Schwedische Ausbilder in der preußischen Armee
Der Dreißigjährige Krieg lief für die Protestanten einige Zeit nicht besonders gut. Da griff der Schwedenkönig mit seinen Leuten ein, was für die Protestanten sehr positiv war. Nach dem Krieg wurden dann verdiente schwedische Soldaten als Ausbilder vor allem in den preußischen Armeen eingestellt. Diese Leute nannte man respektvoll "alte Schweden". So konnte man auch zu einem "echten" Mann von Schrot und Korn einfach als Lob sagen: "Alter Schwede!".
Weil das nicht so häufig vorkam, konnte sich diese Wendung auch als Ausdruck der Überraschung ausbilden.
Streichemacher unter Dorpats Studenten
Unterstützt wurde die Entwicklung darüber hinaus, dass man in der Studentensprache Dorpats [Anmerkung der Redaktion: estnische Universitätsstadt, heutiger Name: Tartu], aber auch anderer Gegenden im Norden, zu lustigen Studenten, die zu Scherzen aufgelegt waren: "Du bist ein alter Suitier". Das kommt vom französischen "suite" für "Streich" und bedeutet so viel wie "Streichemacher". Und aus dem Niederdeutschen wissen wir, dass es vom "Swietje" zum "Swiet" oder zum Schweden nicht mehr weit ist. Wahrscheinlich haben sich diese beiden Versionen gegenseitig beeinflusst, bis es zu unserem Lob- oder Überraschungsausdruck kommen konnte – "Alter Schwede!"
Redensart Warum ist jemand "vom Hafer gestochen"?
Früher bekamen Pferde Hafer zu fressen, der noch Spelzen enthielt. Die piekten beim Ausscheiden im Po und so wurden die Pferde "vom Hafer gestochen" und man sagte: "Die sticht der Hafer." Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Warum ist "auf den Hund kommen" negativ konnotiert?
Wer Geld hatte, hatte ein Pferd. Wer weniger Geld hatte, der hatte ein Rindvieh, einen Ochsen vielleicht. Manche werden es aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg noch kennen; da gab es auch Hundekarren. Wer also auf den Hund gekommen war, hatte weniger Geld. Von Rolf-Bernhard Essig