Banknoten

Seit wann gibt es Papiergeld in Europa?

Stand
Autor/in
Hendrik Mäkeler

Banknoten wurden 1660 in Europa eingeführt, und zwar erstmals in Schweden. Initiiert wurde das von einer Bank, die damit zu kämpfen hatte, dass Schweden riesige Plattenmünzen geprägt hat. Da konnte eine Münze bis zu 20 Kilogramm wiegen.

Erste Banknoten waren Kredite auf künftige Kupferfunde

Das Problem war, dass man sehr viel Kupfer, aber nicht genug Silber hatte. Wenn aber eine Kupfermünze denselben Metallwert haben soll wie eine Silbermünze, dann wird die sehr schwer. Das aber wollten die Leute nicht und nahmen bereitwillig den Umstieg auf die Zahlung mit Banknoten an. Die Banknoten waren Kredite auf zukünftige Funde von Kupfer. Man hat sehr intensiv Kredit aufgenommen und rief dadurch eine kleine Inflation hervor und verursachte damit eine erste kleine Finanzkrise bereits im 17. Jahrhundert.

So ging das mit den Banknoten los. Aber man erkannte schnell, dass das als Kreditinstrument viel zu gefährlich ist.

Großbritannien hat Banknoten schon seit dem späten 17. Jahrhundert. Ab dem 18. Jahrhundert wurden in Preußen die ersten Banknoten ausgegeben. In Frankreich gab es sie auch. In dieser Zeit also wurde das in Europa langsam üblich. Mit der Französischen Revolution verknüpft man ja auch die Ausgabe von Assignaten. Das führte zu einer schweren Inflationskrise.

Das sind die ersten Versuche, Banknoten einzuführen und zu experimentieren, wie Geldmenge gesteuert werden kann bzw. welche Folgen es haben kann, wenn man zu viele Banknoten druckt.

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Das Wort kommt aus der hebräischen Bibel, also dem "Alten Testament“, und zwar aus dem zweiten Satz. Der erste lautet bekanntlich: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. "Bereschit bara Elohim et haSchamaim we‘et ha‘arez“, und dann geht es gleich weiter: va ha‘arez hajita tohu vavohu. Und die Erde war wüst und leer. Dieses "wüst und leer“ ist somit nichts anderes die Lutherübersetzung des biblischen "Tohuwabohu“ ("b“ und "v“ werden im Hebräischen durch den gleichen Buchstaben dargestellt)
"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Zeitgeschichte Gab es Zusagen an Moskau, die NATO nicht nach Osten zu erweitern?

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