte Anwendung bzw. Ausbringung von Insektiziden) sogar gesundheitsschädigende Wirkung haben." Auch die Wohnung zu verlassen, hilft in der Regel nicht weiter, denn Bettwanzen können bis zu sechs Monate ohne Wirt auskommen.