Eine knifflige Frage. Einerseits läuft man beim Rennen in ziemlich viele Tropfen hinein, andererseits ist man beim langsameren Gehen insgesamt länger im Regen. Was macht also unterm Strich mehr aus?
Gehen wir mal davon aus, dass es gleichmäßig regnet, dass also der Regen nicht stärker oder schwächer wird – dann ist es auf jeden Fall besser, wenn man rennt. Warum? Aus folgender Überlegung: Wir gehen ja davon aus, dass es gleichmäßig regnet. Das heißt, zu jedem Zeitpunkt befindet sich eine bestimmte Menge an Tropfen in der Luft.
Je langsamer man geht, desto mehr Tropfen bekommt man ab
Jetzt stellen wir uns vor, wir könnten die Szene, wie beim Film, einfrieren. Das heißt, wir halten die Zeit an, alles steht still und alle Regentropfen bleiben in der Luft stehen. Ich könnte dann die Tropfen zählen, die auf der gesamten Strecke, die mein Körper zurücklegen muss, in der Luft sind. Nehmen wir an, das sind 10.000 Tropfen, die vor mir in der Luft sind, dann muss ich durch diese 10.000 Tropfen durch, und zwar völlig unabhängig davon, ob ich gehe oder renne. Wenn ich langsam gehe, sind es natürlich andere Tropfen, die mich nass machen, aber in der Summe sind es über die Strecke gesehen immer diese 10.000 Tropfen, die mich von vorne treffen. Von daher also kein Unterschied, ob ich gehe oder renne.
Aber es kommen ja noch die Tropfen hinzu, die mich von oben treffen. Wenn ich nun aber schnell renne, brauche ich natürlich weniger Zeit. Und in dieser kurzen Zeit fallen weniger Tropfen auf meinen Kopf als wenn ich langsam gehe. Insofern lautet die Antwort: Je langsamer ich gehe, desto mehr Tropfen bekomme ich ab.
Mit Schirm besser nicht rennen
Wenn ich einen Schirm habe, ist es umgekehrt – da ist es natürlich besser, ich gehe langsam. Denn wenn ich langsam genug gehe, werde ich ja überhaupt nicht nass; dann prasselt der Regen entweder auf den Schirm oder aber die Tropfen fallen in einem genügend großen Abstand vor mir auf den Boden.
Wenn ich dagegen mit einem Schirm renne, dann werde ich ab einer bestimmten Geschwindigkeit nass – denn dann sind einige der Tropfen noch in der Luft, wenn ich in sie hineinrenne. Wenn ich mit Schirm renne, laufe ich also doch Gefahr, etwas nass zu werden, während ich, wenn ich langsam gehe, komplett trocken bleiben kann.
Regen
Wetter Wie schnell fallen Regentropfen?
Ein Fallschirmspringer erreicht, bevor sich der Fallschirm öffnet, Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Davon ist ein Regentropfen weit entfernt - aus mehreren Gründen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Alltagsphänomen Warum riecht die Natur bei einem kurzen Regenschauer so intensiv?
Dafür sorgen vor allem die Mikroorganismen im Boden. Dieser „Regen-Geruch“ ist am intensivsten, wenn nach einer längeren Trockenzeit ein kräftiger Schauer einsetzt. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Wetter Warum kommt es nach einer Dürre oft zu Hochwasser?
Man sollte meinen, dass ausgetrocknete Böden regelrecht nach Wasser dürsten und jeden Tropfen, der von oben kommt, bereitwillig aufnehmen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Obwohl der Boden so trocken ist, steht das Wasser trotzdem in Pfützen und versickert nicht oder nur langsam. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Physik
Physik Gelten außerhalb des Universums andere physikalische Gesetze?
Es ist vorstellbar, dass es ganz andere Universen gibt, sogenannte Multiversen. Doch hier ist die Frage, wie man mit diesen in Kontakt treten könnte, um ihre Existenz wissenschaftlich messen zu können. Von Bruno Martin Deiss | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Energie Beim Verlassen der Wohnung: Heizung anlassen oder ausschalten?
Es scheint günstiger, die Heizung abzustellen. Ist das sinnvoll? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Astronomie Dreht sich die Erde immer langsamer?
Die Erde dreht sich im Lauf der Jahrmillionen immer langsamer um ihre eigene Achse dreht. Das geht allerdings so langsam, dass wir das in einem Menschenleben nicht zu spüren bekommen. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.