Chemie

Warum läuft Silber an?

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Gábor Paál
Gábor Paál

Das klingt wie ein Widerspruch: Silber ist ja ein Edelmetall und Edelmetalle heißen deshalb so, weil sie beständig sind und zum Beispiel nicht rosten, also nicht oxidieren.

Schwefelwasserstoff greift das Silber an

Trotzdem läuft Silber an, und dieses Anlaufen ist auch eine Form von Oxidation. Unter Oxidation verstehen wir meist, dass sich ein Stoff mit Sauerstoff verbindet. Allerdings kann es in der Chemie auch andere Formen der Oxidation geben, etwa mit Schwefel. Genau das passiert mit dem Silber unter bestimmten Bedingungen. Vor allem Schwefelwasserstoff kann das Silber angreifen – Schwefelwasserstoff, chemisch: H2S, gibt es in Spuren überall in der Luft.

Eier und Fisch lassen Silberbesteck anlaufen

Wenn die Konzentration stärker ist, kann man das riechen, das ist der berühmte Faule-Eier-Geruch. Der heißt deshalb so, weil Eier diese Schwefelwasserstoffverbindungen verstärkt enthalten. Genauso wie Fisch. Deshalb läuft Silberbesteck vorzugsweise dann an, wenn wir damit Eier oder Fisch essen.

In dieser Konstellation passiert dann bei einem Silberlöffel folgendes: Die Oberfläche des Silbers nimmt aus dem Schwefelwasserstoff den Schwefel weg und wird zu "Schwefelsilber", also: Silbersulfid. Das hat diesen bräunlich-schwarzen Farbton, den wir als "angelaufen" bezeichnen. Das ist überhaupt nicht giftig, sieht aber eben nicht so schön aus.

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