Wenn die Jagd vorbei ist, bekommt der Falke eine Lederhaube übergestülpt. Hat man das übertragen auf die Ehe – dass die verheirateten Frauen "unter die Haube kommen", weil die "Jagd" dann vorbei ist?
Giordano Bruno sagte einmal: "Se non è vero, è ben trovato." Also: "Ist es auch nicht wahr, so ist es doch gut erfunden." – Und diese Geschichte mit der Jagd scheint doch auch ein bisschen weit hergeholt.
Viele Gästeführer reagieren enttäuscht und fürchten, ihre Geschichten nicht mehr weitererzählen zu können. Aber das sollen sie meiner Meinung nach ruhig tun. Sie sollten allerdings dazu den Status der Wahrhaftigkeit oder Wahrscheinlichkeit angeben.
Nur verheiratete Frauen durften Hauben tragen
Es ist im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit völlig üblich, dass unverheiratete bürgerliche Frauen keine Brautkronen oder Brauthauben tragen durften – etwa in Franken, wo ich zu Hause bin. Die Haube war die Zier einer verheirateten Frau und nur durch den Akt der Verheiratung war die Frau berechtigt, die Haube zu tragen.
Redensart "Durch die Lappen gehen" – Woher kommt der Ausdruck?
Hier geht es um die Jagd. Man hat bei der Treibjagd ein Areal mit Seilen abgesperrt. Über diese Seile hat man Tücher gehängt, die teilweise sogar – wie man auf alten Kupferstichen sehen kann – mit Fratzen bemalt waren. Von Rolf-Bernhard Essig
Vögel Wer ist der Anführer bei Vogelschwärmen?
Aristoteles, der antike Schriftsteller und Naturkundler, hatte schon eine Antwort darauf. Der sagte, es gibt einen bestimmten Anführer, – im Lateinischen nannte man den "dux" – der vorne fliegt. Diese Annahme behielt man dann bis ins Mittelalter bei. Von Hans-Heiner Bergmann
Kleidung Warum werden Röcke fast nur von Frauen getragen?
Das war nicht immer so. Auch der Kilt – der Schottenrock – blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Mittelalter waren Röcke durchaus gängig. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Kleidung Wie ist die Krawatte entstanden?
Die Spur führt an den französischen Hof und zwar genau in die Zeit, in der die "Drei Musketiere" spielen: 1635, Ludwig XIII., Kardinal Richelieu, Dreißigjähriger Krieg. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Woher kommt "sich nicht ganz grün sein" und "dasselbe in Grün"?
Jemandem grün sein kommt von der positiven Bedeutung der Farbe. Wenn ich jemandem grün bin, dann bin ich ihm gegenüber wachstumsorientiert, es ist in einen positiven Bereich hineingehend. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Woher kommt der Ausdruck "okay"?
Interessant ist, dass es wohl kein anderes Wort gibt, das international so verbreitet ist. Denn "okay" hört man nicht nur in den USA, sondern weltweit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart Warum "beißt die Maus keinen Faden ab"?
Da muss man wie so oft bei Redewendungen ein bisschen ausholen. Das geht zurück auf einen Heiligentag, und zwar den der Heiligen Gertrud von Neville am 17. März.
Redewendung Warum lassen wir "Fünfe gerade sein"?
Wenn man fünf gerade sein lässt, drückt man ein Auge zu. Woher kommt diese Redewendung? Gibt es einen Bezug zu Spielen? Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Mit dir würde ich gerne Schlitten fahren!" – Woher kommt das?
Der Schlitten gehört zu den ältesten und besten Transportmitteln. Auf Schnee, Eis, sogar Sand kann man ihn ziehen oder mit ihm die Hügel hinabfahren und dabei noch Passagiere oder große Lasten mitnehmen. Freilich fuhr man deutlich weniger bequem als in einer Kutsche. Ganz direkt spüren Schlittenfahrer die Unebenheiten des Untergrundes als grobe Stöße gegen Rücken und Hinterteil. Von Rolf-Bernhard Essig