Die neue Variante des Mpox-Virus gilt als besorgniserregend. Da das Virus in mehreren Ländern zu einem Gesundheitsrisiko werden könnte, schätzt die WHO die aktuelle Situation als "Notlage internationaler Reichweite" ein.
Was bedeutet ein „internationaler Notstand“?
Konkrete Folgen hat das Ausrufen der Notlage nicht. Sie soll ein Signal an alle Regierungen sein, ihre Überwachung zu verstärken, nach Ausbrüchen Ausschau zu halten und sich auf eine mögliche Ausbreitung vorzubereiten.
Eine Verbreitung der neuen Mpox-Variante in Europa wird von der Europäische Gesundheitsbehörde ECDC als "sehr gering" eingeschätzt.
Wie ist die aktuelle Lage in Deutschland?
Das Robert Koch-Institut hat im August 2024 erklärt, dass es die Gefährdung für Deutschland derzeit als gering einschätzt. In Deutschland wurde bisher noch kein Mpox-Fall mit der aktuell in Afrika kursierenden Virusvariante nachgewiesen.
Bei dem früheren Ausbruch im Jahr 2022 erkrankten in Deutschland mehrere Tausend Menschen. Vor allem Männer zwischen 18 und 78 Jahren waren betroffen.
Soweit bekannt, erkranken die Betroffenen nicht schwer. Eine Gefährdung der Gesundheit der breiten Bevölkerung schätzte das RKI damals als gering ein.
Wie gefährlich ist eine Infektion mit Mpox-Viren?
Mpox und die ausgerotteten echten Pocken sind nah verwandt, wobei eine Infektion mit Mpox meist milder verläuft. Sie sind in der Regel nicht so tödlich und auch nicht so leicht übertragbar wie die echten Pocken. Oft klingt die Infektion von selbst wieder ab, die meisten Betroffenen haben keine bleibenden Schäden.
Die jetzige Variante wird allerdings als „besorgniserregend“ eingestuft. Sie wird mit mehr tödlichen Verläufen verbunden als andere Varianten.
Wie überträgt sich das Mpox-Virus?
Der eigentlich Wirt des Mpox-Virus sind Nagetiere. Menschen können sich zum Beispiel durch Bisse oder Kratzer von Nagetieren anstecken. Immer wieder sind auch Infektionen von Mensch zu Mensch beobachtet worden.
Bei einem weltweiten Ausbruch 2022 haben sich vor allem jüngere Männer angesteckt. Die meisten davon identifizieren sich als schwul, bisexuell oder haben Sex mit anderen Männern (Männer, die Sex mit Männern haben; MSM).
Beim jetzigen Ausbruch in Zentralafrika sind allerdings auch vermehrt Frauen und Kinder betroffen. Generell braucht es für eine Übertragung keine sexuellen Kontakte.
Es reicht schon enger körperlicher Kontakt, das können zum Beispiel auch Umarmungen sein. Das Virus dringt letztendlich durch verletzte Haut in den Körper ein – oder durch die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund.
Was sind klassische Symptome einer Mpox-Infektion?
Ganz am Anfang kündigt sich die Krankheit noch mit sehr unspezifischen Symptomen an – also Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und geschwollene Lymphknoten. Dann entstehen nach ein bis drei Tagen die typischen Hautbläschen.
Diese sind erst kleine Punkte, die dann später zu richtigen Blasen heranwachsen und durchaus schmerzhaft sein können. Bei Mpox sind diese meist im Gesicht, an den Händen und Füßen. Bei einem mittelschweren Verlauf dauert die Krankheit durchschnittlich zwei bis vier Wochen.
Wie kann eine Mpox-Infektion behandelt werden?
Bisher gibt es keine speziellen Medikamente gegen Mpox. Kranke können nur gegen Fieber und Schmerzen behandelt werden. Noch nicht Erkrankte können geimpft werden. Der Impfstoff wird in den USA und Europa vor allem an Menschen mit vielen sexuellen Kontakten verabreicht.
Was tun bei Verdacht auf eine Mpox-Infektion?
Betroffene, die engen Kontakt zu einer an Mpox erkrankten Person hatten, sollten sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden, empfiehlt das RKI.
Außerdem solle Kontakt zu anderen Personen vermieden werden und für die nächsten 21 Tage beobachtet werden, ob Symptome auftreten. Das Gesundheitsamt kann weiter beraten, ob eine Impfung nach dem Kontakt mit dem Virus zu empfehlen ist.